Loose Laos
kleine Bunker mit Sauerstoffpumpen. Unmittelbar nach Kriegsende wurden vor den Höhlen Wohn- und Gästehäuser, Konferenzgebäude und teilweise auch Garagen errichtet. Obwohl die meisten Bauten heute leer stehen oder nur noch repräsentativen Zwecken dienen, ist jede Anlage inmitten der wildromantischen Landschaft für sich beeindruckend.
Alle Höhlenbesichtigungen starten am Ticketschalter im Viengxay Caves Visitor Centre ,tgl. 8–12 und 13.30–16.30 Uhr. Fotografieren und Filmen ist in den Höhlen erlaubt. Es ist sinnvoll, sich ein Fahrrad zu leihen, um die langen Wege zwischen den Höhlen zu verkürzen. Um 9 und 13 Uhr beginnen sehr informative, ca. 2-stündige Führungen in englischer Sprache (60 000 Kip p. P.), bei denen bis zu fünf Höhlen gezeigt werden. Neu ist die Audio-Tour mit informativen Kommentaren, spannenden O-Tönen von Zeitzeugen und authentischen Soundeffekten. Sie sollte aber nicht die unmittelbare Interaktion mit den Guides ersetzen, die ihrerseits auch die ein oder andere Anekdote beizutragen haben.
Tham Than Kaysone Phomvihane
Die Höhle des langjährigen Generalsekretärs – in einem kleinen Holzgebäude ist eine Büste von ihm ausgestellt – ist meist der Startpunkt der Höhlentour. Ein gepflegter Garten mit duftenden
dok champa
, Mangos und Guaven umgibt diese bedeutende Zufluchtsstätte. Hier tagte zu Kriegszeiten das Zentralkomitee der LVP und nach der Machtübernahme wurden hier, im großen Gebäude gleich links, die wichtigsten Konferenzen zur Nachkriegspolitik abgehalten.
Die Höhle wurde 1964 durch Sprengungen erweitert und in nur 5 Monaten ausgebaut. Die Gebäude davor datieren aus den Jahren 1973/74. Mit 140 m Länge gehört sie zu den größten, und es wird berichtet, dass Kaysone im vorderen Bereich mit seinen Leibwächtern Pingpong und Volleyball spielte. 15 Personen lebten über die Dauer von 9 Jahren in der Höhle, alleine 5 Sekretäre lebten und arbeiteten in der angrenzenden kleinen Höhle. Vom Eingang aus nach rechts mündet ein Gang auf eine natürliche Terrasse, die als offene Küche diente. Mittelpunkt der Höhle ist der Konferenzraum des Politbüros mit einem verstaubten Reliefmodell der Region. Beim Verlassen der Höhle bietet sich ein schöner Ausblick auf die Stadt.
Kaysone Phomvihane (1920–1992), Sohn eines Vietnamesen und einer Laotin, stammt aus der Provinz Savannakhet. Schon früh genoss er eine französische Ausbildung in Ha Noi, wo er ein Jurastudium begann, es jedoch wegen seines politischen Engagements bei den Vietminh nicht beendete. Er wurde mit der Gründung der LVP betraut, was ihm 1955 gelang. Kaysone wurde Parteichef und blieb es bis kurz vor seinemTod. Die Machtergreifung der Pathet Lao im Jahr 1975 schreiben die Regierungsmitglieder hauptsächlich ihm als zeitweiligem Befehlshaber der Pathet-Lao-Streitkräfte und deren Strategen zu. Nach 1975 fungierte er als oberstes Politbüromitglied, Premierminister und ab 1991 auch als Präsident. Erst nach seinem Tod etablierte die Partei den Personenkult um Kaysone Phomvihane als Gründungsvater von Partei und Staat. Seither hat man ihm zu Ehren in jeder Bezirksstadt ein Denkmal gesetzt.
Tham Than Nouhak Phoumsavanh
Diese Höhle auf der schattigen Nordseite des Karstkegels ist kleiner als die anderen. Das Inventar besteht aus wenig mehr als der bekannten Sauerstoffpumpe und einem eisernen Dokumentenschrank. Zum Ausklang des Besuchs empfiehlt sich ein Blick in das hier ausliegende Gästebuch.
Nouhak Phoumsavanh (1916–2009) stammt aus Savannakhet. Phoumsavanh galt als rechte Hand von Kaysone bei der Stärkung der Pathet Lao, was sich auch in der direkten Nachbarschaft der beiden Höhlen widerspiegelt. Nach Gründung der LDVR wurde er Wirtschafts- und Finanzminister, in den 80er-Jahren zählte er zu den vier mächtigsten Ministern und übernahm schließlich als zweithöchstes Politbüromitglied im Jahr 1992 nach dem Tod von Kaysone Phomvihane das Amt des Staatspräsidenten. Nouhak ging 1998 in den Ruhestand und soll bis zu seinem Tod im Jahr 2009 regelmäßig „seine“ Höhle besucht haben.
Geborgen im Karst: die Höhle des „Roten Prinzen“ Souphanouvong und sein Haus aus der Nachkriegszeit
Tham Than Souphanouvong
Im Garten der Höhle des „Roten Prinzen“ ist neben Frangipani, Feigenbäumen und Hibiskus besonders das tiefe Rot einer Strauchbegonienart allgegenwärtig. Die Familie des Prinzen zog 1965 nach dem Ausbau der 40 m langen Höhle mit nur zwei von zehn Kindern hierher – die
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