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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ihrem Vater diese Befriedigung zu verschaffen. Damals war sie jung gewesen, ein zusammengekauertes Ding auf dem Boden, das er mit den Stahlkappen seiner Stiefel getreten hatte, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Jetzt war sie die Frau, die ihn in den Abgrund schleifen würde, damit die Basilisken sich an ihm laben konnten.
    Durch diesen Gedanken ermutigt, öffnete sie die Badezimmertür und ging hinaus, um sich Micah zu stellen.
    Er war nicht da.
    Ihre Hand auf der Türklinke zitterte, aber sie schüttelte den Kopf. „Keine Tränen mehr.“ Sie hatte keine Zeit für Selbstmitleid. Keine Zeit, den Verlust von etwas zu betrauern, das ihr nie gehört hatte. Sie war ein Dieb gewesen, hatte sich so viele Momente gestohlen, Momente, mit denen sie nie im Leben gerechnet hatte. Dieser geraubte Schatz musste reichen.
    Nur dass sie jetzt, da sie Micah berührt hatte, da sie von ihm berührt worden war, da er sie angesehen hatte, als wäre sie schön, obwohl sie wusste, dass sie es nicht war, viel mehr litt als vorher, als sie noch nichts erwartet hatte.
    Micah lief in der Großen Halle auf und ab, bis er die Geduld verlor. „Wo bleibt mein Essen?“, brüllte er so laut, dass die Wände wackelten.
    Bard sah ihn vorwurfsvoll an. „Jissa bekommt Angst.“
    „Finde
sie
!“ Wenn sie versucht hatte davonzurennen, würde er sie in den Kerker werfen und mit eisernen Schellen fesseln, die in der brennenden Kälte des Abgrundes geschmiedet worden waren.
    Die Tür öffnete sich sofort nach seinem Befehl, und das Ziel seines Zorns kam mit einem Tablett herein. „Die Verspätung tut mir leid, mein Lord.“ Ihre Worte waren höflich und zurückhaltend.
    Er verzog das Gesicht und setzte sich. Die Mahlzeit, die sie ihm servierte, war eine Art sämiger Eintopf mit Reis, gefolgt von Früchten. Sie stellte alles hin und wollte gerade gehen, da packte er ihr Handgelenk. „Du bleibst hier.“ Bard allerdings bedeutete er mit einem Nicken zu gehen.
    Liliana stand reglos neben ihm, während er aß.
    „Warum hast du Angst vor dem See?“, fragte er noch einmal.
    Sie wurde starr. „Ich …“
    Er wartete ab, ob sie ihn wieder belügen würde.
    „Nur weil ich seine Tochter war“, sagte sie schließlich, „bedeutet das nicht, dass ich sicher vor ihm war.“
    Er zog sie am Handgelenk zu sich hinab und schob ihr ein Stück Obst in den Mund. „Setz dich. Iss. Ich brauche dich bei Kräften, wenn wir deinen Vater besiegen wollen.“
    Ihre Unterlippe zitterte, er sah es genau. Aber sie biss darauf, löste sich aus seinem Griff und setzte sich neben ihn. Dort zwang sie sich zu essen. Er sah zu, um sicherzugehen, dass sie genug aß. „Was hat er dir angetan?“
    Sie schob den Teller von sich und presste die Hände auf ihren Bauch. „Er hat mich benutzt und mir auf jede Art Schmerz zugefügt, die er für angebracht hielt. Ich gehörte ihm, schließlich hat er mich geschaffen.“
    Micah schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Teller hüpften. „Hör auf, so zu klingen!“
    Diese Augen von unbestimmbarer Farbe, in denen sich alles spiegelte, waren trüb, als sie sagte: „Ich habe dich beleidigt. Das tut mir leid.“
    Es sollte ihn freuen, dass sie sich so schlecht fühlte, weil sie ihn belogen hatte. Er sollte sie wieder und wieder zwingen, sich zu entschuldigen. Aber ihm gefiel ganz und gar nicht, wie sie aussah und wie sie die Schultern hängen ließ, als erwartete sie, dass er ihr wehtat. Diese Erkenntnis machte ihn noch wütender. „Du glaubst, ich werde dich schlagen?“
    Liliana fing den Teller, ehe er über den Rand des immer noch kaputten Tisches auf den Boden fallen konnte. „Nein, mein Lord. Ihr braucht mich noch, um meinen Vater zu besiegen.“ Sie straffte die Schultern und legte dabei ihren geschwungenen Hals frei. „Ich gebe Euch alles, was ich habe.“
    Er wollte diesen Hals beißen.
    Fest.
    Und plötzlich hatte er seine Antwort. „Du wirst dafür sorgen, dass ich nicht mehr wütend bin.“
    Sie sah ihm starr in die Augen. „Was?“
    „Du wirst mich davon überzeugen, nicht mehr wütend zu sein.“
    „Wie?“ Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie so ihre Gedanken ordnen. „Ich kann um Vergebung bitten, aber …“
    „Nein. Worte sind nicht genug. Mit Worten hast du mich belogen.“
    „Was dann?“
    „Komm.“ Er nahm ihre Hand, befahl ihr, das Geschirr stehen zu lassen, und zerrte sie die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer. „Hier“, sagte er und drehte sich um, damit er sie gegen die geschlossene Tür

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