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Lonely Planet Reiseführer Argentinien

Lonely Planet Reiseführer Argentinien

Titel: Lonely Planet Reiseführer Argentinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Bao , Gregor Clark , Carolyn McCarthy , Andy Symington , Lucas Vidgen
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haben. Und in gewisser Weise stimmt das ja auch. Während die Argentinier manchmal dreist und arrogant wirken, gibt sich der Uruguayer eher bescheiden und entspannt. Und während Argentinien stets eine regionale Supermacht war, stand Uruguay immer im Schatten des großen Nachbarn. Witze, dass Punta del Este eine Vorstadt von Buenos Aires sei, werden auf dieser Seite des Río de la Plata jedenfalls nicht so leicht geschluckt. Dennoch gibt es natürlich auch viele Ähnlichkeiten: die generelle Wertschätzung von Kunst, der italienische Einfluss und das Erbe der Gauchos. Und tatsächlich können der Individualismus und die Verachtung, die viele Uruguayer dem neoliberalismo (Neoliberalismus) entgegenbringen, unmittelbar auf diese romantischen Latino-Cowboys zurückgeführt werden.
    Die Uruguayer lassen sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen und behaupten mit Stolz, das Gegenteil der hitzköpfigen Latinos zu sein. Der Sonntag bleibt der Familie und Freunden vorbehalten; dann wird eine halbe Kuh auf die parrilla (Grill) geworfen, alle machen es sich gemütlich und nippen an ihrem mate . Der Bildungsstand der Bevölkerung ist hoch, die Kluft zwischen Arm und Reich längst nicht so krass wie in anderen Ländern Lateinamerikas, wobei die Wirtschaftskrise Anfang des 21. Jhs. die Mittelschicht stark belastet.
Bevölkerung
    Mit 3,3 Mio. Einwohnern ist Uruguay das kleinste spanischsprachige Land Südamerikas. Die Bevölkerung ist vorrangig weiß(88 %), 8 % sind Mestizen (Menschen mit spanischem und indigenem Blut), 4 % sind Farbige. Indigene Völker sind praktisch nicht vorhanden. Die durchschnittliche Lebenserwartungliegt bei gut 76 Jahren und ist somit eine der höchsten Lateinamerikas. Lesen und schreiben können 98 %, was ebenfalls viel ist; das Bevölkerungswachstum ist mit 0,5 % hingegen niedrig. Die Bevölkerungsdichte beträgt 19,8 Einwohner/km 2 .
Religion
    In Uruguay sind 56 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 2 % Protestanten; der Rest gehört anderen christlichen Konfessionen an. Es gibt eine jüdische Minderheit (1 %) von rund 18 000 Gläubigen, die fast alle in Montevideo leben. In Uruguay sind, pro Kopf gerechnet, mehr bekennende Atheisten zu Hause als in jedem anderen Land Lateinamerikas. Einer Umfrage im Jahr 2008 zufolge hält sich nur etwas mehr als die Hälfte der Uruguayer für religiös.
Sport
    Die Uruguayer sind – wie alle Lateinamerikaner – total verrückt nach fútbol (Fußball). Uruguay hat zweimal die Weltmeisterschaften gewonnen, darunter das erste Turnier, das 1930 in Montevideo ausgetragen wurde. Die zwei bedeutendsten Mannschaften sind Nacional und Peñarol, die beide in Montevideo ihre Heimat haben. Wer ein Spiel dieser beiden Mannschaften besucht, sollte sich auf alle Fälle einen Platz an den Seitenlinien suchen und keinesfalls hinter den Toren – außer er findet es spannend, sich von den fanatischen Fans aufmischen zu lassen.
    Die Asociación Uruguayo de Fútbol (02-400-7101; Guayabo 1531) in Montevideo hält Informationen zu Spielen und Austragungsorten bereit.
Kunst
    Viele Einwohner hat Uruguay zwar nicht, dafür aber eine beeindruckende literarische und künstlerische Tradition. Als größter Philosoph und Essayist des Landes gilt José Enrique Rodó. Sein Essay Ariel – ein Klassiker der Landesliteratur – vergleicht die beiden Zivilisationen Nord- und Südamerika. Zu den bedeutenden modernen Schriftstellern zählen Juan Carlos Onetti (1909–1994), Mario Benedetti (1920–2009) und Eduardo Galeano (geb. 1940).
    Der berühmteste Film, der mit Uruguay in Zusammenhang steht, ist Costa-Gavras’ spannender Streifen Der unsichtbare Aufstand (1973); er wurde in Chile zur Zeit Allendes gedreht und beschäftigt sich mit den Tupermaros, die angeblich den amerikanischen CIA-Beamten Dan Mitrione entführten und dann exekutierten. Zu den besten Filmen, die unlängst in Uruguay produziert wurden, gehören César Charlones prämierter Streifen El Baño del Papa (2007), der den Besuch von Papst Paul II. in Uruguay 1988 auf die Schippe nimmt, sowie 3 Millones (2011), in dem das Vater-Sohn-Team Jaime und Yamandú Roos ihre Erfahrungen wiedergeben, die sie bei den Fußballweltmeisterschaften 2012 in Südafrika mit der Mannschaft aus Uruguay sammelten.
    Theater steht in Uruguay hoch im Kurs, und Stückeschreiber wie Mauricio Rosencof sind dementsprechend prominent. Zu den renommiertesten Malern gehören der unlängst verstorbene Juan Manuel Blanes sowie Pedro Figari und Joaquín Torres García.

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