Lonely Planet Reisefuehrer Thailand
nordöstlichen Grenzen: derMekong. Der Fluss ist die Hauptschlagader Südostasiens und trennt Thailand einerseits physisch von seinen Nachbarn, verbindet es in kultureller Hinsicht aber auch mit ihnen. Er ist ein wahres Arbeitstier von einem Fluss und wurde zur Wasserkraftnutzung aufgestaut. Je nach saisonaler Niederschlagsmenge steigt oder sinkt sein Pegel. Während der Trockenzeit pflanzen die Bauern am Ufer Gemüse in den matschigen Flussauen an und holen ihre Ernte ein, bevor der Mekong sich sein Territorium zurückholt.
Die Landschaft an der Nordostgrenze Thailands wird vom trockenen Khorat-Plateau dominiert, das sich 300 m über die Zentralebenen erhebt. Es ist ein karger Landstrich, in dem es nur selten regnet, der Boden völlig „blutleer“ ist und der rote Staub mit derselben Hartnäckigkeit, mit der die alten Großmütter ihre Betelnüsse kauen, an allem kleben bleibt.
Die Flüsse im Osten des Königreichs fließen in den Golf von Thailand, ein flaches Becken neben dem Südchinesischen Meer. Der warme, sanfte Golf ist der ideale Nährboden für Korallen. Auf der anderen Seite seines langen, schmalen „Rüssels“ liegt die Andamanensee, eine wunderschöne Tropenlandschaft mit atemberaubend blauem Gewässer und dramatischen Kalksteininseln. An Land ist die Halbinsel von den letzten noch verbliebenen Regenwaldresten und den Kautschuk- und Palmölplantagen geprägt, die sich immer weiter ausbreiten.
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Pflanzen &Tiere
Im nördlichen Teil von Thailand werden die meisten einheimischen Spezies zoologisch als indochinesisch klassifiziert, d. h. sie stammen ursprünglichvom asiatischen Festland. Die Arten aus dem Süden gehören dagegen zur sundaischen Klasse, die für die Malaiische Halbinsel, Sumatra, Borneo und Java typisch ist. In einem interessanten Überschneidungsbereich haben Pflanzen und Tiere beider Klassen ihre Heimat. Dieser Bereich beginnt in Uthai Thani und erstreckt sich bis in den Süden der Golfregion bei Prachuap Khiri.
Unberührte Nationalparks
» Kaeng Krachan, Provinz Phetchaburi
» Western Forest Complex, Provinz Kanchanaburi
» Kuiburi Nationalpark, Provinz Prachuap Khiri Khan
MEKONG
In Sachen biologische Vielfalt macht der Mekong dem Amazonas Konkurrenz: Er bietet bedrohten und neu entdeckten Arten Schutz, etwa dem Khorat-Großmaulfrosch, der Reißzähne benutzt, um seine Beute zu fangen.
In Thailand leben besonders vieleVögel. Mehr als tausend ziehende und nicht ziehende Arten wurden hier verzeichnet – das sind etwa 10 % aller Vogelarten weltweit! Die kühlen Berge im Norden beherbergen Berg- und Zugvögel wie Fliegenschnäpper und Drosselarten, die sonst nur im Himalaja vorkommen; die trockenen Wälder im Khao Yai National Park im Nordosten werden von Nashornvögeln bewohnt; Sumpfvögel bevorzugen die Feuchtgebiete der Zentralregion, und sundaische Arten wie die Pittas, die Gurney entdeckt hatte, lieben das nassere Klima im südlichen Landesteil.
Neben zahlreichen Vögeln werden Besucher der hiesigen Nationalparks am wahrscheinlichstenAffen zu Gesicht bekommen. Thailand beheimatet fünf Makakenarten, vier Spezies der kleineren Schlankaffen und drei Arten Gibbons. Auch wenn Affen genau wie andere einheimische Arten vom Verlust ihres Lebensraums bedroht sind, überleben diese Tiere manchmal, indem sie sich vom Menschen etwas domestizieren lassen. Die langarmigen Gibbons wurden früher in ländlichen Dörfern regelrecht aufgezogen, und Makaken trifft man in kleinen, bewaldeten Fleckchen oder unbenutzten Tempeln in menschlichen Siedlungen.
Zu den weiteren Bewohnern der Schutzgebiete Thailands gehören der Gaur und das Banteng (Rinderarten), die Seraue (eine asiatische Ziege), der Sambar-Hirsch, das Muntjak, das Hirschferkel und der Tapir.
Sechs Giftschlangenarten gibt es im Land: die Gemeine Kobra, die Königskobra, die Krait, die gewöhnliche Bambusotter, die Malaien-Mokassinotter und die Kettenviper. Die relativ seltene Königskobra kann zwar bis zu 6 m lang werden, die größte Schlange des Landes aber ist die Python, eine Würgeschlange, die 10 m (!) Länge erreicht.
Unter den vielen Eidechsenarten findet man zwei Gattungen: den đúk·gaa , einen Gecko, der am frühen Abend seinen Namen „hustet“, und den jîng-jòk , eine muntere Eidechse, die an Decken und Wänden Käfer jagt. In einigen Wäldern des Südens lebt auch der wie ein Mini-Dino aussehende Schwarze Raunackenwaran.
Die Meere sind Heimat für Hunderte Korallenarten. Die von
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