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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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danke euch, Freunde.“ Damit schwang sie sich auf den Rücken eines Pferdes und wartete darauf, dass Micah das andere bestieg.
    Der Wirt und seine Frau – beide erheblich reicher – winkten ihnen mit Tränen in den Augen nach. Sie wussten, welches Ziel vor den beiden lag. Sie waren gute Menschen und hatten Liliana und Micah versprochen, dass es immer ein Bett für sie in der Wirtschaft geben würde, egal, was passierte.
    Nach einem letzten Blick auf das fröhliche Haus sah Liliana in wintergrüne Augen. „Bereit?“
    Statt einer Antwort lächelte er nur und trieb mit einem „Hüa!“ seine Nachtmähre an.
    Sie lachte – ein unerwartetes Geschenk – und galoppierte ihm nach. Ihr eigenes magisches Reittier war zur Jagd bereit. Die Pferde rannten um die Wette, bis das Wirtshaus nicht mehr zu sehen war, und preschten dann gleichmäßig in so hoher Geschwindigkeit weiter, dass Liliana schon erwartete, Flügel zu sehen. Beschwingt, trotz des Bösen, das vor ihnen lag, erlaubte sie es sich für einen Augenblick, an die Zeit vor Sonnenaufgang zu denken.
    So aufzuwachen, das sinnliche verspielte Lächeln auf Micahs Lippen zu sehen, seinen Körper so groß und heiß um sich, in sich zu spüren … Das war etwas, was sie noch eine Million Mal erleben wollte. Doch selbst wenn sie durch irgendein unvorstellbares Wunder überleben sollte, wusste sie, dass es dazu nie kommen würde. Micah glaubte, was er gesagt hatte, daran bestand kein Zweifel, aber sie wusste auch, wie königliche Familien funktionierten.
    Von einem Prinzen, egal, welchen Rang er in der Thronfolge hatte, wurde erwartet, dass er eine bestimmte Art Frau heiratete, eine Frau mit unbefleckter Vergangenheit, eine, die die Krone einer Prinzessin voll Eleganz und Schönheit tragen konnte.
    Alles, was Liliana nicht war.
    Du könntest seine Geliebte sein.
    Dieser tückische Vorschlag kam aus dem Teil von ihr, der, was Micah anging, keine Ehre kannte. Sie war sich sicher, sie würde die schrecklichsten Dinge tun, um bei ihm zu sein – aber sie könnte es nicht ertragen, ihn zu teilen, zu wissen, dass eine andere Frau das Recht hatte, seinen Namen zu tragen, seine Kinder zu bekommen, ihn zu lieben und festzuhalten. Daran würde sie zerbrechen.
    Nein, wenn die Zeit kam, würde sie diese Selbstsucht unterdrücken und ihn gehen lassen, ihm erlauben, sich dem Schicksal zu stellen, das immer seines gewesen war.
    „Liliana!“
    Sie sah auf und in die Richtung, in die Micahs ausgestreckte Hand wies. Zuerst konnte sie nichts erkennen, aber dann merkte sie, dass der Boden sich nicht weit entfernt von ihnen bewegte. „Was ist das?“
    „Schlangen.“
    Horror breitete sich in ihr aus – das Winden der langen Leiber reichte wenigstens zehn Schritt in jede Richtung, wohin sie auch schaute. Es gab keine Möglichkeit, es zu umkreisen oder zu überspringen. Dann sah sie die glitzernd roten Schuppen auf den Rücken der Schlangen. „Zurück!“ Sie berührte Micahs Arm und drängte ihn mit sich rückwärts. „Ihr Gift“, sagte sie, als sie in sicherer Entfernung waren, „reicht aus, um die Pferde hinzustrecken.“
    Die Nachtmähren schüttelten die Köpfe und stampften mit den Hufen, als wollten sie heftig widersprechen, diese stolzen, temperamentvollen Kreaturen. Ähnlich wie der Mann vor ihr, der die Stirn runzelte. „Schlangenzähne können ihre Haut nicht durchdringen.“
    „Diese Schlangen sind keines natürlichen Ursprungs“, erklärte sie. Immerhin war sie nackt im Turmzimmer angekettet gewesen, als ihr Vater diese Monster erschaffen hatte, und ihre Wunden hatten genässt. Er hatte mächtiges Blut benötigt, aber der Blutmagier vergoss selten sein eigenes. „Ihre Fangzähne sind aus Stahl. Doch ich kann meine Magie benutzen, um sie aus dem Weg zu räumen.“
    Die Schlangen waren dick und glänzten, und ihr Zischen hing wie ein ständiges Flüstern in der Luft, während sie sich schlängelten und durcheinanderkrochen – wenn sie einander nicht gerade fraßen. Seltsam, dass die Kreaturen ihres Vaters so oft zu Kannibalen wurden. Sie waren breiter als Micahs Unterarm und wenigstens zehn Fuß lang, und jede von ihnen konnte einen Menschen mit Leichtigkeit zerquetschen. Das einzig Gute war, dass sie anscheinend ihre vorgegebenen Grenzen nicht verlassen konnten – wahrscheinlich eine magische Sicherheitsvorkehrung, damit sie nicht über das ganze Land herfielen.
    „Wir werden deine Magie nicht benutzen“, sagte Micah nach einem Augenblick. „Dein Vater hat

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