Loose Laos
französischen Kolonialzeit nach Laos. Viele verließen das Land in den Wirren des Zweiten Indochinakrieges wieder, weitere flüchteten nach der Machtübernahme der Kommunisten. Mit der Verbesserung der laotisch-chinesischen Beziehungen Ende der 80er-Jahre stieg die Zahl der chinesischen Einwanderer wieder an, so dass heute mehr als 50 000 Chinesen in Laos leben, Tendenz steigend.
Inder kamen schon lange vor den Europäern als Händler nach Laos. Kleine indische Gemeinschaften entwickelten sich allerdings erst unter den Franzosen. Die knapp 3000 Inder, die heute in Laos leben, sind außer in der Gastronomie überwiegend im Textilgewerbe, der Verarbeitung von Edelsteinen und im Schmuckhandel tätig.
Kleine Gruppen von Thais leben entlang dem Mekong auf laotischer Seite, wo sie mit ihren Landsleuten vom gegenüberliegenden Ufer regen Handel treiben. Die wenigen Birmanen in Laos sind überwiegend im grenznahen Ort Muang Sing in der Provinz Luang Namtha beheimatet.
Die mehr als 50 000 Vietnamesen , die heute in Laos leben, haben sich zum größten Teil in den Provinzen Houaphan, Khammouan und Savannakhet sowie in Vientiane und Pakxe niedergelassen. In den 30er-Jahren stellten sie zeitweise mehr als die Hälfte der Einwohner dieser Städte, da Frankreich ständig Angestellte für die Verwaltung und Arbeiter für den Ausbau der laotischen Verkehrswege benötigte und große Zahlen an Vietnamesen „importierte“. Viele von ihnen flüchteten nach 1946 aus Laos, da sie in den 40er-Jahren dem Vietminh im Befreiungskampf gegen die Franzosen geholfen hatten.
Geschichte
Nur weniges hat die Geschichte von Laos so beeinflusst wie seine Lage im Herzen des kontinentalen Südostasiens. Umgeben von starken Nachbarn musste das kleine Binnenland ständig um seine Integrität fürchten. Schon vor der Gründung des ersten laotischen Großreiches Lane Xang unterlagen die Fürstentümer am Mekong dem Einfluss der Khmer. Im Laufe der Jahrhunderte fielen Chinesen, Birmanen, Vietnamesen und Siamesen in Laos ein, bevor die Franzosen es im 19. Jh. zum Hinterland Französisch-Indochinas machten. In der Zeit des Vietnamkonfliktes war das Land de facto in eine amerikanische und eine nordvietnamesische Einflusssphäre gespalten, und auch nach der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Laos behielt Vietnam seine ideologische Führungsrolle bei. Heute, im Zeichen der wirtschaftlichen Öffnung, ist Laos darum bemüht, den Einfluss seiner starken Nachbarn im Gleichgewicht zu halten. Der Beitritt zum regionalen Staatenbund ASEAN im Jahr 1997 war ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Frühgeschichte
Zur Frühgeschichte der Region gibt es viele Theorien. Bereits vor 4000 Jahren sollen Mon-Khmer-Völker die Flussniederungen und Hochplateaus besiedelt haben. Archäologische Funde im Mekong-Becken und auf dem Korat-Plateau belegen, dass sich zwischen 2000 und 500 v. Chr. in der Region die Bronzeverarbeitungentwickelte. In diese Zeit fällt die Blüte der vietnamesischen Dong-Son-Kultur , berühmt für ihre Bronzetrommeln. Die rätselhaften, etwa 2000 Jahre alten Steinkrüge in der Provinz Xieng Khuang sind Relikte einer untergegangenen Gesellschaft, die als autochthone Bevölkerung von Laos gilt.
Inschriften, die in der Nähe von Vat Phu in Südlaos gefunden wurden, weisen für das 5. Jh. die Existenz eines frühen Khmer-Königreiches im heutigen Champasak nach. Die Khmer-Kultur war dort bereits entscheidend von hinduistischen Vorstellungen und Kunstformen geprägt. Daneben breiteten sich am mittleren Mekong die Cham aus, die ebenfalls Shiva- und Vishnu-Kulte pflegten.
Über die Frage, wie später die Tai-Völker (Lao, Thai, Shan und andere) in diese Gebiete kamen, wird noch immer viel diskutiert. In thailändischen Geschichtsbüchern findet sich häufig die längst überholte Nan-Chao-Hypothese , die immer wieder unkritisch von der westlichen Literatur übernommen wird. Danach siedelten die Tai vor 1200 Jahren in einem Königreich namens Nan Chao am Oberlauf des Mekong, von wo aus sie sich über die Jahrhunderte hinweg entlang der Flüsse Mekong, Chao Praya und Irrawaddy ausbreiteten. Durch die Feldzüge des Mongolen-Herrschers Kublai Khan sollen die Wanderungen aus Südchina im 13. Jh. noch beschleunigt worden sein.
Laotische Geschichtsbücher geben dagegen die kaum belegte These des berühmten laotischen Historikers Maha Sila Viravong wieder, wonach die Lao ihren Ursprung vor 2500 Jahren in einem Königreich zwischen den Flüssen Jangtse
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