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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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großen regionalen Schwankungen). Zu den Defiziten des Schulsystems gehören veraltete Lehrmaterialien, primitive Unterrichtsräume, schlechte Lehrerausbildung und die unzuverlässige Bezahlung der Lehrergehälter.
    Auch das Gesundheitswesen ist unterentwickelt. Zwar gibt es inzwischen in jeder Bezirksstadt ein staatliches Krankenhaus, doch entsprechen Ausstattung und Ausbildung des Personals bei weitem nicht internationalen Standards. Malaria, Durchfall- und Atemwegserkrankungen sind häufige Todesursachen. Die Infizierungsrate mit HIV/Aids ist im Vergleich zu den Nachbarländern noch gering. Beobachter befürchten aber, dass sich das bald ändern wird, sollte Laos nicht mehr Geld für Aufklärung zur Verfügung stellen.
    Drogenmissbrauch und Menschenhandel sind zwei weitere gravierende Probleme. Seit einiger Zeit kämpft Laos – vor Jahren noch drittgrößter Opiumproduzent der Welt – erfolgreich gegen den Anbau von Schlafmohn. 2005 bestätigte die UN, dass die Zahl der Anbauflächen seit der Jahrtausendwende um 73 % zurückgegangen sei. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass immer mehr junge Leute zum synthetischen Rauschgift
Yaa Baa
greifen, einer Art Turbo-Ecstasy.
    Der Handel mit Kindern und jungen Frauen hat laut UN-Berichten in der gesamten Mekong-Region zugenommen. In Laos betrifft es vor allem Mädchen aus grenznahen Regionen. Sie werden von Schleppern mit dem Versprechen angelockt, im Ausland Arbeit zu finden. Meist ist Thailand das Ziel. Nachdem die thailändische Polizei bei Razzien in Fabriken und Bordellen immer häufiger auch junge Laotinnen befreite, kam Laos mit den sechs Mekong-Anrainern überein, im Kampf gegen den Menschenhandel zusammenzuarbeiten.
Außenpolitik
    Seit der wirtschaftlichen Öffnung und dem Ende des Kalten Krieges bemüht sich Laos um gute Beziehungen zu allen Anrainerstaaten. Das engste Verhältnis besteht traditionell zu Vietnam , dessen Einfluss aber nicht mehr so groß ist wie zu Revolutionszeiten. Die „Sonderbeziehungen“, die Laos 1977 mit dem
Vertrag über Freundschaftund Zusammenarbeit
aufgezwungen wurden, verloren Ende der 80er-Jahre an Bedeutung und erlebten erst während der Asienkrise eine Renaissance. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche bilaterale Abkommen geschlossen, die eine intensive Zusammenarbeit auf allen Ebenen zur Folge haben.
    Die guten Beziehungen zu China , die sich in den 90er-Jahren entwickelt haben, bilden nicht nur ein Gegengewicht zu Vietnam und Thailand, sondern sichern Laos auch einen großzügigen Geldgeber: Während der Asienkrise gewährte China umfangreiche Exporthilfen und zinsfreie Darlehen. Seit längerem baut es die Nationalstraßen im Norden des Landes aus, und zu besonderen Anlässen finanziert es Laos immer wieder Großprojekte wie die Kulturhalle in Vientiane oder das Lao-China Friendship Hospital in Luang Prabang. 2009 sponserte China die Südostasienspiele (SEA Games) in Laos, unter anderem mit dem Bau des neuen Nationalstadions. Es halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach der Cheforganisator, das mächtige Politbüro-Mitglied Somsavat Lengsavat, den Chinesen im Gegenzug ein großes Gewerbegebiet in Vientiane versprochen hat. Die Aussicht auf eine neue „Chinatown“ und die daraus resultierende wirtschaftliche Dominanz der Chinesen ist vielen Lao ein Dorn im Auge.
    Das Verhältnis zum kulturell und ethnisch eng verwandten Thailand bleibt gespalten. Zwar ist das wirtschaftliche Engagement des westlichen Nachbarn unvermindert groß, doch sieht die laotische Führung den wachsenden thailändischen Einfluss mit Sorge – nicht zuletzt wegen der „sozialen Übel“, die via Freundschaftsbrücke und Fernsehen nach Laos getragen werden. Immerhin konnten beide Länder in den vergangenen Jahren schwelende Streitpunkte wie die Repatriierung von Hmong-Flüchtlingen und die Regelung offener Grenzfragen lösen.
    Zu den USA , die seit 1992 wieder volle diplomatische Beziehungen mit Laos unterhalten, hat sich das Verhältnis im vergangenen Jahrzehnt erheblich verbessert. Die Amerikaner verfolgen in Laos drei primäre Ziele: die Suche nach den Überresten vermisster US-Soldaten (laut amerikanischen Angaben noch immer mehr als 300), die Drogenbekämpfung und seit kurzem die Kooperation im Kampf gegen den Terrorismus. Als Gegenleistung für die Zusammenarbeit gewährte die Bush-Regierung Laos trotz Widerstand vieler Exillaoten im Dezember 2004 Normal Trade Relations und stockte 2005 den Zuschuss für die UXO-Räumung auf.
    Laotische

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