Lonely Planet Reisefuehrer Thailand
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Umweltprobleme
Abholzung
Thailand hat große Flächen Land in Städte und Farmen verwandelt und sein Ökosystem dadurch immens strapaziert. Natürlicher Waldmacht heute nur noch etwa 28 % der gesamten Fläche des Königreiches aus – vor 50 Jahren waren es noch 70 %. Die rapide Zerstörung der Wälder des Landes stand in direktem Zusammenhang mit der Industrialisierung, der Urbanisierung und der kommerziellenAbholzung. Aber auch wenn diese Zahlen äußerst alarmierend sind, hat sich die Dezimierung des Waldes seit der Jahrtausendwende um etwa 0,4 % pro Jahr verlangsamt.
Als Antwort auf diese Umweltzerstörung hat die thailändische Regierung seit den 1970er-Jahren zahlreiche Schutzgebiete geschaffen und es sich zum Ziel gesetzt, die Waldfläche des Landes bis zur Mitte dieses Jahrhunderts auf 40 % zu erhöhen. 1989 wurde jegliche Art der Abholzung in Thailand nach verheerenden Erdrutschen in der Provinz Surat Thani, die ganze Dörfer unter sich begruben und über 100 Menschen das Leben kosteten, verboten. Heute ist es in ganz Thailand illegal, Bäume zu fällen, aber das Gesetz wird regelmäßig von Einwohnern missachtet, die in der Nähe einer großen Waldfläche leben und ausreichend vernetzt sind, um ihre Interessen zu schützen.
Der Queen Sirikit Botanic Garden außerhalb von Chiang Mai schützt lokale und einheimische Arten, darunter auch eine wunderschöne Orchideen- und Lotussammlung.
ILLEGALER WILDTIERHANDEL
Auch Thailand hat das UN-Artenschutzabkommen (Convention on International Trade in Endangered Species; Cites) unterschrieben, aber das Land ist nach wie vor eine wichtige Transportverbindung und ein zentraler Handelsplatz des weltweiten Wildtierhandels, des drittgrößten Schwarzmarktes nach dem Drogen- und Waffenhandel. Bedrohte Tiere oder Teile von Tieren werden in den örtlichen Wäldern gewildert oder aus Nachbarländern auf dem Weg zu den lukrativen Märkten in China oder den USA auch durch Thailand geschmuggelt. Trotz aller Bemühungen der Polizei gibt es auch auf dem Chatuchak-Markt in Bangkok noch immer eine Geheimabteilung mit exotischen Tieren.
Auch wenn das Land ernsthafter als seine Nachbarn versucht, diesen Handel zu stoppen, behindern Korruption und unzulängliche Gesetze die Strafverfolgung immer wieder. 2011 wurde ein Bürger der Vereinigten Arabischen Emirate am Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok mit einem Koffer voller betäubter Wildtiere (Leoparden- und Bärenjunge und ein Babygibbon) verhaftet. Laut der Ermittler war der Schmuggler noch nicht im Besitz des Koffers gewesen, bevor er die Passkontrolle passiert hatte, sodass von einem am Flughafen beschäftigten Komplizen ausgegangen werden muss. Dank seiner politischen Beziehungen wurde der Schmuggler jedoch wieder aus dem Gefängnis entlassen und erhielt die Erlaubnis, aus dem Land auszureisen, ohne eine Haftstrafe abzusitzen oder eine Geldstrafe zu bezahlen. Aber selbst wenn der Fall weiterverfolgt worden wäre, wäre auch die höchstmögliche Geldstrafe im Vergleich zur Gewinnspanne durch den Verkauf der Tiere minimal gewesen. Ein weiterer erschwerender Faktor ist, dass die thailändische Gesetzgebung den Handel mit in Gefangenschaft gezüchteten Wildtieren erlaubt, angeblich, um die wild lebenden Populationen zu entlasten. Allgemein ist man sich jedoch darüber einig, dass die eigentliche Lösung des Problems nicht härtere Strafen wären, sondern eine schwindende Nachfrage. Ohne Käufer kein Handel.
Verschiedene NROs versuchen, die herrschenden Probleme in kleinerem Rahmen zu lösen. WARF (Wild Animal Rescue Foundation of Thailand; www.warthai.org ) wurde von einer Hausfrau aus Bangkok ins Leben gerufen, die ihren Hinterhof vor etwa 30 Jahren in ein provisorisches Asyl für unerwünschte wilde Haustiere umfunktionierte. Heute arbeitet die NRO mit der Forstschutzbehörde bei verdeckten Operationen, beruflichen Weiterbildungen und Info-Workshops in vielen staatlichen Schulen des Landes zusammen. Einige der Schüler, die an den WARF-Workshops teilnehmen, sind Kinder von Wilderern, und WARF hofft, die Artenschutzbotschaft (und vielleicht sogar ein wenig sozialen Druck in Sachen Umweltschutz) so in deren Zuhause zu tragen. WARF hegt außerdem die Hoffnung, potenzielle zukünftige Wilderer durch diese bessere Schul- und Berufsausbildung zu Umweltschützern zu machen.
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