Lonely Planet Reisefuehrer Thailand
rivalisierenden Stadtstaaten in mehreren Königreichen auf, in denen sich allmählich eine thailändische Identität entwickelte. Die für die Einigung des Landes bedeutsamsten Königreiche dieser Zeit sind nach heutigem Stand der Forschung Lanna, Sukhothai und Ayutthaya.
Lanna
Das Königreich Lanna in Norden Thailands wurde Mitte des 13. Jhs. von KönigMengrai in Chiang Saen am oberen Mekong gegründet. Dafüreroberte er kurzerhand die benachbarten Städte, die miteinander im Konflikt standen. Anschließend zog er weiter nach Süden, wo er 1292 seine Hauptstadt Chiang Mai, „die neue Stadt“, errichtete. Der König war ein geschickter Diplomat und schmiedete wichtige Bündnisse mit möglichen Rivalen wie König Muang von Phayao undKönig Ramkhamhaeng von Sukhothai. Das bronzene Denkmal zur Erinnerung an dieses Bündnis steht noch heute in Chiang Mai. Mengrai gelang es auch, Anfang des 14. Jhs. eine Invasion der Mongolen zu verhindern.
Die Könige von Lanna werden dafür verehrt, dass sie die im heutigen Thailand weit verbreitete, singhalesische Tradition des Theravada-Buddhismus übernommen und die unverwechselbare Kultur des Nordens bewahrt haben. Allerdings litt das Königreich unter Intrigen im Herrscherhaus und kriegerischen Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Mächten, sodass es zu keiner größeren Ausdehnung kam.
Antike Stätten
» Geschichtspark von Ayutthaya
» Geschichtspark von Sukhothai
» Geschichtspark von Chiang Saen
» Khmer-Ruinen in Lopburi
» Nakhon Si Thammarat National Museum
» Geschichtspark von Phimai
Sukhothai
Im 13. Jh. schlossen sich mehrere Thai-Fürsten zusammen und entrissen dem dahinsiechenden Khmer-Reich die Herrschaft über die zentrale Tiefebene. Ihre neue Hauptstadt nannten sie Sukhothai (Morgenröte der Glückseligkeit). In den Augen der Thais war Sukhothai das erste, wirklich thailändische Königreich und die Epoche gilt als eine Zeit des künstlerischen und kulturellen Aufbruchs. Am meisten verehrt wird König Ramkhamhaeng, der aus den Schriften der Inder, Mon und Khmer die moderne Thai-Schrift entwickeln ließ und den Theravada-Buddhismus zur Staatsreligion bestimmte.
In seiner Blütezeit erstreckte sich das Königreich Sukhothai im Süden bis nach Nakhon Si Thammarat, im Norden bis ins obere Mekong-Tal im heutigen Laos und bis nach Bago (Pegu) im Süden Birmas. Von 1448 bis 1486 befand sich Sukhothais Hauptstadt in Phitsanulok, doch zu dieser Zeit ging auch bereits ein neuer Stern an Thailands Himmel auf, das Königreich von Ayutthaya.
Ayutthaya
Als Mitte des 14. Jhs. die Ära der Khmer zu Ende ging, begann das Königreich Ayutthaya, das Gebiet am Chao Phraya zu beherrschen. Es sollte 416 Jahre lang bestehen und sich selbst als bedeutendstes der ersten Königreiche von Siam bezeichnen. Nicht zuletzt durch die Einverleibung großer Teile des Khmer-Reiches konnte es seinen Einflussbereich stark ausdehnen und eine wichtige Rolle beim Aufbau des modernen thailändischen Staates und seines Gesellschaftssystems spielen.
Die strategisch günstige Lage auf einer Insel zwischen zwei Flussarmen begünstigte den internationalen Handel im Merkantilismus des17. Jhs. und machte Ayutthaya reich. Zudem schützte sich das Königreich mit Söldnertruppen und hochwertigen Feuerwaffen aus Portugal. Die Flüsse gewährleisteten auch die Verbindung zum Golf von Thailand und ins Hinterland.
KönigNaresuan wird als Nationalheld verehrt. Als eine Art Kultfigur genießt er besonders bei der thailändischen Armee hohes Ansehen. Der kostspielige Dreiteiler King Naresuan, in dem Regisseur Chatrichalerm Yukol seine Lebensgeschichte erzählt, ist ein Kassenschlager und wurde von der thailändischen Regierung mitfinanziert.
DES KÖNIGS FREUNDE
In den 1680er-Jahren ludKönig Narai viele ausländische Botschafter nach Ayutthaya ein, um sich mit fremden Kulturen, Produkten und Ideen vertraut zu machen. Der königliche Hof kaufte einfach alles: Fernrohre, Stundengläser, Papier, Walnussbäume, Käse, Wein und ganze Marmorbrunnen. Zusammen mit französischen Jesuiten beobachtete er eine Mondfinsternis in seinem Palast in Lopburi, von Ludwig XIV. erhielt er einen Globus als Geschenk.
Um 1680 nahm König Narai auch den griechischen Abenteurer Constantine Phaulkon in seine Dienste, der später der Verschwörung zum Sturz des kranken Königs beschuldigt wurde. Doch dann stürzten die Ankläger selbst den König vom Thron und richteten Phaulkon hin.
Zur gleichen Zeit „entdeckten“ die
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