Lonely Planet Reisefuehrer Thailand
Phayao und Chiang Rai, aber auch in Chiang Mai, Lampang und Sukhothai. Während des Krieges arbeiteten die Mien mit der CIA im Kampf gegen die Pathet-Lao-Kräfte zusammen und flohen in größerer Zahl nach Thailand. Die Mien sind stark von chinesischen Traditionen beeinflusst. Die Verwandtschaftsstrukturen sind patrilinear, Ehen sind polygam. Die Häuser werden am Boden errichtet und bestehen aus Holz oder Bambus und Gras.
Frauen tragen Hosen und schwarze, aufwendig bestickte Jacken mit roten Kragen und dazu große dunkle Turbane. Männer tragen schwarze Tuniken und schwarze Hosen.
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Thailändische Mentalität
Ein großer Teil des kulturellen Wertesystems Thailands gründet auf dem Respekt gegenüber Familie, Religion und Monarchie. In diesem System kennt jeder Einzelne seinen Platz, und thailändische Kinder werden streng zur Anpassung in eine Gruppe, zum Respekt vor Älteren und zur Unterdrückung „anstößiger“ Ansichten erzogen. In den meisten sozialen Situationen steht das Schaffen einer harmonischen Atmosphäre an erster Stelle, und Thais sind sehr stolz darauf, wenn ihre Mitmenschen sich bei ihnen wohlfühlen.
Das berühmte Lächeln der Thais geht teilweise auf ihren Wunsch zurück, sich selbst zu amüsieren und die Lasten des täglichen Lebens etwas leichter zu nehmen.
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Sà·nùk
Im Allgemeinen, legen die Thais viel Wert auf sà·nùk , was „Spaß“ bedeutet, und alles, was getan werden muss, sollte auf Spaß basieren. Selbst Arbeit und Studium müssen etwas sà·nùk mit sich bringen, sonst werden sie automatisch zur Fronarbeit. Das bedeutet nicht, dass Thais nicht arbeiten wollen, sie arbeiten nur am besten in der Gruppe, um nicht zu vereinsamen und das Ganze ein wenig spielerisch anzugehen. Nichts ist für ein Vorhaben tödlicher, als mâi sà·nùk (keinen Spaß) zu machen. Die für den Rücken anstrengende Arbeit auf den Reisfeldern, die Eintönigkeit am Steuer bei langen Überlandbusfahrten, die Gefahren auf einer Baustelle: Thais mixen ihre Aufgaben oft mit einer gesunden Dosis Gemeinschaftlichkeit. Wenn man diesen Arbeitern zusieht, stellt man fest, dass sie miteinander flirten, sich Beleidigungen an den Kopf werfen oder Witze reißen. Das berühmte thailändische Lächeln rührt also zu einem Teil auch einfach vom Wunsch der Menschen her, sich zu amüsieren.
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Das Gesicht wahren
Der Glaube an das Konzept, stets das Gesicht wahren zu müssen, ist bei Thais tief verankert. Konfrontationen gehen sie beispielsweise aus dem Weg und sie bemühen sich immer, sich und andere nicht zu blamieren (es sei denn, das wäre sà·nùk ). Wer in dieser Kunst perfekt ist, bringt in Unterhaltungen keine negativen Themen zur Sprache, drückt seine Überzeugung oder Meinung nicht ungeniert aus und behauptet nicht, Experte auf einem bestimmten Gebiet zu sein. Zustimmung und Harmonie gelten als die wichtigsten sozialen Tugenden. Während Menschen aus dem Westen oft glauben, eine hitzige Diskussion sei o. k., vermeiden Thais solche Auseinandersetzungen und empfinden Personen, die laut werden, als unhöflich und launisch. Die Beherrschung zu verlieren, bedeutet für alle Anwesenden einen Gesichtsverlust, und Thais, die verärgert wurden, können sehr extrem reagieren.
Kleinere Peinlichkeiten wie ein Stolpern oder Hinfallen können eine Gruppe von Thais möglicherweise zum Kichern bringen. Das ist dann aber keine Schadenfreude über das Missgeschick, man will dem Betroffenen nur dabei helfen, sein Gesicht zu wahren, indem man den Zwischenfall einfach weglacht.
Der thailändische Kalender wird ab 543 v. Chr. errechnet, dem Beginn der buddhistischen Ära. Unser Jahr 2012 ist in der buddhistischen Zeitrechnung demnach 2555 BE (für „Buddhist Era“) usw.
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Soziale Stellung & Verpflichtungen
Alle Beziehungen in der traditionellen thailändischen Gesellschaft – und auch alle im modernen Thailand – richten sich nach der sozialen Stellung, die durch Alter, Vermögen, Status und die persönliche und politische Weltanschauung definiert ist. Der soziale Rang der Älteren wird pôo yài (wörtlich: „große Person“) genannt und Eltern, Vorgesetzten, Dorfvorstehern oder Beamten zugeschrieben. Die Stellung der Jüngeren heißt pôo nóy („kleine Person“). Der Begriff beschreibt alle, die in der Rangfolge unterhalb einer pôo yài stehen. Diese Stufen sind bis zu einem gewissen Grad
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