Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
Vom Netzwerk:
die Staubstraße bergan nach wenigen 100 m zum ältesten Kloster der Stadt. Der Vorgänger des1993 erbauten Vat Santiphab fiel Ende der 60er-Jahre den Bomben zum Opfer. Alte Fundamente auf dem Vorhof des
sim
deuten den Grundriss des ursprünglichen Gebäudes an. Die Atmosphäre der Anlage mit buddhistischer Grundschule ist zum Sonnenuntergang besonders schön, wenn sich die Mönche und Novizen in der
sala
zu Rezitationen versammeln.
    Hinter dem Siwithmay Restaurant und auf der Höhe des neuen Marktes liegt der vergleichsweise unscheinbare Vat Banthern . An dem blauen
sim
aus Holz erzählen zwölf Bilder die Geschichte von Buddhas Erleuchtung. Die südlich zur Hauptstraße parallel verlaufende Straße führt durch ein dörfliches Viertel mit traditionellen Pfahlbauten, die direkt an Reisfelder grenzen. Die Holzhäuser bekommen jedoch zunehmend Konkurrenz durch auffällige Gebäude in eigenwillig gestrichenem „Thai-Barock“.
Soldatendenkmäler
    Etwa 3 km südlich des Stadtzentrums stehen sich ein laotisches und ein vietnamesisches Denkmal auf zwei benachbarten Hügeln gegenüber. Sie sind gut mit dem Fahrrad zu erreichen und bieten eine schöne Aussicht über die Stadt. Auf den umliegenden Hügeln lassen sich sehr gut Bombenkrater ausmachen, in einigen wachsen Bäume.
    Das Laotische Kriegsdenkmal auf der östlichen Erhebung wurde 1998 zum Gedenken an die mehr als 4000 in der Provinz gefallenen Pathet-Lao-Kämpfer errichtet. Ihre Asche soll im That beigesetzt worden sein. An den Namenstafeln wird noch gearbeitet, bislang sind 1500 Soldaten namentlich verzeichnet. Eintritt 2000 Kip.
    Das vietnamesische Denkmal auf dem westlichen Hügel wurde 1992 erbaut. 1996 überführte die vietnamesische Regierung die sterblichen Überreste der hier bestatteten Soldaten nach Vietnam und baute die Stätte zum Monument der Laotisch - Vietnamesischen Freundschaft um. Man beachte die Statuen der verbündeten Kämpfer (Vietnamese mit Stahlhelm) und die zwei Relieftafeln, auf denen selbst die vietnamesischen Architekten (linke Außenseite) geehrt werden, die beim Aufbau Phonsavans geholfen haben. Eintritt 2000 Kip.
    Ist man mit dem Fahrrad unterwegs, lohnt sich ein kleiner Abstecher zum Navang Craft Center , wo sich Holzschnitzer bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen lassen. Aus dem duftenden Holz einer lokalen Zypressenart fertigen sie virtuos Kunst- und Gebrauchsgegenstände, eine Fundgrube für Souvenirjäger.7.30–20 Uhr.
Nong Chao Sadet Souphanouvong
    An der Straße in Richtung Muang Kham, 2 km außerhalb der Stadt, liegt ein unauffälliger See
(nong)
, der dem ersten Präsidenten von Laos, Prinz Souphanouvong, gewidmet ist. Er kann per Fahrrad oder zu Fuß umrundet werden. Vom Ufer aus lassen sich die Fischer beobachten, die oft in Lkw-Schläuchen à la Vang Vieng im See dümpeln und Netze oder Angelleinen auswerfen. Interessant ist auch der Friedhof auf einem Hügel zwischen See und Stadt. Hier findet man drei unterschiedliche Arten von Grabstätten vor: laotische
that kaduk
, vietnamesische Gruften, eckig mit Bild des Verstorbenen, und chinesische Gräber, die von einer bogenförmigen Mauer umgeben sind.
     
 8     HIGHLIGHT  
Ebene der Tonkrüge
    Die Franzosen nannten die Ebene von Xieng Khouang „Plaine des Jarres“ nach den Hunderten von ausgehöhlten Monolithen, die sie übersäen. Im „Geheimen Krieg“ benutzten die Amerikaner die Kürzel „PDJ“ oder „J“ als Bezeichnungen für den Kriegsschauplatz „Plain of Jars“. Möglicherweise wurde der Name von den Legenden der Tai inspiriert, denen zufolge ein riesenhaftes Volk die Steingefäße als Reisweinkrüge für seine Gelage nach erfolgreichen Feldzügen benutzten. Im Französischen kann
jarre
sowohl ein Tonkrug als auch ein Steinkrug sein. Die deutsche Übersetzung „Ebene der Tonkrüge“ ist missverständlich und ignoriert die Tatsache, dass die Monolithen aus Sandstein sind (s. Kasten S. 358 ).
    Die überdimensionalen Steinkrüge , die an dickwandige Tonnen oder Vasen erinnern, sindeinmalig auf der südostasiatischen Halbinsel. Vergleichbare Monolithen sind nur aus dem indonesischen Sulawesi und dem indischen Assam bekannt, sie weisen aber keine Ähnlichkeiten auf, die Rückschlüsse auf eine Verbindung zwischen diesen Megalithkulturen zuließen. Die Krüge in Xieng Khouang sind aus verschiedenen Sandsteinen der Region gehauen (feinkörnig bis grob und quarzhaltig), ihre Größen und Formen variieren und auch ihre Ausarbeitung ist sehr

Weitere Kostenlose Bücher