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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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www.trekkingcentrallaos.com zu finden.
Rivertime Resort and Ecolodge
      Nicht überall wo „Eco“ draufsteht ist auch öko drin. Aber das Rivertime Resort ,020-6861166, www.rivertimelaos.com , hat sich tatsächlich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben: Ein Teil der Erlöse geht direkt an die Dorfgemeinschaften, außerdem werden Schulprojekte in Kooperation mit Big Brother Mouse (S. 261 ) unterstützt.
    Das Resort liegt 30 km nördlich von Vientiane am Ufer des Nam Ngum. Es bietet komfortable Bungalows, umgeben von schattenspendenden Bäumen, und ein Restaurant auf einer Holzterrasse über dem Fluss. Der Besitzer Barnaby spricht Englisch, Französisch und Deutsch. Zu den Aktivitäten gehören Bootstouren zu den archäologischen Stätten von Ban Pako und den berühmten schwimmenden Restaurants von Tha Ngon. Oder man wandert und radelt auf eigene Faust los. Außerdem gibt es Kochkurse, Tanzaufführungen, Tubing und wem trotzdem langweilig wird, der kann kostenlos im Internet surfen.
    Anfahrtspläne, die man auch Tuk-Tuk-Fahrern (200 000 Kip) in die Hand drücken kann, gibt es im Netz; ansonsten einfach ein Songtheo vom Talat Sao in Richtung Ban Tha Dindeng nehmen (20 000 Kip). Groundhopper können sich unterwegs das neue Nationalstadion an der Straße 13 ansehen, kurz dahinter zweigt links eine Staubpiste zum Rivertime ab (Schildern folgen). Das Resort lohnt auch als Tagesauflugsziel von Vientiane – man ist in knapp 40 Minuten dort.
    Die Elefanten von Ban Na – einst Plage, nun Freunde?
    Die Bauern aus dem Dorf Ban Na hatten eigentlich nie ein Problem mit den Dickhäutern aus dem nahe gelegenen Dschungel. Doch das änderte sich, als eine Herde von Elefanten immer häufiger über die Früchte ihrer Arbeit herfiel. Mühevoll instand gehaltene Reisfelder wurden zerstört, Bananenhaine vollständig vertilgt und – schlimmer noch – neu angepflanztes Zuckerrohr dem Erdboden gleichgemacht. Mit diesem hatten die Menschen gehofft, endlich etwas mehr Geld zu verdienen. Doch der Traum war schnell geplatzt. Die Frustration wuchs. Und dann fielen die ersten Schüsse.
    Eine große Elefantenkuh verendete im Frühjahr 2000 auf einem von ihr zuvor verwüsteten Reisfeld. In seiner Verzweiflung hatte der Eigentümer sein chinesisches Sturmgewehr gegriffen und einmal, zweimal und noch einmal geschossen. Der Elefant war tot, doch der arme Bauer wanderte schnurstracks für einige Monate ins Distriktgefängnis. Eine hohe Geldstrafe wurde ihm obendrein auferlegt.
    Elefanten sind streng geschützte Tiere, nicht nur in Laos, sondern weltweit. Sie zählen zu den hochgradig bedrohten Arten. Das trifft vornehmlich auf den Asiatischen Elefanten,
Elephas maximus
, zu. Sein afrikanischer Kollege hat es nicht ganz so schwer. Er vermehrt sich in einigen Gegenden sogar wieder übermäßig gut. Der asiatische Koloss dagegen scheint den Wettlauf mit der Zeit zu verlieren. Beispiel Laos: Im „Land der eine Million Elefanten“ gibt es gerade mal noch 1000 dieser Dickhäuter. Neuere Schätzungen kommen sogar nur auf 500–800 Tiere. Leider gibt es keine exakten Angaben, da ausreichende Untersuchungen fehlen. Auch in den Nachbarländern sieht es nicht besser aus. Vielerorts sind nur noch domestizierte Elefanten zu finden. Aber auch deren Tage sind offenbar gezählt, da sie immer mehr von Maschinen verdrängt werden.
    Hauptursache für den Rückgang ist der Mensch. Er zerstört den natürlichen Lebensraum der sanften Giganten. Und das, obwohl Elefanten gar nicht so wählerisch sind. Offene Landschaften sind ihr Zuhause, abgeholzte Wälder eigentlich kein Problem. Doch der Mensch benötigt immer öfter auch diese Landstriche – für Landwirtschaft, für einen Staudamm oder andere industrielle Nutzung. Wenn dann noch saftige Ackerfrüchte an den Rändern der ohnehin schon arg dezimierten natürlichen Ressourcen locken, ist der Konflikt programmiert.
    Genau das war in Ban Na im Mai 2000 geschehen. Ein deutsches Entwicklungshilfeprojekt versuchte daraufhin, diesen Konflikt zwischen Mensch und Tier durch den Aufbau eines kleinen Tourismusunternehmens zu entschärfen: Tourismus mit den Dörflern ohne die Dorfstrukturen zu zerstören. Einige Männer von Ban Na wurden als Führer ausgebildet (Frauen haben jetzt nach anfänglichem Zögern auch Interesse angemeldet!). Eine kleine Dorfbank wurde eingerichtet, um das von Touristen eingebrachte Geld sinnvoll innerhalb der Gemeinschaft anzulegen, und einige Dörfler bieten Touristen Unterkunft in ihrem Haus

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