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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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damit einhergehend diverse animistische Zeremonien. Tabak wird mit voluminösen Bambuswasserpfeifen geraucht. Die Alak haben ähnliche Wirtschaftsweisen und religiöse Praktiken wie die anderen südlaotischen Mon-Khmer-Gruppen, besonders spektakulär ist ihr jährliches Büffelopfer für den Dorfgeist. Alte Häuser dürfen bei ihnen nicht renoviert, sondern müssen ab- und an anderer Stelle wieder neu gebaut werden.
    Alle drei Gruppen sind einem starken Kulturwandel unterworfen, teils durch Migration ins Tiefland, teils durch Vermischung mit anderen Gruppen.
Die Miao-Yao
    Die zwischen 1820 und 1900 aus Südchina eingewanderten Völker der Miao-Yao-Sprachfamilie kamen von Osten über Vietnam und von Westen über Myanmar nach Laos. Sie stammen ursprünglich aus den Hochebenen Tibets und der Mongolei.
    Die Miao-Yao-Sprachfamilie in Laos besteht aus vier Gruppen: Hmong Khao, Hmong Lay, Yao (oder Mien) und Lanten (oder Lao Houay). Diese Völker sind in allen Provinzen nördlich der Provinz Borikhamxai zu Hause. Im Gegensatz zu den Mon-Khmer, mit denen sie ihr Siedlungsgebiet teilen, kennzeichnet die Miao-Yao ein stark ausgeprägtes Identitätsgefühl . In ihrem animistischen Glaubenssystem gelten die Geister als nur schwer beeinflussbar und fast allmächtig. Daneben ist der Ahnenkult von sehr großer Bedeutung. Sowohl die Verstorbenen als auch die Geister üben einen erheblichen Einfluss auf den Alltag aus. Typisch für die Miao-Yao sind große, ebenerdig auf Lehmboden gebaute Häuser, der Anbau von normalem Reis anstatt Klebreis und der Anbau von Schlafmohn.
Hmong
    Die Hmong sind die bedeutendste und größte Gruppe der Miao-Yao. Ihre höchste Konzentration ist in den nordöstlichen Provinzen Xieng Khouang und Houaphan anzutreffen. Als Guerillakämpfer im „Geheimen Krieg“, im Sold der USA, machte sich ein Teil der Hmong in Laos einen unrühmlichen Namen, der ihnen noch heute anhängt (S. 108 ). Dennoch wird ihnen seitens der Lao Respekt gezollt, was auf ihren Fleiß, ihr gut organisiertes Sozialgefüge, ihren wirtschaftlichen Erfolg und ihre Tapferkeit zurückzuführenist. Ein gewisser Wohlstand kommt auch durch die finanzielle Unterstützung im Ausland lebender Hmong, die nach der Revolution in die USA, nach Thailand oder Frankreich flohen.
    Das Volk der Weißen Hmong zählt etwa 150 000 Angehörige. Bevor auf den Hmong-Märkten billiger Synthetikstoff aus den östlichen Nachbarländern erhältlich wurde, trugen die Frauen weite weiße Röcke aus Hanf. Heute tragen die Frauen Weiß zum Neujahrsfest und zu Hochzeiten. Ihre mit Applikations- und Miniaturstickerei verzierten Schürzen, Taschen und breiten Gürtel sind zu Festtagen zusätzlich mit grellen Perlen und Pailletten versehen. Im Alltag tragen die Hmong Khao-Frauen über weiten schwarzen Hosen knielange Kimonos, manchmal mit blauschwarz oder grün-schwarz geringelten Ärmeln, aus mehreren Stoffstreifen zusammengenäht. Die Männer tragen chinesisch anmutende, weit geschnittene indigoblaue Hosen und Jacken, teilweise mit blau abgesetzten Manschetten.
    Zu den Blauen Hmong zählen etwa 140 000 Menschen. Ihren Namen verdankt die Volksgruppe ihren indigofarbenen, mit Batikmustern verzierten Baumwollstoffen. Der blau gemusterte Stoff wird in schrillen Gelb-, Grün- und Rottönen bestickt und häufig zu Taschen weiterverarbeitet und in Tourismuszentren verkauft. Traditionell tragen die Frauen knielange Tellerröcke, die sich in dichten Falten um die Hüften aufbauschen. Besondere Merkmale sind die leuchtenden flächigen Kreuzstichmuster und die aufgenähten bunten Ringel.
Yao und Lanten
    Die rund 10 000 Yao gelten als eine sehr homogene Volksgruppe. Unter den Ethnien in Laos stellen sie die kunstvollsten Silberarbeiten her. Sie genießen den Ruf als gute Vermittler und werden selbst im Falle von Konflikten zwischen anderen Volksgruppen gern als Schlichter herangezogen. Die ganz in schwarz oder dunkelblau gekleideten Frauen der Yao tragen einen dunklen, teilweise bestickten Turban und eine auf der Vorderseite mit Stickereien verzierte, weite Hose. Am Kragen und an den Vorderkanten des Oberteils ist eine flauschige Bordüre aus leuchtend roter Baumwolle befestigt. Gemeinsam mit den Lanten besitzen die Yao eine Schrift mit chinesischen Zeichen, die heutzutage jedoch nur noch Priester und wenige Alte lesen können.
    Die nur 5000 Lanten oder Lao Houay leben in der Umgebung von Luang Namtha und in der Provinz Bokeo. Sie sind eng mit den Yao verwandt, aber viel ärmer und

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