Loose Laos
es wegen der schlechten Marktpreise kaum Anreize, die Erträge zu steigern.
Andere wichtige Feldfrüchte sind Mais, Süßkartoffeln, Bohnen, Erdnüsse und Soja. Ein kleiner Teil der Anbaufläche entfällt auf Kaffee , von dem Laos in guten Jahren mehr als 20 000 t exportiert. Geringe Mengen Tabak, Baumwolle und Zuckerrohr werden ebenfalls angebaut. Auch die Viehzucht , vor allem Wasserbüffel, aber auch Rinder, Schweine und Geflügel, erfolgt weitgehend auf Subsistenzbasis.
Als profitables Exportprodukt hat die Regierung, angefeuert durch den chinesischen Rohstoffhunger und entsprechende Investitionen, den Kautschuk ausgemacht. Vor allem in Nordlaos entstehen immer mehr Plantagen – mit noch nicht absehbaren Folgen für die Bevölkerung (S. 303 ).
Holz
Holzprodukte gehören zu den wichtigsten laotischen Exportgütern. In den dichten Wäldern finden sich Teak, Rosenholz, Ebenholz und Palisander. Die Ausbeutung der Ressourcen hatdazu geführt, dass schätzungsweise nur noch 40 % der Landesfläche bewaldet sind (1950: 70 %). Nach einem ersten Vorstoß Anfang der 90er-Jahre erließ die laotische Regierung 2002 erneut ein Exportverbot für unbearbeitetes Holz. Damit soll nicht nur dem Kahlschlag entgegengewirkt, sondern auch die heimische Holz verarbeitende Industrie gestärkt werden. Bis 2020 will die Regierung mehrere Millionen Hektar aufforsten und den Waldbestand wieder auf mehr als 50 % aufstocken. Dabei handelt sich vor allem um Nutzwälder, insbesondere Teak-, Kautschuk- und Eukalyptusplantagen, die staatlich gefördert werden. Illegaler Holzeinschlag, vor allem in den Grenzgebieten zu Vietnam, bleibt weiter die größte Gefahr für die Urwälder.
Wasserkraft
Laos setzt alles daran, die Batterie der Region zu werden. Mit dem Mekong und seinen Nebenflüssen besitzt es ein geschätztes hydroelektrisches Potenzial von 30 000 MW. Derzeit produzieren rund ein Dutzend Kraftwerke am Nam Ngum, Xe Xet, Nam Theun/Nam Hinboun, Nam Mang, Nam Tha, Houay Ho und Nam Leuk mehr als 8500 MW. Bis 2020 soll die Zahl der Kraftwerke auf 28 steigen. Bei aller Euphorie wird oft vergessen, dass die Kosten für Wartung und Reparaturen der Staudämme hoch sind.
Nach jahrelangem Tauziehen fiel 2005 der Startschuss für den Bau des umstrittenen Nam-Theun-II-Staudamms in der zentrallaotischen Provinz Khammouan. Die Kosten für das leistungsstärkste Wasserkraftwerk des Landes (1070 MW) belaufen sich auf 1,45 Milliarden Dollar. Strom fließt seit 2010. Wegen des 450 km 2 großen Stausees mussten tausende Dorfbewohner umgesiedelt werden (S. 404 ).
Verarbeitende Industrie und Bodenschätze
Vor allem der Gold- und Kupferabbau haben den Industriesektor in den vergangenen Jahren kräftig wachsen lassen. Ansonsten ist die laotische Industrie kaum entwickelt. Die meisten Fabriken gibt es in Vientiane, Savannakhet und Pakxe. Wichtigste Erzeugnisse sind landwirtschaftliche Geräte, Holzprodukte, Textilien, Getränke, Tierfutter, Zigaretten, Nahrungsmittel und Kunststoffe.
Große Hoffnungen ruhen auf dem Bergbausektor. Laos ist reich an Mineralien wie Eisenerz, Kohle, Uran, Zinn, Magnesium, Kupfer, Gold, Blei und Erdöl. Gefördert wird davon bislang aber nur wenig. Der Wirtschaftsexperte Hans U. Luther zieht den treffenden Vergleich zwischen Laos und einem „armen Bauernjungen, der auf einer Schatzkiste sitzt, zu der ihm der Schlüssel fehlt“.
Tourismus
Nicht erst seit Luang Prabang und Vat Phou zum Weltkulturerbe erklärt wurden, setzt Laos auf den Tourismus als wirtschaftliches Zugpferd. Das Potenzial, vor allem für Naturtourismus, ist groß. Zwischen 1997 und 2008 stieg die Zahl der Besucher pro Jahr von 463 000 auf 1,7 Millionen, bis 2015 soll sie noch einmal verdoppelt werden.
Die Einnahmen aus dem Tourismus lagen zuletzt bei knapp 300 Millionen Dollar. Mit besserem Marketing und verschiedenen Aktionsplänen versucht die Regierung, weitere Besucher anzulocken und die Einkünfte breiter zu streuen.
Außenhandel
Laos hat seit 1928 eine negative Handelsbilanz (2009: etwa -750 Millionen Dollar). Seit der wirtschaftlichen Öffnung und dem Zusammenbruch des Ostblocks wird ein Großteil des Außenhandels mit ASEAN-Staaten, allen voran Thailand und Vietnam, abgewickelt. Die laotische Ausfuhr beschränkt sich auf wenige Produktgruppen wie Mineralien, Bekleidung, Elektrizität, Holz, und Kaffee. Importiert werden vor allem Konsumgüter, Maschinen, Ersatzteile, Fahrzeuge und Benzin. Seit 2008 gehört Laos zur ASEAN-Freihandelszone (AFTA),
Weitere Kostenlose Bücher