Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
Stärke. »Wen? Die Tochter eines von Harts Gästen? Bitte, Danny, sag mir nicht, dass du sie bereits verführt hast.« Hart würde darüber in rasenden Zorn geraten und ganz gewiss Cameron die Schuld daran geben.
    »Nein, Dad. Es ist Tante Isabellas Freundin, Mrs Douglas.«
    Cameron blieb die Luft weg, er hustete, rang nach Atem. »Was? Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie verdammt noch mal zu alt für dich ist, darum nicht!« Einige Gäste wandten sich nach ihnen um, ihr Interesse war trotz des Feuerwerks geweckt. Cameron bemühte sich, leiser zu sprechen. »Sie ist nichts für dich, Daniel.«
    »Tante Isabella sagt, sie ist siebenundzwanzig«, sagte Daniel. »Ich habe gehört, dass sie über keinerlei Witwenapanage verfügt, deshalb glaube ich, sie wird vielleicht dankbar für einen reichen jungen Mann sein, meinst du nicht?«
    Cameron schaute zu Ainsley hinüber, die nicht weit entfernt von ihnen bei Mrs Yardley stand. Ainsley trug wieder Grau. Zumindest war sie dieses Mal nicht bis zum Kinn zugeknöpft. Jetzt, nachdem die Sonne untergegangen war und sich der schottische Septemberabend von seiner kalten Seite zeigte, trug sie kurze Ärmel und ein Mieder, das ihre Brüste nur halb bedeckte. Vermutlich um sich vor einer Lungenentzündung zu schützen, hatte Ainsley ihrem Ensemble einen dünnen Spitzenschal hinzugefügt, der mehr Löcher als Stoff aufwies.
    Camerons Gedanken schweiften, wie sie es schon den ganzen Tag getan hatten, zu Ainsley und ihrer Begegnung im Wald zurück. Ihre sich rötende Haut, als er den zehnten Knopf ihres Kleides geöffnet hatte. Er hatte die Knopfleiste aufgezogen – und war der Inhalt darunter etwa nicht süß gewesen?
    Die schöne Ainsley, deren Busen voll und üppig aus ihrem Korsett quoll. Er hatte das Tal zwischen ihnen lecken, das Korsett aufschnüren wollen, um ihre Brüste zu enthüllen, er hatte eine der beiden samtenen Spitzen mit seinen Zähnen einfangen wollen. Er war verdammt zu hart gewesen, um zu dem Spiel zurückzugehen – er war lange Zeit herumgelaufen, ehe er zurück zu Mrs Yardley gegangen war, um mit ihr das Spiel zu Ende zu bringen. Es musste das längste Krocketspiel in der Geschichte der Welt gewesen sein.
    »Sie ist nichts für dich, Junge«, wiederholte Cameron mühsam. »Lass die Finger von ihr.«
    »Warum? Bist du selbst an ihr interessiert?«
    Hölle, ja.
»Sie ist nicht mein Typ Frau, Danny.«
    Daniel ballte seine großen Hände; es schien, als müsste er noch in sie hineinwachsen. »Das weiß ich. Deshalb gefällt sie mir. Weil sie ganz anders ist als deine Frauen, ganz und gar nicht wie die anderen. Deshalb ist sie auch vor solchen Männern wie dir sicher.« Er stieß das letzte Wort hervor, wandte sich ab und ging in die Dunkelheit hinein.
    »Daniel …«
    Daniel blieb weder stehen noch wandte er sich um, er verschwand im Laufschritt, zu wem auch immer.
    Vater zu sein war die absolute Hölle. Cameron fuhr herum und fand seine Sicht von seinem jüngsten Bruder Ian versperrt.
    Cam war ein wenig überrascht, dass Ian das Haus verlassen hatte – Ian hasste Menschenansammlungen, sie belasteten ihn nervlich über alle Maßen. Doch jetzt war es dunkel, die meisten Gäste hatten ihn ohnehin gemieden, und seine Frau Beth befand sich nur wenige Meter von ihm entfernt.
    Ian war geringfügig kleiner als Cameron, hatte aber ebenso breite Schultern. Seine Haltung zeigte eine neue Kraft, und viel davon verdankte er der jungen Frau, die hinter ihm stand und sich mit einem der Gäste unterhielt.
    »Ian, was zum Teufel hatte ich heute Nachmittag mit Daniel tun wollen?«
    Ian schaute in die Richtung, in die Daniel verschwunden war. Ian würde Cam niemals mit beruhigenden Worten abspeisen, wie andere es vielleicht täten –
Er bewundert dich, Cameron; er bemüht sich, dir zu gefallen.
Ian nahm die Dinge, wie sie waren, und begriff die Wahrheit. Er wusste, dass sich Daniels Enttäuschung über Cameron mit der Camerons über Daniel ungefähr die Waage hielt.
    »Den Besitz mit ihm abreiten«, sagte Ian.
    »Verdammt.« Daniel liebte es, die Grenzen des Landes der MacKenzies abzureiten, die durch tiefe Wälder und entlang zerklüfteter Schluchten führten. Cameron war normalerweise zu sehr mit den Pferden beschäftigt, aber er hatte Daniel zugesagt, dass sie den Ausritt heute machen würden. »Nimm einen Rat an, Ian. Sieh in mir kein Vorbild für einen guten Vater. Sieh dir an, was ich tue, und tue dann genau das Gegenteil.«
    Cameron erkannte, dass er die Aufmerksamkeit

Weitere Kostenlose Bücher