Lonely Planet Reisefuehrer Thailand
Menschen. Übertragen werden sie durch den nahen Kontakt zu einer befallenen Person. Mitunter sind sie recht hartnäckig und erst durch mehrfache Anwendung eines Läuseshampoos mit z. B. Permethrin richtig wegzubekommen. Läuse im Genitalbereich holt man sich normalerweise durch sexuellen Kontakt zu befallenen Personen.
Zecken bekommt man in ländlichen Gegenden schnell. Im Allgemeinen machen sie es sich hinter den Ohren, auf dem Bauch und in den Armbeugen gemütlich. Wer einen Zeckenbiss hat und Symptome wie Schwellungen an der Bissstelle, Fieber oder Muskelschmerzen beobachtet, sollte einen Arzt aufsuchen. Doxycyclin wirkt gegen durch Zecken übertragene Krankheiten.
Blutegel finden sich in feuchten Regenwaldgebieten. Sie übertragen keine Krankheiten, aber ihre Bisse jucken meist heftig und wochenlang und können sich leicht entzünden. Ein jodhaltiges Antiseptikum – auf den Blutegelbiss aufgetragen – hilft, Infektionen zu vermeiden.
Bienen- und Wespenstiche stellen eigentlich nur eine Gefahr für Menschen dar, die allergisch darauf reagieren. Wer eine ausgeprägte Allergie hat, sollte für den Notfall eine Adrenalinspritze mit sich führen (z. B. Epipen). Für alle anderen ist der Schmerz nach dem Stich das Hauptproblem – am besten kühlt man die Einstichstelle und nimmt ein Schmerzmittel ein.
Parasiten
Unter der einheimischen Bevölkerung sind zahlreiche Parasiten verbreitet, aber Traveller sind hiervon eher selten betroffen. Es gibt zwei Grundregeln, um Infektionen durch Parasiten zu vermeiden: immer Schuhe tragen und keine rohe Nahrung essen, vor allem keinen rohen Fisch, kein rohes Schweinefleisch und kein ungekochtes Gemüse. Einige Parasiten werden durch den Kontakt der Haut mit Erde oder Oberflächenwasser übertragen, z. B. die Strongyloiden, der Hakenwurm und die larva migrans cutanea .
Schlangen
Es passiert nur selten, dass Reisende von einer Schlange gebissen werden, aber es gibt immerhin mehr als 85 giftige Schlangenarten in Thailand. In Gegenden, in denen Schlangen vorkommen, sollte man deshalb immer geschlossene Schuhe und lange Hosen tragen. Zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen nach einem Schlangenbiss gehört die in Australien entwickelte sogenannte Pressure/Immobilization Technique: Bei dieser wird ein Druckverband angelegt; man umwickelt zunächst das betroffene Glied, beginnend mit der Hand bzw. dem Fuß, und arbeitet sich dann in Richtung Brust vor, damit das Gift sich nicht so schnell ausbreitet. Der Verband darf nicht so fest anliegen, dass das Blut abgeschnürt wird. Finger bzw. Zehen sollten frei bleiben, damit man die Blutzirkulation kontrollieren kann. Die Wunde sollte nicht abgebunden werden und man sollte auch nicht versuchen, das Gift herauszusaugen. Stattdessen muss das Körperteil ruhig gestellt werden (das ist das A und O!), z. B. mit einer Schiene – und dann ab ins Krankenhaus!
Das thailändische Rote Kreuz hat diverse Gegengifte zur Behandlung von Schlangenbissen vorrätig.
QUALLEN
Wer mit einer Würfelqualle in Berührung kommt, kann mit einer kleinen Blessur davonkommen, schlimmstenfalls jedoch sterben. Deshalb ist stets Vorsicht geboten – mit Würfelquallen ist nicht zu spaßen!
Es gibt zwei Arten: Manche haben viele Tentakel, andere nur einen. In thailändischen Gewässern treibt sich die gefährlichere von beiden herum – die mit mehren Tentakeln ausgestattete –, und zwar zumeist während der warmen Monate an sandigen Stränden in der Nähe von Flussmündungen. Bei einer besonders starken Vergiftung kann ein Erwachsener binnen zwei Minuten sterben!
Es gibt verschiedene Würfelquallen mit nur einem Tentakel. Manche können schwerwiegende Symptome hervorrufen, die als Irukandji-Syndrom bekannt sind. Auch wenn die Wunde harmlos aussieht, können schon fünf bis 40 Minuten später Beschwerden wie Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche und Atemnot auftreten. Damit einhergehender Bluthochdruck hat mehrfach zu Schlaganfällen und Herzinfarkten geführt; einige Menschen starben.
Es gibt noch weitere Quallenarten in Thailand, deren Tentakel unangenehme Hautirritationen, aber keine schlimmeren Symptome hervorrufen. Schützen kann man sich eigentlich nur, indem man spezielle Kleidung trägt, z. B. Neoprenanzüge.
Erste Hilfe bei schweren Vergiftungen
Bei starken Vergiftungen muss jemand bei dem Verletzten bleiben, während ein anderer den Notarzt holt. Sollte das Opfer bewusstlos sein, muss man umgehend mit der Reanimation beginnen. Ist der
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