Loose Laos
werden, daher besser denselben Weg zurücknehmen.
Tad Nam Noua eignet sich auch als Ziel einer Radtour mit Ausgangspunkt Vieng Xai. In Richtung Xam Neua passiert man die Dörfer Ban Vieng Phan und Ban Samakkhi Say, dazwischen ist linker Hand eine große, im Krieg als Armeequartier genutzte Höhle zu sehen. Der Pfad hinter der Brücke rechts ist nur wenige Meter befahrbar, dann müssen die Räder zurückgelassen und der weitere Weg wie oben beschrieben zu Fuß zurückgelegt werden. Bei Leihrädern sollte man prüfen, ob Bremsen und Gangschaltung funktionieren, denn es ist ein erhebliches Gefälle zu bewältigen. Dauer der Tour ca. 2 Std.
Märkte
In den Grenzorten Xieng Keuang im äußersten Norden (150 km) und Pahang im Nordosten (120 km) finden jeden Samstagmorgen in aller Frühe Märkte statt, auf denen die Bergvölker aus Laos und Vietnam ihre Waren feilbieten. Weitere Ausflugsziele für Freunde der Landstraße sind die Dörfer Sophao, Sopbao, Xiengkho und Muang Et, in denen Hmong, Yao, Tai Dam und Tai Deng leben. In all diesen kleinen Ortschaften gibt es einfache Unterkünfte. Näheres in der Touristeninformation.
7 HIGHLIGHT
Vieng Xai
Sei es als Alternative zum spröden Xam Neua oder als ruhige Oase nach einem anstrengenden Vietnam-Trip: Das beschauliche Vieng Xai lohnt einen Aufenthalt jenseits der obligatorischen Höhlentour. Die schöne Umgebung mit Tai- und Hmong-Dörfern bietet sich für kleine Radtouren und Wanderungen an, 2010 wurde außerdem ein neuer buddhistischer Tempel eingeweiht. Hauptattraktion sind aber ohne Zweifel die historisch bedeutsamen Höhlenkomplexe , die sich in der Karstlandschaft rings um die „Stadt des Sieges“ verbergen.
Mehr als 200 der insgesamt 480 Höhlen wurden während des Zweiten Indochinakrieges von der Bevölkerung und den Pathet-Lao-Führern als natürliche Felsenbunker genutzt. Das zerklüftete Terrain bot ideale Bedingungen für ein Versteck vor den amerikanischen Bombenangriffen und so verlegten die Revolutionäre ihr Hauptquartier 1964 von Xam Neua nach Vieng Xai. Neun Kriegsjahre und täglichen Bombenhagel überstand die kommunistische Führungsriege in Vieng Xai, das durch Kriegsflüchtlinge auf mehr als 20 000 Bewohner anwuchs. Es entstand eine regelrechte Höhlenstadt mit einer umfangreichen unterirdischen Infrastruktur (s. Kasten). Versorgt wurden die Höhlenbewohner durch Nahrungshilfen der umliegenden Dörfer und aus Nordvietnam, die auf zum Teil abenteuerlichen und gefährlichen Wegen – die Straßen wurden immer wieder durch Bomben zerstört – in die Stadt gelangten.
Nach dem Waffenstillstand 1973 machten die Kommunisten Vieng Xai zum provisorischen Regierungssitz . Kurze Zeit darauf wurde die Stadt zu einem kommunistischen Umerziehungslager für tausende Laoten, die nach Houaphan deportiert oder unter Vortäuschung falscher Tatsachen „eingeladen“ wurden. Die Umerziehung bestand aus Arbeitsdienst auf dem Feld und dem Aufbau der Stadt, gemeinsam mit Arbeitsbrigaden aus Vietnam, Russland und Nordkorea. In der Provinz entstanden zahlreiche so genannte „Seminare“, die zunehmend Gulags glichen undin denen ab 1977 auch die Königsfamilie darbte. Es folgten Jahre der absoluten Geheimhaltung und Isolierung.
In den vergangenen Jahren hat die Regierung neues Selbstbewusstsein geschöpft und propagiert Vieng Xai nun als den „Geburtsort der Laotischen Demokratischen Volksrepublik“ , besonders für laotische Besucher. Die Höhlen der obersten Funktionäre wurden 1995 erstmals für Einheimische geöffnet, seit 1999 sind sie auch offiziell für ausländische Touristen zugängig.
Der Ort erweckt mit seinen heute kaum mehr als 4000 Einwohnern den Eindruck einer aufgeräumten und verschlafenen Kleinstadt. Der Kontrast zur dramatischen Vergangenheit könnte kaum größer sein. Agaven und Weihnachtssterne säumen die Wege, daneben gepflegte Gemüsegärten. Die zwei Karsthügel Phou Nang und Phou Thao („Berg der Frau“ und „Berg des Mannes“) mitten im Ort machen die Idylle perfekt. Die Anfang der 70er-Jahre angelegten breiten Straßen, die sogar mit Gehsteigen und einer soliden Straßenbeleuchtung versehen sind, passen dagegen nicht so recht ins dörfliche Bild. Einige der städtischen Verwaltungsgebäude sind beim näheren Hinsehen verfallen und leer. Bevor die Kommunisten 1975 die Hauptstadt Vientiane eroberten, hatten sie hier provisorische Ministerien errichten lassen.
Im Westen der Stadt wurden mehrere Bombentrichter in Fischteiche
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