Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht
in verschiedene Richtungen ausgebaut und ausbildungsbegleitend immer wieder eingeklinkt werden können und alle Formen der Hilfengebung auf sinnvolle Weise verknüpfen; und
3. die Arbeit zwischen zwei Händen , die einen fließenden Übergang vom einfachen Führen zur Longenarbeit schafft, indem variierende Distanzen zwischen Pferd und Führer in die Arbeit einbezogen werden.
Sowohl bei fehlender Erfahrung auf Seiten des Pferdes oder des Longenführers als auch bei mangelhafter Erziehung entspricht ein Schritt zurück auf der Ausbildungsskala oft einem gewaltigen Sprung nach vorn. Statt sich in das Problem zu verbeissen, gehen Sie doch lieber mit Ihrem Partner Pferd auf eine Stufe, auf der Sie beide sich wohl fühlen und eine neue Grundlage für die weitere Arbeit herbeiführen können.
Junge Pferde locker an der Hand vorzustellen ist schwerer, als man denkt.
Freiheit oder Dressur?
Freiheit oder Dressur?
In dem Wort „Freiheitsdressur" scheinen zwei ganz gegensätzliche Begriffe vereint zu sein: Wie bitte, lässt sich Freiheit mit Dressur verbinden? Ganz einfach: indem wir uns die natürlichen Verhaltensweisen des Pferdes zunutze machen, uns dem Pferd auf eine ihm verständliche Weise nähern und uns damit den Rang eines Herdenbosses erarbeiten. Bei der Freiheitsdressur handelt es sich um eine altbekannte und bewährte Ausbildungstechnik, die nichts mit den einschlägigen, pseudowissenschaftlichen und über Gebühr verklärten Methoden gewisser Pferdegurus gemein hat. Verschiedene bekannte Ausbilder haben ihre Variante der Freiheitsdressur als Teil ihrer Ausbildungsmethode nachvollziehbar aufgearbeitet und zu Papier gebracht. Bei der praktischen Durchführung freier Arbeit kommt es ganz darauf an, welche Ziele der Ausbilder verfolgt: Ein völlig rohes Jungpferd, das erstmals Kontakt mit Menschen aufnimmt, wird natürlich anders gearbeitet als, wie in unserem Fall, der Longierschüler. Die Grundprinzipien sind jedoch mehr oder weniger immer dieselben.
Pferd und Mensch befinden sich in einem sicher umzäunten Raum, möglichst einem großen Round Pen oder einem Longierzirkel. Eine riesige Halle ist ungeeignet, da sich das Pferd ständig dem Einwirkungsbereich des Menschen entziehen könnte. Das Pferd trägt keinerlei Ausrüstung, der Mensch „bewaffnet" sich allenfalls mit einer Gerte oder einem Seil, um seine Körpersignale durch einen „verlängerten Arm" auch auf die Distanz wirkungsvoll zum Einsatz zu bringen. Das Lernziel besteht nun darin, das Pferd auf der Zirkellinie oder dem Hufschlag in einer vom Ausbilder gewählten Gangart laufen zu lassen, es anzuhalten und zu wenden. Dazu setzt der Ausbilder seine Körpersprache ein, unterstützt von stimmlichen Signalen, und treibt oder verhält so sein Pferd. Gleichzeitig erfährt das Pferd, dass sein Ausbilder die Rolle des Herdenbosses innehat, und macht die Erfahrung, dass die Zusammenarbeit mit dem Menschen keine Bedrohung darstellt. Wir schaffen also von Anfang an eine Lernatmosphäre, die frei ist von Zwang und Gewalt, in der das Pferd vor allem Erfahrungen sammeln kann und weniger stur nach Lehrplan bestimmte Lerninhalte aufgezwungen bekommt.
Mithilfe der Freiheitsdressur erarbeitet man sich eine gemeinsame Kommunikationsgrundlage.
Grundgangart im Zirkel ist der Trab. Das Pferd wird beispielsweise zum Antreten aufgefordert, indem der Ausbilder ein stimmliches Signal gibt, etwa ein leichtes, kussähnliches Schnalzen (vor allem bei den Zuschauern beliebt!). Reagiert das Pferd nicht, macht er einen Schritt in Richtung auf die Kruppe und hebt dabei den Arm. Erfolgt keine Reaktion, wird das Signal stürmischer gegeben und mit Hilfe einer Longierpeitsche unterstützt. Damit sich der Mensch von Anfang an als Ranghöherer etabliert, ist es notwendig, seine Forderung wirklich deutlich werden zu lassen. Zum Anhalten bewegt sich der Mensch aus der Zirkelmitte leicht in Richtung vor den Pferdekopf, schneidet dem Pferd also andeutungsweise den Weg ab und gibt das gewählte Stimmsignal, etwa ein lang gezogenes „Hoooo". Auch hier kann die Longierpeitsche anfangs unterstützend einwirken und vor das Pferd gehoben werden. Hält das Pferd nun an, lässt man es einen Moment stehen. Es ist gewünscht, dass es sich dabei leicht in Richtung zum Ausbilder wendet, um diesen konzentriert und aufmerksam zu beobachten. Nachdem der Ausbilder mehrmals zwischen Antraben und Anhalten abgewechselt hat und das Pferd locker und gleichmäßig in einem mittleren Tempo
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