Loose Laos
Beide Fahrzeugtypen haben eine Ladefläche, auf der ein Gestänge mit Blechdach, Schutzplane und zwei längsseitigen Bänken befestigt ist
(song theo
= zwei Bänke). Auf dem Dach werden Waren und Gepäck aufgetürmt, im Inneren nehmen bis zum Anschlag Passagiere Platz.
Pick-ups sind meist von Toyota, mit Führerhaus und Laderaum, der offiziell für 16 Personen gebaut ist. Sie haben oft Vierradantrieb und werden auch auf den schlechtesten Straßen eingesetzt. Lärm und Abgaspegel sind geringer als beim Songtheo. Dafür wird man wegen der höheren Geschwindigkeit auf holprigen Pisten richtig durchgeschüttelt. Hinter der Hinterachse sind die Stöße am stärksten, immerhin ist dort die Aussicht am schönsten. Ein Tuch als Staubschutz sollte man unbedingt griffbereit haben.
Songtheos sind mittelgroße Lkw, die ebenfalls schwierige und weite Strecken bewältigen können. Sie fahren wesentlich langsamer als Pick-ups und nehmen offiziell 32 Personen auf. Praktisch wird aber gehalten, wann immer jemand zusteigen möchte. Viel Zeit kostet das Be- und Entladen von Gütern, die nicht selten noch den letzten Fußraum rauben.
Verkehrssicherheit
Laoten halten nicht viel von Verkehrsregeln, jedenfalls nicht in der Praxis: Wer kann, fährt auch ohne Führerschein, Belastungsgrenzen werden sportlich überschritten, und Alkohol am Steuer gilt als Kavaliersdelikt. Entsprechend hoch ist die Zahl der Unfälle.
Gefahren wird rechts, die Höchstgeschwindigkeit beträgt innerorts 40 km/h und außerhalb 80 km/h (Motorräder über 50ccm 60 km/h). Nur ganz wenige Straßen haben einen Mittelstreifen. Selbst auf Straßen mit Markierung machen Laoten gern eine dritte Spur in der Mitte auf.
Theoretisch gilt „rechts vor links“, praktisch das Recht des Stärkeren. Daran sollten vor allem Moped- und Radfahrer denken. Vorsicht auch bei Abbiegern: Viele scheren zunächst ohne zu blinken in die entgegengesetzte Richtung aus. Falschfahrer auf zwei Rädern sind ebenfalls keine Seltenheit, daher immer Augen nach vorn und etwas Abstand zur Bordsteinkante halten. Anders als in Deutschland gehört Hupen zum guten Ton und dient der Sicherheit (etwa bei Überholmanövern).
In Laos besteht Helmpflicht , ein Verstoß kostet 30 000 Kip.
Außerhalb der Städte treibt sich Vieh auf den Straßen herum. Das ist besonders in der Dämmerung und nachts ein Problem. Für ein überfahrenes Ferkel oder Huhn zu bezahlen gehört zum guten Ton.
Wer in einen Unfall verwickelt ist, sollte die Polizei informieren und ein Protokoll erstellen lassen. Unabhängig von der Schuldfrage wird von vermeintlich reichen Ausländern fast immer erwartet, für den Schaden aufzukommen. Bei Mietwagen darauf achten, dass eine Haftpflichtversicherung besteht.
Bewährt hat sich das Motto
Go with the flow:
vorausschauend im Strom fahren und entspannt bleiben, egal was passiert.
Da sich die Bänke in Songtheos und Pick-ups gegenüber liegen, ist von der Landschaft nicht viel zu sehen. Große Menschen werden außerdem durch das niedrige Dach eingeschränkt.
In einigen Städten gibt es extra Stationen für Pick-ups und Songtheos. Sie sind den Märkten angegliedert. Meist wird erst dann losgefahren, wenn auch der letzte Platz belegt ist. Die Fahrpreise gleichen denen der Busse. Manchmal ist es möglich, Pick-ups zu chartern – eine Zeit sparende und günstige Alternative, wenn man sich mit mehreren zusammentut.
Autos
Viele Sehenswürdigkeiten in den Provinzen sind am besten mit dem eigenem Fahrzeug zu erreichen. Wer mit dem eigenen Wagen nach Laos einreisen möchte, muss den Führerschein, die Zulassung und gegebenenfalls eine Erlaubnis des Fahrzeughalters dabeihaben (bei thailändischen Mietwagen). Außerdem ist das Auto am Grenzübergang bei der Assurances Générales du Lao (AGF/Allianz) zu versichern. In der Durchgangsbewilligung (Laisser-Passez) wird die geplante Reiseroute mit Ausreisepunkt verzeichnet. Wichtig: Gültigkeitsdauer beachten und sicherstellen, dass die Papiere an der Grenze abgestempelt werden.
Wer sich den Papierkram sparen will, kann in Vientiane oder Luang Prabang ein Auto mieten . Die einzige große Autovermietung ist Europcar, www.europcarlaos.com , in Vientiane (S. 177 ). Die Flotte umfasst Kleinwagen, Minibusse und Pick-ups. Selbstfahrer benötigen einen Internationalen Führerschein, außerdem müssen in der Regel der Pass oder eine Kaution hinterlegt werden.
Wesentlich sicherer und zum Teil auch günstiger ist es, einen Wagen mit Fahrer zu mieten. So
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