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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Topas besänftigen. Micah verzog das Gesicht, weil er so viel von seinen Schätzen hergeben musste, aber Liliana warf ihm nur einen Blick zu, und er sagte kein Wort – nicht ehe sie an der Kreatur vorbeigezogen waren, die mit diebischer Freude die Juwelen in der Sonne glitzern ließ. Doch sobald sie außer Hörweite waren, murmelte Micah etwas davon, wie sinnvoll es wohl war, solche Juwelen einem Troll zu überlassen, der sie nur in seiner Höhle versteckte.
    Liliana drehte sich um, bereit, mit ihm zu streiten. Immerhin hatte er sich jetzt genug beruhigt, um überhaupt mit ihr zu sprechen. Aber sie kam nicht dazu, auch nur ein Wort zu sagen – denn in dem Augenblick kamen die Pfeile geflogen.
    Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie.
    Sie schrie auf und fiel über den Hals ihres Pferdes, ein Pfeil tief in ihrem linken Arm. Verzweifelt bemühte sie sich, ihr Blut nicht auf die Erde tropfen zu lassen – ihr Vater hatte sich wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht, Warnzauber an die Luft zu binden, weil es viel Kraft kostete, aber er hatte sie ohne Zweifel auf das Land gelegt –, und presste ihre Hand auf die Wunde. Mit Mühe konnte sie sich im Sattel halten, als die Nachtmähre Micah zu einer kleinen Anhöhe folgte, hinter der sie in Deckung gehen konnten.
    Er hob sie aus dem Sattel, sobald sie standen, und stellte sie hin. „Wir müssen den Pfeil rausziehen.“
    Sie nickte und biss in seinen gepanzerten Arm, den er ihr vors Gesicht hielt, während er mit der anderen Hand den Pfeil entfernte. Tränen rollten ihr das Gesicht hinab, aber sie unterdrückte den Drang, die Wunde mithilfe ihrer Zauberkraft zu verschließen. Wenn ihr Vater Fallen gestellt hatte, würden sie zuschnappen, sobald sich ihr Blut mit ihrer Magie verband.
    Micah drückte ein zusammengefaltetes Stück Stoff auf die Wunde und befahl ihr, es dort festzuhalten, dann wickelte er den Pfeil in ein weiteres Stück Stoff und steckte ihn in eine Satteltasche, um sicherzugehen, dass ihr Blut nicht auf die Erde tropfte.
    „Tapferes Mädchen“, murmelte er und legte eine Hand an ihre Wange. „Ich bin mir sicher, ich hätte gebrüllt vor Schmerz und gedroht, dich in den Kerker zu werfen.“
    Seine Worte entlockten ihr trotz der Schmerzen ein Lächeln. „Ich bin mir sicher, das hättest du.“ Sie ergriff sein Handgelenk, da er aussah, als würde er seine Magie beschwören wollen, und sagte: „Du hast sie bereits für die Schlangen gebraucht. Du musst deine Kräfte aufsparen.“ Sie zog am Saum ihrer Tunika. „Reiß hiervon ein Stück ab, und binde es um die Kompresse. Das reicht – ich blute schon kaum noch.“
    Er warf ihr einen düsteren Blick zu. „Lily …“
    „Du musst dieses Mal auf mich hören.“ Pfeile trafen auf den Erdwall hinter ihnen. „Ich kenne die Macht meines Vaters – wir brauchen alles, was wir haben, wenn wir den Todeszauber nicht benutzen wollen.“
    „Darüber sprechen wir später.“ Er riss einen Streifen ihrer Tunika ab und band ihn um ihren Arm.
    Mehr Pfeile regneten auf sie nieder.
    „Weißt du, wer da auf uns schießt?“, fragte sie.
    „Eine Horde Gremlins.“
    Liliana zuckte zusammen. Die kleinen dürren Kreaturen mit ihren spitzen braunen Zähnen, der leichengrauen Haut und einem Durst nach Blut waren die natürlichen Verbündeten ihres Vaters, weil sie Aasfresser waren. Aber es schien, als wären sie in all den Jahren ungekannter Freiheit von Sammlern zu Jägern geworden. „Sie geben sicher nicht auf.“
    „Dann müssen wir sie loswerden.“ Er kramte in seinen Satteltaschen, bis er den Pfeil herauszog, der sie getroffen hatte, und einige kleine glatte Messer.
    Er legte den Pfeil an eine Klinge und murmelte leise tiefe Worte. „Ein kleiner Zauber, Lily. Ein Kinderspiel.“ Er stand auf und warf die Klinge in die ungefähre Richtung der Gremlins. Ein Schmerzensschrei wurde laut, gefolgt von einem Hagel aus Pfeilen, die überall um sie herum landeten.
    Lächelnd fing Micah an, sie aufzusammeln.
    Die Gremlins rannten kreischend davon, nachdem ihre Pfeile zu ihnen zurückkehrten – und treffsicher auf lebendige Ziele stießen. „Das war sehr clever“, sagte sie, als er ihr zurück in den Sattel half. Ihr Arm tat weh, aber sie konnte ihn noch benutzen, und das war es, was zählte.
    „Ein Spiel, das mein Vater mir beigebracht hat.“ Micah zog sich in seinen eigenen Sattel und sah nicht ausgelaugter aus als nach dem Zwischenfall mit den Schlangen. „Um Dinge zu finden.“
    Und was Micah gefunden hatte, sahen

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