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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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geschleudert hatte. Sie war an einer Gruppe kleiner Stalagmiten zerschellt. Wie ein phosphoreszierender Wurm schlängelte sich das flüssige Licht, das in der Röhre enthalten gewesen war, in alle Richtungen davon und versickerte in Rissen und Löchern.
    »Nicht so schlimm. Wir haben immer noch meine.« Er bot ihr nicht an, sie zu übernehmen und zu tragen.
    »Es hat mich erschreckt. Ich habe die Nerven verloren, und es tut mir leid. Es war dumm von mir.«
    »Du hast recht. Es war dumm. Aber ich habe in meinem Leben auch schon eine oder mehrere Dummheiten getan. Nun, es läßt sich nicht mehr ändern und ist wahrscheinlich auch nicht weiter schlimm. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß beide Röhren gleichzeitig erloschen wären. Wir haben trotzdem immer noch so lange Licht, wie wir es auch mit deiner Röhre gehabt hätten. Es wird nur nicht mehr ganz so hell sein.« Er runzelte plötzlich die Stirn. »Wo ist Pip?«
    Sie sah an ihm vorbei. »Scrap ist ebenfalls verschwunden. Gerade waren sie noch hier.«
    »Pip!« Er erhob die Stimme und die Lichtröhre. Braune und weiße Farbflächen wurden an der Decke sichtbar, aber nicht das rosafarbene und blaue Rautenmuster.
    »Sie ist da drüben.« Clarity zeigte in die Richtung, in der die fliegende Schlange in der Luft stand und sie aus geschlitzten Augen beobachtete.
    »Gehen wir!« Flinx reckte das Kinn. »Wir müssen weiter.«
    Statt die Aufforderung des Meisters zu befolgen, wirbelte der Minidrach herum und jagte in die Dunkelheit, kehrte zurück, um gleich darauf wieder zu verschwinden.
    »Sie hat irgend etwas gefunden.«
    »Hoffentlich nicht ein zweites dieser Ungeheuer mit dem runden Maul.«
    »Überleg doch mal! Wenn das der Fall wäre, würde sie uns dann hinführen?«
    »Nein, aber was verleitet sie zu diesem Verhalten?«
    »Eine starke seelische Reaktion, aber das ergibt auch keinen Sinn, weil du und ich wohl die einzigen sind, die hier unten herumlaufen.« Er zögerte, wobei er sein aufgeregtes Schoßtier betrachtete. »Sind wir wirklich die einzigen?«
     
    Der Thranx lag auf der Seite, was für einen Angehörigen seiner Rasse eine unnatürliche und unbequeme Stellung war. Er trug einen leichten Panzer um die Brust und war von einem seltsam aussehenden doppelläufigen Instrument bedeckt, das quer darüber geschnallt war. Als sie näher kamen, erkannte Flix, daß es sich dabei um eine Schulterlampe handelte. Sie funktionierte nicht. Kleine Hämmer und andere Instrumente aus Durlex baumelten an dem Tornister und dem Bauchgürtel, der aus gelbem Leder gefertigt war und vom häufigen Gebrauch Risse und Schürfstellen aufwies.
    Er hielt das Licht etwas näher an seinen Fund. Am Fehlen des Eiablageorgans erkannte er, daß der verletzte Thranx männlichen Geschlechts war. Sein Chitin leuchtete tiefblau mit leichten violetten Reflexen auf den Rückenschuppen. Mittelalt und offenbar gesund. Orangefarbene und gelbe Einzelaugen bildeten die großen Facettenaugen. Eine dünne Antenne hing dem Thranx schlaff und herabgesunken ins Gesicht.
    Flinx wagte sich etwas näher und hielt dann inne, wobei ihm ein Ausdruck des Ekels in die Miene trat. »Gottheit, was ist das denn?«
    Der Thranx ging auf vier Echtbeinen. Das rechte vordere Glied war eingeschrumpft und von einem dichten Bewuchs von schleimig glänzenden Ranken bedeckt, die sich vom mittleren Teil des Beins bis zu einer großen feuchten Masse spannten, die den größten Teil des Raums unter einer Anordnung von Flußstein ausfüllte.
    »Vorsicht!« Clarity legte Flinx eine Hand auf den Arm und zog ihn zurück. Er blickte die ganze Zeit den verwundeten Thranx an, während er sich zurückzog, und spürte, wie ihm ein neuerliches Würgen in die Kehle stieg. »Es ist ein Necromarium. Ein aasfressender raubtierhafter Pilz. Er schießt seine Ranken in die Beute, obgleich es genauso wie bei den Photomorphen nicht schwierig ist, ihn zu meiden.«
    »Ich bezweifle, daß er dir darin zustimmt.« Flinx wies auf die reglose Gestalt des Thranx.
    »Lebt er noch?«
    »Da!« Er reichte ihr die Lichtröhre. »Hau mit dem Kopf gegen die Wand, wenn du willst, aber nicht damit.«
    »Keine Angst.« Sie schluckte die Ermahnung ohne einen Kommentar. »Eher breche ich mir einen Arm, als daß ich das Ding verliere.«
    Er ließ Hände und Knie hinunter und legte eine Hand mit leichtem Druck auf den B-Brustkorb. Wegen des unnachgiebigen äußeren Exoskeletts war es schwierig, den Puls eines Thranx zu messen. Der B-Thorax, der dem Hals beim Menschen

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