Lonely Planet Reiseführer Argentinien
ab. Der feuchte Chaco – der östliche Teil der Provinzen Chaco und Formosa und der Nordosten der Provinz Santa Fe – erhält deutlich mehr Regen als der trockene Chaco. Er erstreckt sich wiederum über das gesamte Zentrum und den Westen der Provinz Chaco, die Provinz Formosa, einen Großteil der Provinz Santiago del Estero und außerdem Teile der Provinz Salta.
Mesopotamia
Die Region wird auch als Litoral (Küstenrand) bezeichnet und umfasst den Nordosten Argentiniens zwischen Río Paraná und Río Uruguay. Wie schon der Name andeutet, prägen die zwei Flüsse die Landschaft. Hier ist das Klima mild – in den Provinzen Entre Ríos und Corrientes, aus denen Mesopotamia im Wesentlichen besteht, fällt der Niederschlag in großen Mengen. Heiß und feucht ist es in Misiones, einer politisch wichtigen Provinz, die an drei Seiten von Brasilien und Paraguay eingerahmt wird.
SOJABONHEN
Argentinien ist nach den USA und Brasilien der weltweit drittgrößte Produzent von Sojabohnen. Interessanterweise verzehren die Argentinier selbst nur wenig Soja; der Großteil geht in den Export.
Hier liegen Teile der grandiosen Iguazú-Fälle, die vom südbrasilianischen Paraná-Plateau tosend herabstürzen. Kleinere sommerliche Überflutungen sind in ganz Mesopotamia und im östlichen Chaco an der Tagesordnung, im Westen werden jedoch nur die unmittelbaren Flussniederungen vom Hochwasser überschwemmt. Niederschlag fällt in Mesopotamia das ganze Jahr über gleichmäßig.
Die Pampas & die Atlantikküste
Die Pampas sind Argentiniens landwirtschaftliches Kernland. Sie werden vom Atlantik und Patagonien begrenzt und erstrecken sich fast bis in die Provinz Córdoba und die Pampinen Sierren. Verwaltungspolitisch umfasst die Region die Provinzen Buenos Aires und La Pampa sowie (kleine) südliche Teile der Provinzen Santa Fe und Córdoba.
Das Gebiet teilt sich in die eher feuchten Pampas an der Küste und die trockenen Pampas im westlichen Landesinneren und im Süden. Über ein Drittel der argentinischen Bevölkerung lebt in und um Buenos Aires, dessen feuchtes Klima dem von Sydney oder New York im Frühjahr, Sommer und Herbst ähnelt. Der Jahresniederschlag liegt bei 900 mm, doch schon einige hundert Kilometer Richtung Westen misst diese Säule nur noch die Hälfte. Die Winter in Buenos Aires sind verhältnismäßig mild.
Die Pampas sind eine vom Wind geformte Ebene aus Löß (feinkörniger Ton oder Lehm) und Flusssedimenten. Da die Landschaft sehr flach ist, kommt es in der Nähe der wenigen Flüsse häufig sehr zu Überschwemmungen. Nur die weitgehend aus Granitgestein bestehende Sierra de Tandil (484 m) und die Sierra de la Ventana (1273 m) im Südwesten der Provinz Buenos Aires sowie die Sierra de Lihué Calel lockern das ansonsten eher eintönige Landschaftsbild der überwiegend von Gras bedeckten Ebene ein wenig auf.
Von der argentinischen Hauptstadt südwärts finden sich in der Provinz Buenos Aires entlang der Atlantikküste sandige, oft von Dünen eingerahmte Strände mit Badeorten wie Mar del Plata und Necochea.
Landeinwärts herrscht wieder das Grasland der Pampas vor. Südlich von Viedma tauchen Klippen auf, aber sonst bleibt die Landschaft bis nach Patagonien insgesamt eher eintönig.
Patagonien & das Seengebiet
Das immer aufs Neue lockende Patagonien beginnt südlich des Río Colorado, der vom Südostabhang der Anden kommt und nördlich an der Stadt Neuquén vorbei Richtung Meer fließt. Die Seenregion ist ein Teil Patagoniens, zu dem die Provinzen Neuquén, Río Negro, Chubut und Santa Cruz gehören. Die Anden trennen es vom chilenischen Patagonien.
Die Kordillere der Anden ragt so mächtig und hoch auf, dass die Stürme vom Pazifik das meiste ihrer Niederschlagsfracht bereits auf der chilenischen Seite abgeladen haben. Am südlichsten Rand von Patagonien gibt es allerdings im Jahresverlauf so viel Eis und Schnee, dass hier die größten Gletscher der südlichen Hemisphäre außerhalb der Antarktis entstehen konnten.
Östlich der Anden-Vorgebirge weiden auf den trockenen und kühlen Steppen Patagoniens zahlreiche Schafherden; ein Großteil der Wolle wird nach Europa und in textilverarbeitenden Staaten exportiert. Für eine so weit südlich gelegene Gegend sind die Temperaturen jedoch relativ gemäßigt, sodass sogar im Winter, wenn gleichmäßiger Luftdruck die stürmischen Winde, die sonst fast das ganze Jahr über wehen, etwas abmildert.
Außerhalb von Städten wie Comodoro Rivadavia (Zentrum der
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