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London Road - Geheime Leidenschaft

London Road - Geheime Leidenschaft

Titel: London Road - Geheime Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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daher per SMS nach meinem Befinden erkundigte, schrieb ich ihm bereitwillig zurück. Ich bat ihn erneut um Verzeihung und fragte, wie es ihm ging.
    Ich werd schon wieder, Liebes. Du fehlst mir, aber ich bin froh, dass wir noch miteinander reden können. x
    Das Ausmaß meiner Schuldgefühle, als ich diese SMS las, ließ sich gar nicht ermessen.
    Freunde?
    Na klar. Sag Bescheid, falls du irgendwas brauchst. Ich hoffe, du bist glücklich, Jo. x
    Das traf mich mitten ins Herz.
    Okay. Du hoffentlich auch. x
    Vielleicht hätte es Cam gar nicht gestört, dass Malcolm und ich uns SMS schrieben, aber ich fand es noch zu früh, das Thema anzuschneiden, erst recht nach der gestrigen Nacht und meinem dramatischen Geständnis.
    Ich traf ihn, kurz bevor er zur Arbeit in den Club musste, und erwähnte die Sache mit keinem Wort.
    Dienstagabend war unsere erste gemeinsame Schicht als Paar. Wir waren übereingekommen, dass wir weiterhin mit den Gästen flirten wollten, um bessere Trinkgelder zu erzielen. Ich freute mich nicht unbedingt darauf, aber es war eine vernünftige Entscheidung. Der Dienstagabend erwies sich als einer der schleppendsten Abende, die wir je erlebt hatten. Keine Flirts, keine Zwischenfälle.
    Am Donnerstagabend sah es schon etwas anders aus.
    Genau wie am Dienstag hielt Cam auf dem Weg zum Club die ganze Zeit über meine Hand. Als wir Hand in Hand durch den Eingang traten, war das Erste, was wir zu hören bekamen: »Jetzt bist du mit diesem Kasper zusammen? Ich hab viel mehr Kohle als der.«
    Phil mochte das lustig finden, ich jedoch schaffte es nur mit Mühe, meine Verletztheit zu verbergen.
    Ich entzog Cam meine Hand und marschierte mit einem dünnen Lächeln in Brians Richtung weiter. Cams harsche Stimme hallte hinter mir im Gang wider, als er Phil anfauchte. »He. Pass bloß auf, was du sagst.«
    Ich wartete nicht ab, ob Phil etwas darauf erwiderte, sondern eilte wutentbrannt an Joss vorbei, ohne auf ihre Begrüßung einzugehen.
    »Was ist denn los?«, rief sie mir hinterher. Gleich darauf hörte ich ihre leichten Schritte, als sie mir in den Pausenraum folgte.
    Ich zog mir die Jacke aus und versuchte, meine Wut auf ein erträgliches Maß zu drosseln.
    »Jo?«
    »Frag Cam«, gab ich angesäuert zurück.
    »Was habe ich gemacht?« Cam kam ebenfalls in den Pausenraum und ging zu seinem Spind. Seine Miene war so finster wie meine. Joss gesellte sich zu ihm. Sie musterte uns irritiert.
    Ich funkelte die beiden an. »Du hattest recht«, wandte ich mich an Joss. »Die Leute denken schlecht über mich, und ich wehre mich nicht dagegen. Bislang konnte ich immer irgendwie damit umgehen. Aber dann kam dieser Tattoo-Typ und hat mir gesagt, ich müsse unbedingt eine höhere Meinung von mir haben, und auf einmal verletzen mich die abfälligen Kommentare von Leuten, von denen ich dachte, dass sie mich mögen, die aber in Wirklichkeit genau so über mich denken, wie du es immer gesagt hast. Also, Cam: herzlichen Dank. Wegen dir bin ich jetzt für Verletzungen empfänglich.«
    Es hätte mehrere angemessene Reaktionen auf meine Tirade gegeben. Dass Joss Cam angrinste und ihm kräftig auf die Schulter haute, war keine davon. »Du bist mein neuer Superstar.«
    Man muss Cam zugutehalten, dass er Joss angaffte, als hätte sie einen mittelschweren Dachschaden. Und dass er mich in seine Arme zog. Seine Nähe tröstete mich. Ich atmete tief ein und schmiegte mich eng an ihn.
    »Warum macht ihr so lange Gesichter? Das sind doch gute Neuigkeiten«, beharrte Joss todernst.
    Ich hob das Kinn und blitzte sie an. »Ich bin so kurz davor, dir die Freundschaft aufzukündigen«, warnte ich sie.
    Statt sich von dieser Drohung einschüchtern zu lassen, machte Joss nur wieder ein Gesicht wie ein störrischer Esel. »Es tut mir leid, dass dich jemand gekränkt hat. Zeig mir, wer es war, und ich verpasse ihm eine Abreibung, die er so schnell nicht vergessen wird. Aber das ist wirklich gut, Jo. Cam hat geschafft, was ich seit einem Jahr vergeblich versucht habe. Er hat dir die Augen geöffnet.«
    Cam machte sich schmunzelnd von mir los. »Das war jetzt ein bisschen kitschig, Joss.«
    Es war, als hätte er ihr gesagt, dass sie in einen Hundehaufen getreten sei. Sie rümpfte die Nase, schüttelte sich, und ein Ausdruck abgrundtiefen Selbstekels entstellte ihr hübsches Gesicht. »Ich darf Ellie nicht mehr die Filme für unsere DVD-Abende aussuchen lassen, sonst gewöhne ich mich noch an echte Gefühle.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und murmelte

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