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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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äußerlich deutlich zu unterscheiden. Die Frauen zupfen sich im Alter von 15 Jahren zum Zeichen der Heiratsfähigkeit die Augenbrauen vollständig aus. Unter einem schwarzen, seitlich geknöpften langen Kitteloberteil tragen sie eine kurze Hose. Die Waden schützen eng anliegende weiße Gamaschen. Charakteristisch ist eine violette Krawatte aus herabhängenden Fäden, an den Kragen angenäht. Ihr Kopfschmuck ist mit Silberstücken – Piastres Indochinoises aus der französischen Kolonialzeit oder Thai-Baht – oder ersatzweise mit Aluminiumstücken besetzt.
Die Tibeto-Birmanen
    Die etwa 130 000 Angehörigen der kleinsten Sprachfamilie in Laos leben im äußersten Norden des Landes in den Provinzen Bokeo, Luang Namtha und Phongsaly. Sie kamen im 16. und 17. Jh. aus der tibetischen Hochebene nach Myanmar, Nordthailand und Laos. Bis auf die Phounoy sind die Völker dieser Sprachfamilie Animisten.
Akha
    Die Akha, heute etwa 67 000, wanderten vor etwa 300 Jahren aus Tibet über Yunnan nach Nord-Laos ein. Es gibt bis zu 18 Untergruppen in Laos. Gemeinsam ist allen die Siedlung in Dörfern zwischen 900 und 1400 m Höhe. Manche Dörfer, vor allem um Muang Sing, wurden in den vergangenen Jahren in tiefer liegende Gebiete umgesiedelt. Meistens sind nur die Hütten von einem Zaun umgeben, nicht aber das Dorf. Bevorzugtes Masttier ist das Hängebauchschwein.
    Fast alle Frauen tragen traditionelle, selbst hergestellte Kleidung . Baumwolle aus eigenem Anbau wird versponnen und mit Indigo dunkelblau gefärbt. Dekoriert wird mit farbiger, meist roter Stickerei oder roten Ketten. Je nach Akha-Gruppe schmücken sich Frauen zusätzlich mit silbernen Piastern, manche mit chinesischen oder alten laotischen Münzen aus Aluminium.
    Es gibt bis zu 18 Untergruppen der Akha.
    Die Akha sind Animisten mit einer reichen Geisterwelt. Ein Tor am Eingang zum Dorf soll böse Geister fern halten. Die großen Zeremonien der Akha beinhalten noch heute Tieropfer, wobei sie aus Armut nur noch sehr selten Büffel opfern können. Um eine schwere Krankheit zu heilen, kann es nötig sein, mindestens fünf Schweine, zwei Hunde und 20 Hühner zu opfern! In Zeiten der Not haben diese Zeremonien den positiven Nebeneffekt, dass für das ganze Dorf ein Festmahl angerichtet wird. Dennoch verarmt nicht selten die Familie des Kranken, da das Ritual bei einer langwierigen Krankheit mehrmals wiederholt werden muss. Für einen Bruchteil der Kosten lassen sich moderne Medikamente kaufen, die bei den Akha zunehmend auf Akzeptanz stoßen. Die uralten schamanistischen Bräuche sind entsprechend in ihrer Existenz gefährdet.
Phounoy
    Die Phounoy kamen vor rund 400 Jahren aus Tibet über Birma und Nordthailand nach Luang Prabang. Dort erwiesen sie sich als treue Gefolgsleute des Königs. Sie wurden ins heutige Phongsaly geschickt, um die Grenzen im Norden gegen Eindringlinge zu verteidigen. Im Gegenzug gewährte ihnen der König Schutz.
    Heute siedeln die rund 36 000 Phounoy vor allem in der Stadt Phongsaly und den umliegenden Dörfern. Die meisten sind Theravada-Buddhisten , pflegen aber auch animistische Rituale. Ältere Frauen tragen weiße Beinlinge. Ein weiteres Merkmal sind rote Bommeln an indigofarbenen Umhängetaschen, vor allem bei Schulkindern. Neben Trockenreis bauen die Phounoy Tee an. Gegessen wird der Reis als Klebreis, ebenfalls eine Besonderheit unter den tibetobirmanischen Gruppen.
Die Ho
    Die Ho , ethnische Chinesen, siedeln schon seit Jahrhunderten in Phongsaly. Sie leben hauptsächlich in der Provinzhauptstadt und sprechen den chinesischen Dialekt aus Yunnan. Gefürchtetwaren marodierende Ho-Banden Ende des 19. Jh., heute sind sie überwiegend als Händler tätig. Die meisten Geschäfte, Restaurants und Gästehäuser in Phongsaly werden von Ho geleitet. Außerdem herrscht ein reger Austausch mit Verwandten im benachbarten Yunnan. In den vergangen Jahren sind einige Ho-Familien nach Oudomxai gezogen. Einige Ho-Dörfer liegen im nördlichsten Bezirk von Phongsaly, Nyot Ou. Ahnengeister spielen eine zentrale Rolle in der Kosmologie der Ho. Ihre Ernährung basiert auf weißem Reis.
Weitere Gruppen
    Kleine Gemeinschaften von Handel treibenden Chinesen, Vietnamesen, Indern, Pakistani, Birmanen und Thais leben in den laotischen Städten. Sie lassen sich vielfach einem bestimmten Gewerbe zuordnen.
    Viele Chinesen betreiben kleine Geschäfte, Restaurants, Wäschereien und Gästehäuser. Bis auf die oben erwähnten Ho kamen die meisten erst während der

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