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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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an. Eine Verfeinerung der lokalen Handwerkskunst steht ebenfalls auf dem Programm, um hier eines Tages auch Souvenirs verkaufen zu können. Touristischer Höhepunkt ist der Elefantenbeobachtungsturm, von dem, mit etwas Glück und Geduld, wilde Elefanten aus unmittelbarer Nähe erlebt werden können.
    Ziel des Projektes war, aus „Feinden“ Freunde zu machen. Dass dies inzwischen geglückt ist, zeigt die Tatsache, dass das Dorf heute alles selbst verwaltet. Viele Geschäftsmöglichkeiten sind durch die Präsenz der Elefanten entstanden. Die Dörfler haben gelernt, dass sich mit diesen Tieren auch Geld verdienen lässt. Und das ändert die Einstellung zur Umwelt. Denn: Eine intakte Natur (und damit die Elefanten) muss geschützt werden, um die Touristen nicht zu verprellen. Die Wandlung in den Köpfen der Bewohner von Ban Na wurde 2007 in einem Film von Animal Planet in beeindruckender Weise thematisiert.
    Dennoch bleibt die Sorge um die Herde bestehen: Im März 2009 erschossen Wilderer fünf Elefanten im Park, um Teile für „medizinische“ Zwecke oder religiöse Rituale ins nahe Ausland zu verkaufen. Gegen solche kriminellen Aktionen ist selbst das beste Projekt machtlos. Es bleibt zu hoffen, dass steigende Touristenzahlen bei den verantwortlichen Behörden das Problembewusstsein schärfen und stärkere Kontrollen nach sich ziehen werden.
    Dr
.
Klaus Schwettmann
    Klaus Schwettmann ist Biologe und hat sieben Jahre lang im Auftrag des Deutschen Entwicklungsdienstes für die Tourismusbehörde in Vientiane gearbeitet.
Provinz Vientiane
    Von Flüssen durchzogen und fruchtbar erstreckt sich die Provinz Vientiane über knapp 16 000 km 2 vom Nam-Ngum-See im Osten über den Mekong im Westen bis kurz vor Phou Khoun im Norden. Mehr als die Hälfte der 400 000 Einwohner sind Lao Loum. Im Grenzgebiet zu den Provinzen Luang Prabang und Xaignabouri haben sich Hmong, Yao und Khmu angesiedelt. Verwaltungszentrum ist das verschlafene Phonhong , 76 km nördlich von Vientiane. Dort gibt es ein paar Banken und ein Tourist Office. Die geografischen Merkmale der Provinz sind zugleich ihre Highlights: die Karstberge im Norden, die vom Backpackerm-Magneten Vang Vieng aus erkundet werden können, und der riesige Nam-Ngum-Stausee im Osten, der nicht so viele Touristen anzieht.
    Hauptverkehrsader ist die Straße 13, wichtigste Nord-Süd-Achse und historische Verbindungroute der alten Königreiche Vientiane und Luang Prabang. Die meisten Touristen bereisen die Straße in der einen oder anderen Richtung und unterbrechen die Fahrt nur, um ein paar Tage in Vang Vieng zu bleiben. Wer mehr Zeit hat, kann ein paar der Sehenswürdigkeiten entlang der Straße 13 besichtigen wie die alten Buddhareliefs in Vang Xang (S. 192 ). Eine Alternativstrecke zwischen Vientiane und Vang Vieng ist die Fahrt über den Nam-Ngum-See nach Tha Heua (S. 192 ). Touranbieter in der Hauptstadt und in Vang Vieng organisieren auch Kajaktrips durch die Nam-Lik-Schlucht mit Transfer in einen der beiden Orte. Neuester Spaß ist eine Tour durch die Baumwipfel nahe Hin Heup (S. 194 ).
    Xaisomboun – Sonderzone mit Tücken
    Bevor sie 2006 offiziell aufgelöst wurde, war die „Xaisomboun Special Zone“
(khet phiset)
nordöstlich von Vientiane militärisches Sperrgebiet. Während des Indochinakriegs gab es in der bergigen Region heftige Gefechte, und die CIA unterhielt in Long Tieng ihren eigenen Flughafen. Da es dort auch nach der kommunistischen Machtübernahme noch Guerilla-Aktivitäten gab, wurde ein großes Gebiet inmitten von Laos zur militärischen Sonderzone erklärt.
    Obwohl die „Special Zone“ auf neueren Landkarten nicht mehr existiert, sind die Verhältnisse in der Praxis weitaus komplizierter: Massive Militärpräsenz und eine labile Sicherheitslage prägen die Situation, Kontrollen von Laoten und Touristen durch (meist freundliche) Polizisten und Soldaten sind an der Tagesordnung.
    Hin und wieder fahren Biker von Vientiane aus eine große Runde um den Nam-Ngum-See. Einige berichten, dass sie auf dem Weg nach Xieng Khouang umkehren mussten. Ob Long Tieng, der ehemalige Hauptsitz einer von der CIA finanzierten Geheimarmee, irgendwann für den Tourismus entwickelt werden kann, entscheidet letztlich das Militär. Noch sind individuelle Touren dorthin untersagt.
    Trotz der teilweise tollen Karstlandschaft ist Xaisomboun derzeit als Reiseziel ungeeignet, außerdem verbreiten Holzlaster, der intensive Bergbau und das allgegenwärtige Militär eine beklemmende

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