Loose Laos
Tourism Office , in dem sich der wackere Mr. Somsouk über jeden Besucher freut und vor allem für gepflegte Motorradausflüge zu haben ist. Eine Tour führt über abenteuerliche Pisten durch ursprüngliche Wälder, Bergdörfer und Hochlandfelder in Richtung Süden zum Dorf Muang Kuan. Theoretisch (und eine offizielle Genehmigung vorausgesetzt) soll man dahinter irgendwann auf den Fluss Nam Neun treffen.
Provinz Xieng Khouang
Den Mittelpunkt der gebirgigen Provinz Xieng Khouang markiert die weitläufige Ebene der Tonkrüge in 1100–1500 m Höhe. Die in alter Kolonialliteratur auch unter dem vietnamesischen Namen Tran-Ninh-Plateau bekannte Hochebene grenzt im Osten an Vietnam, im Norden an Houaphan und im Süden an die Provinz Vientiane. Von den knapp 240 000 Einwohnern Xieng Khouangs sind über die Hälfte Hmong – nur in dieser Provinz bilden sie die Mehrheit. Außerdem leben hier Phouan, Tai Dam, Khmu und in der Provinzhauptstadt eine große Zahl Vietnamesen.
Die Vegetation der Provinz ist sehr abwechslungsreich, von Kiefernwäldchen und weiten Grasflächen in der Hochebene bis hin zu üppigen Bergwäldern. Während der trockenen Monate bietet das Plateau hingegen einen eher kargen Anblick. Besonders bizarr wirkt die mit Bombenkratern übersäte Landschaft aus der Luft. Viele sind inzwischen von Reisbauern eingeebnet worden, andere durch natürlich Busch- und Baumbewuchs gefüllt worden, wodurch sie sich noch immer optisch hervorheben. Von 1964–73 war Xieng Khouang neben Houaphan einer der Hauptkriegsschauplätze. Noch heute ereignen sich viele Unfälle mit Blindgängern (UXO). Auch wenn die Zahl der Todesfälle kontinuierlich zurückgeht, bleibt die Gefahr für die Bevölkerung bestehen.
Hauptsehenswürdigkeit des Plateaus sind die unzähligen behauenen Monolithen, die über die gesamte Region verstreut liegen. Steinkrüge , Steinplatten und Dolmen aus prähistorischer Zeit zeugen von einer hochentwickelten Megalithkultur, zu deren Alter, Herkunft und Sozialstruktur es viele Theorien gibt. Ferner wurden in der Region zahlreiche sehr alte Tongefäße und Gegenstände aus Bronze und Eisen gefunden.
Zwischen dem 16. und 19. Jh. herrschte das Tai-Fürstentum Muang Phouan über die Ebene von Xieng Khouang. Die Hauptstadt des Reiches war die im Südosten gelegene Stadt Xieng Khouang, heute Muang Khoun genannt. Wie die Lue in Muang Sing waren die Phouan Theravada-Buddhisten, und ihre Hauptsstadt soll einst eine der prächtigsten Städte des Landes gewesen sein. In einem Bericht aus dem 16. Jh. heißt es, dass sie rundum befestigt war und 62 Tempel zählte.
Nahezu alle Schätze Muang Phouans gingen bei Plünderungen durch die chinesischen Ho in den Jahren 1830 und 1869 verloren. Während es die Ho ausschließlich auf die Reichtümer abgesehen hatten, erhoben sowohl die Siamesen als auch die Vietnamesen in dieser Zeit Ansprüche auf das Fürstentum. Ab 1871 zollte Muang Phouan unter Prinz Khamti dem Königreich Hué Tribut, was die Siamesen dazu verlasste, den Prinzen im Jahr 1886 nach Bangkok zu verschleppen. Auch ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung wurde deportiert, so dass heute noch in ganz Thailand Menschen ihre Wurzeln im heutigen Xieng Khouang verorten.
Ein siamesischer Statthalter übernahm die Regentschaft über die Region, und Prinz Khamti starb wenige Jahre darauf in thailändischer Gefangenschaft. Ende des 19. Jh. trotzte Frankreich den Siamesen Xieng Khouang ab und begründete die Annexion mit den historischen Beziehungen des Reichs zu Vietnam. Der Status eines Fürstentums wurde aberkannt, doch kamen die Provinzgouverneure meist aus den Reihen der Phouan.
Kaum 75 Jahre später brachte der Zweite Indochinakrieg ein bislang ungekanntes Maß an Zerstörung und Gewalt über die Provinz. Christopher Robbins beschreibt in seinem Buch
The Ravens
wie Xieng Khouang an nur einem einzigen Tag im April 1969 dem Erdboden gleichgemacht wurde. Kurz zuvor war ein Pilot des CIA-Fliegertrupp bei seinem ersten Flug über Xieng Khouang abgeschossen worden: „Wir waren außer uns vor Wut. An diesem Tag vernichteten wir das gesamte Gebiet in und um Xieng Khouang, die gut 1500 Gebäude der Stadt und weitere 2000 Häuser in der Ebene der Tonkrüge. Die Städte Lat Houang, Ban Ban [heute Muang Kham] und Khang Khay verschwanden von der Landkarte. Bis zum Ende des Jahres gab es kein einziges Gebäude, das von Bomben verschont geblieben wäre“, so der damalige Major der amerikanischen Piloten, die von Long Tieng, der
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