Lonely Planet Reisefuehrer Thailand
und einen Ball aus gewebtem Rattan dreht. Normalerweise stehen die Spieler einfach im Kreis (die Größe hängt von der Anzahl der Spieler ab) und versuchen, den Ball so lange wie möglich in der Luft zu halten, indem sie ihn sich gegenseitig zuspielen. Dabei werden Punkte für den Stil, den Schwierigkeitsgrad und die Vielfalt der Ballmanöver vergeben. Diese Version des Spiels wird auch oft von Freunden gespielt, sobald sie irgendwo ein freies Plätzchen finden: einen leeren Parkplatz, den Spielplatz einer Schule oder einen Sandstrand.
Eine beliebte Variante des đà·grôr – die auch bei Wettkämpfen auf nationaler und internationaler Ebene gespielt wird – ähnelt einer Art Volleyball inklusive Netz, aber der Ball darf nur mit den Füßen und dem Kopf berührt werden. Es ist wirklich atemberaubend, zuzusehen, wie die Spieler Pirouetten in der Luft vollführen und den Ball mit ihren Füßen übers Netz befördern. Bei einer weiteren Variante kicken die Spieler den Ball in einen 4,5 m über dem Boden angebrachten Ring – Basketball mit den Füßen, aber ohne Rückbrett!
ðà·grôr wurde von Thailand auch bei den Südostasienspielen eingeführt, und die internationalen Titel wandern in der Regel zwischen Thais und Malaien hin und her.
Statistik zur Lebensart
» Durchschnittliches Heiratsalter thailändischer Männer/Frauen: 27/24 Jahre
» Täglicher Mindestlohn in Bangkok: 206 B
» Einstiegsgehalt für Regierungsangehörige: 9000 B/Monat
Der Wirtschaftsboom der ersten Jahre des 21. Jhs. hat der Arbeiterklasse zu einem Aufstieg verholfen, und viele Menschen sind in kommerziellere, touristischere Städte gezogen, wo sie genügend Geld verdienten, um ihre Schulden bezahlen zu können und ihren Kindern den Sprung vom gemeinen Arbeiter zur Fachkraft deutlich zu erleichtern. Viele von ihnen sind auch heute noch dem ehemaligen Premierminister Thaksin und seinen populistischen Maßnahmen für die wirtschaftliche Erleichterung dankbar, die er diesem belasteten Teil der Gesellschaft damit verschafft hat.
Junge Thais sind „Gelegenheitsmigranten“, die ihre kleinen Dörfer und Städte verlassen und den besseren beruflichen Aussichten in der Dienstleistungsbranche oder in den Großstädten folgen. Sie bilden ihre eigenen urbanen Stämme in ihren neuen Heimatstädten und kehren nur in den Ferien nach Hause zurück. Doch ganz egal, welchem Beruf sie nachgehen, die meisten Thais schicken einen Teil ihrer Gehalts zu ihren Eltern oder zur Unterstützung ihrer Kinder nach Hause, die sie zurücklassen mussten und die weiterhin in ihrem alten Dorf aufwachsen.
Traditionellere Familienverbände und Berufe sind in den Provinzhauptstädten überall im Land zu finden. Beamte – Lehrer und Regierungsangestellte – bilden das Rückgrat der thailändischen Mittelklasse und leben in Kernfamilien in Reihenhaussiedlungen außerhalb der Stadtzentren. Einige von ihnen wohnen auch in den älteren Vierteln in der Innenstadt, in denen Papayas, Mangos und andere Obstbäume in den Vorgärten wachsen. Geschäftsleute leben im Stadtzentrum, für gewöhnlich in Wohnungen über Ladenlokalen – dies erleichtert das Pendeln und ermöglicht einen recht urbanen Lebensstil. In den kühlen Stunden des Tages strömen Erwerbstätige und Studenten in die Parks, um zu joggen, Badminton zu spielen oder an einem der städtischen Aerobic-Kurse teilzunehmen.
Vielleicht die besten Orte, um die Lebensart der Thais zu kennenzulernen, sind die traditionellen Märkte. Tagesmärkte verkaufen Küchenzubehör sowie lokale Erzeugnisse und regionale Desserts. Auf denNachtmärkten kann man sich ein Abendessen schmecken lassen und wunderbar das stets sehr rege Treiben beobachten, da sich nur wenige Thais die Mühe machen, selbst zu kochen.
Obwohl heute weniger Menschen auf den Reisfeldern schuften als früher, überleben nach wie vor auch die Dörfer außerhalb der urbanen Gebiete. Hier richtet sich das Leben nach den Jahreszeiten, Kleidung wird auf dem Markt gekauft, und wenn Wasserbüffel sprechen könnten, würden sie sämtlichen Dorfklatsch weitertratschen.
In demografischer Hinsicht wird Thailand, wie die meisten Teile Asiens, immer grauer. Frauen kümmern sich lieber um ihre Karriere als um ihre Ehemänner, und unverheiratete Frauen machen inzwischen 30 % der Gesamtbevölkerung aus (und allmählich sind sie den Männern in der Altersgruppe der 30er auch zahlenmäßig überlegen). Von der Regierung finanzierte Programme zur Verringerung der Geburtenrate und
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