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Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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seines Schlägers unter ihr Kinn und hob es an. »Zum Beispiel die Sache, die Sie begonnen haben, als Sie vor sechs Jahren in mein Schlafzimmer gekommen sind.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass es ein Irrtum war. Ich dachte, Sie würden Mrs Jennings die Herausgabe ihres Smaragdcolliers verweigern.«
    »Vergessen Sie das verdammte Halsband. Ich rede von dem, was Sie mit mir in jener Nacht begonnen haben. Sie haben mich halb verführt, um zu verhindern, dass ich herausfinde, was Sie vorhatten, und dann haben Sie sich mit Ausreden über Ihren herzensguten Ehemann herausgewunden.« Seine Augen blickten hart, ein Funkeln von wütendem Gold.
    »Ich hatte nichts davon geplant. Ich hatte gedacht, ich würde fertig und verschwunden sein, ehe Sie zurück sind. Außerdem waren Sie ohne Weiteres dazu bereit, mich zu verführen, obwohl Sie wussten, dass ich verheiratet war.«
    »Ich bin an Frauen gewöhnt, die mich als Zuflucht vor ihren langweiligen Ehemännern betrachten.«
    »Wie Phyllida Chase?« Ainsley hörte die Bitterkeit in ihrer Stimme, konnte sie aber nicht unterdrücken.
    »Genau wie Phyllida Chase. Ihr Mann ignoriert sie und flirtet ungeniert herum, also sucht sie sich anderswo Unterhaltung. Warum nicht? Andere Frauen sind genauso.«
    »Sie verachten sie«, sagte Ainsley überrascht.
    »Was?«
    »Sie verachten diese Frauen, die ihre Ehemänner betrügen. Und doch verführen Sie sie. Warum wollen Sie mit diesen Frauen zusammen sein, wenn Sie sie verachten?«
    Camerons Augenbrauen schossen in die Höhe, doch der Blick, den er ihr zuwarf, traf sie ins Herz. »Männer genießen die Lust, Mrs Douglas. Wir wollen es, wir sehnen uns danach; wir denken nur selten an etwas anderes. Sogar Männer, die vorgeben, sittsam und fromm zu sein, werden von dieser Lust getrieben. Das Biest liegt sehr dicht unter der Oberfläche. Wenn eine Lady ihrem Mann Hörner aufsetzt, um mir dieses Vergnügen zuteilwerden zu lassen, dann ist es so. Aber ich weigere mich, die Frauen dafür zu bewundern.«
    »Das klingt nach Einsamkeit«, sagte Ainsley leise.
    »Ich bin selten allein.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Das macht es umso schlimmer.«
    Camerons Blick konzentrierte sich hart auf sie. Wieder würden sich die Fensterläden zwischen ihm und der Welt schließen, und wieder sah Ainsley die einsamen Tiefen in ihm. Wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann waren die Läden wieder geschlossen, sein Stirnrunzeln wieder da.
    »Sie haben sich verknöpft.«
    Ainsley schaute auf ihr Kleid herunter. »Verflixt.«
    Cameron beugte sich zu ihr. »Nicht beendete Dinge, Mrs Douglas. Ehe Sie Ende der Woche abreisen, werden wir die Sache zu Ende bringen. Verlassen Sie sich darauf.«
    In einer plötzlichen Bewegung riss er sie an sich und zog ihre Unterlippe zwischen seine Zähne. Bevor Ainsley sich zurückziehen konnte, ließ er sie wieder los, schulterte seinen Krocketschläger und ging davon, verschwand durch den Vorhang der Bäume.
    Er bewegte sich wie ein Gott, der das Sagen in seiner Welt hat und daran gewöhnt ist, die Frauen aufgelöst und flehend hinter sich zurückzulassen. Ainsleys Lippe pulsierte von Camerons Biss, während sie versuchte, die Knöpfe mit ihren bebenden Fingern zu greifen. Sie spürte noch seine Hand in ihrem Nacken. Lord Cameron war stark und gefährlich, und sie hätte sich eigentlich vor ihm fürchten müssen. Aber die unbekümmerte Ainsley bedauerte nur, dass er schon so bald gegangen war.
    Etwas raschelte im Dickicht, gefolgt von einer weinerlich klingenden Stimme. »Signora? Können Sie Ihren Ball nicht finden?«
    »Doch, ja, ja, ich habe ihn!«
    Ainsley zerrte die Knopfleiste zusammen und schloss rasch die letzten Knöpfe, dann griff sie nach dem schmutzigen Ball. Sie kämpfte sich durch das Gebüsch und stellte fest, dass von Cameron MacKenzie nichts mehr zu sehen war.
    »Dad!«
    Im Schein des abendlichen Feuerwerks riss sich Cameron von der Erinnerung an Ainsleys feste Brüste unter seinen Lippen los. Ihr Puls hatte so schnell geschlagen wie der eines Kaninchens – würde er auch so schnell schlagen, wenn sie erregt war?
    »Dad!«
    Daniel MacKenzie baute sich vor Cameron auf. Der Kilt saß dem Jungen tief auf den Hüften, sein Hemd war fleckig und die Jacke verrutscht, als wäre er durch den Wald gerannt. Wahrscheinlich war er das auch.
    Daniel hatte Elizabeths Augen geerbt, ein dunkles, reiches Braun mit nur einer winzigen Spur des Goldes der MacKenzies. Ähnlich war es mit seinem Haar: Es war sehr dunkel mit nur

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