Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht
konzentrierte Arbeit unabhängig von Niederschlägen und Außentemperaturen
• Geeigneter Bodenbelag
Nachteile :
• Meist keine der Zirkellinie folgende durchgehende Einfassung, dadurch Anlehnungsprobleme außen
• In der Halle fehlende Gewöhnung des Pferdes an Umwelteinflüsse
Provisorischer Longierzirkel auf der Weide/dem Paddock
• Durch mobile Einzäunung fallweise abgetrennter Longierzirkel
Vorteile :
• Zwanglose Gewöhnung des Pferdes an die Arbeit unter dem Einfluss von Umweltreizen
• Keine oder geringe Staubbelastung
• Preisgünstige und flexible Lösungen möglich
Nachteile :
• Nutzbarkeit stark von der aktuellen Bodenbeschaffenheit abhängig
• Wind und Wetter ausgesetzt
• Unfallgefahr bei ungeeigneter Einzäunung
Aller Anfang ist leicht
Aller Anfang ist leicht
Sie haben es selbst in der Hand: Richtig vorbereitet, wird die Arbeit an der Longe für Pferd und Reiter von Anfang an zur freudvollen Herausforderung, sind die beiden schlampig oder gar nicht auf die neue Aufgabe eingestellt, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Häufig sieht man Pferde, denen es schlicht und einfach am Grundgehorsam mangelt und die deswegen an der Longe nur mit relativ groben Hilfen überhaupt zu kontrollieren sind. An sinnvolle Arbeit oder eine Steigerung des Ausbildungsniveaus ist in solchen Fällen oft überhaupt nicht zu denken und der Besitzer findet sich meist resigniert damit ab, seinem Pferd an der Longe lediglich Bewegung zu verschaffen. Die Schuld für derartige Mängel ist natürlich beim Longenführer zu suchen, der diesem Teil der Ausbildung oft nicht die notwendige Bedeutung beimisst.
Selbst vor einem einfachen Spaziergang ins Gelände liegt viel Vorarbeit.
Ist-Zustand
Ist-Zustand
Bevor mit der eigentlichen Longenarbeit, also der Arbeit auf dem Zirkel, begonnen werden kann, steht eine Bestandsaufnahme auf dem Programm. Überprüfen Sie, ob Ihr Pferd zu diesem Zeitpunkt bereits über die folgenden Fähigkeiten verfügt:
• Es ist gut halfterführig, lässt sich also immer und überall am losen Führstrick führen, anhalten und wenden,
• es lässt sich an der Hand antraben und durchparieren,
• es bleibt ohne dauernde Einwirkung Ihrerseits wenigstens zehn Sekunden still stehen,
• einfache Befehle wie „Komm, Scheritt" oder „Haalt" sind ihm vertraut,
• es klebt nicht an Ihnen, sondern lässt sich gut auf Distanz halten (es kommt beispielsweise nie vor, dass Sie plötzlich und unvermittelt einen Pferdehuf auf Ihrem großen Zeh finden).
Kraftprotz in Kinderhand: Hier ist alles in Ordnung mit der Halfterführigkeit.
Beherrscht Ihr Pferd diese Grundlagen bereits, dürfen Sie sich gratulieren und zum nächsten → Kapitel weiterblättern. Sind Sie sich aber nicht ganz sicher oder haben Sie bei früheren Longierversuchen bereits schlechte oder unbefriedigende Erfahrungen mit Ihrem Pferd gemacht, möchten Sie die ganze Geschichte auf eine neue Basis stellen, schicken Sie den Vierbeiner einfach zurück in der Kindergarten. Investieren Sie ruhig jetzt ein bisschen mehr Zeit und Mühe, es wird sich später doppelt und dreifach auszahlen. Im Pferde-Kindergarten – den auch ein älteres „Kind", sprich ein dem Fohlenalter längst entwachsenes Pferd problemlos besuchen kann – legen Sie die Grundlagen für eine erfolgreiche Longenarbeit, die sich auch auf die Arbeit unter dem Sattel oder den alltäglichen Umgang positiv auswirken werden.
Soll-Zustand
Soll-Zustand
Im Einzelnen sind dies die folgenden Fertigkeiten:
• Sie entwickeln zusammen mit Ihrem Pferd die Grundlagen der Verständigung, indem Sie Ihren Vierbeiner an Ausrüstungsgegenstände, Ihre Stimme und Körpersprache und einfache Signale gewöhnen.
• Ihr Pferd lernt dann, Ihrem Einfluss auch über eine gewisse Distanz hinweg zu gehorchen.
• Parallel zu diesen mehr technischen Fähigkeiten entwickelt sich die Kooperationsbereitschaft Ihres Pferdes (hoffentlich) infolge der intensiven und durch Lob und Zuwendung positiv verstärkten Zusammenarbeit.
Diese Basisausbildung kann, muss aber nicht über drei aufeinander aufbauende Zwischenschritte verlaufen, nämlich
1. die Freiheitsdressur , die insbesondere die Aufmerksamkeit des Pferdes gegenüber der menschlichen Körpersprache schult, seine Subordination und damit den Gehorsam fördert und die Gehfreudigkeit weckt und erhält;
2. Führübungen , die vom einfachen Führen am Halfter über Trailübungen oder Seitengänge
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