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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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kümmern."
    Susanna verschluckte sich und hustete. "Aber doch nicht jetzt!" prustete sie ungläubig. "Mitten in der Nacht! Warum denn schon jetzt?"
    Der Earl umfasste ihre Hände. "Jemand will mich umbringen, Susanna. Wenn ich bleibe, bringt das vielleicht dich und James in Lebensgefahr."
    "Nein! Was, wenn sie dir gefolgt sind und …"
    "Mach dir keine Sorgen. Zwei der drei Angreifer haben wir getötet. Ich habe beschlossen, dass ich doch mit dem Schiff fahren werde. Wer auch immer hinter mir her ist – er wird zwar feststellen, dass ich fort bin, aber nicht wissen, wohin und wie. Sobald ich London erreicht habe, werde ich mir eine Leibwache zulegen. Und einen Detektiv darauf ansetzen, der herausfinden soll, wer mir ans Leben will."
    "Ich mache mir solche Sorgen …", entgegnete Susanna mit erstickter Stimme.
    "Der Schuft, der uns entwischt ist, wird neue Leute engagieren müssen. Und dann muss er herausfinden, wohin ich abgereist bin. So haben wir etwas Zeit gewonnen."
    Er drückte ihre Hände, dann ließ er sie sinken. "Und du, mein Mädchen, wirst ohne mich sicherer sein. Ich möchte trotzdem, dass du mir versprichst, so bald wie möglich mit James in die Highlands aufzubrechen – wenn er in der Lage ist, in der Kutsche zu sitzen. Hier im Royal Arms seid ihr bis zu eurer Abreise sicher. Bleib im Hotel, bis ihr abfahrt. Und wenn ihr abreist, macht keinen Wirbel darum. James wird schon wissen, wie das zu bewerkstelligen ist. Ich habe ihm eine Waffe dagelassen. Glaub mir, niemand wird dich besser beschützen können als er."
    Susanna schnaubte. "Ja, er ist eine hervorragende Zielscheibe. Das hat er ja heute bewiesen!" Tränen schossen ihr in die Augen.
    Tadelnd schüttelte der Earl den Kopf. "Vergiss nicht, dass er auch exzellent schießen kann. Ich lasse dich in den besten Händen zurück."
    "Dann kannst du ja jetzt gehen", meinte Susanna, als sie bemerkte, dass sie ihren Vater nicht zum Bleiben würde bewegen können. Sie senkte die Lider. "Ich wünsche dir alles Gute für die Heimreise."
    Ihr Vater nickte. "Ich werde euch telegrafieren, sobald ich in London angekommen bin."
    "Vorausgesetzt, dass es dort, wo es mich hin verschlägt, eine Telegrafenstation gibt", gab sie zurück.
    "Wenn nicht, werde ich euch auf anderem Weg eine Botschaft zukommen lassen. Bitte hab ein Auge auf deinen Mann. Er wird sicher leichtes Fieber bekommen. Aber es wird schon alles gut gehen."
    "Du hast das schon öfter gemacht, oder?" fragte Susanna.
    "Ein oder zwei Mal", meinte er ausweichend, "aber das ist so lange her …"
    Aus einem Impuls heraus umarmte Susanna ihren Vater kurz. "Bitte, bitte, pass gut auf dich auf!"
    Sanft küsste der Earl sie auf den Scheitel. "Lebe wohl, Tochter. Ich verspreche dir, irgendwann wirst du mir für deinen Mann noch dankbar sein."
    Insgeheim bezweifelte Susanna dies, aber das war im Moment ihre geringste Sorge. Garrow lag im Zimmer gegenüber und würde sterben, wenn sie ihn nicht gut versorgte.
    Und Vater wird sterben, wenn er einen Fehler begeht und der falschen Person vertraut.
     
    Plötzlich wachte James auf. Gegen die Fensterscheiben trommelte der Regen. In seinem Bein schmerzte es höllisch, aber mehr noch tat ihm sein Kopf weh. Seine Kehle war wie ausgedörrt. Er wusste schon, dass er kaum ein Wort über die Lippen bringen würde. "Wasser", stöhnte er.
    Nichts passierte. Vorsichtig drehte er den Kopf zur Seite, was nicht einfach war, und er konnte erkennen, dass Susanna in einem Armsessel nicht weit vom Bett saß und sich nicht rührte.
    "Susanna", murmelte er, woraufhin sie immer noch nicht reagierte. Sie schien fest zu schlafen. Aus irgendeinem Grund erboste ihn das. Jetzt, wo sein Leben auf des Messers Schneide stand, konnte er doch ein wenig Aufmerksamkeit erwarten!
    "Susanna!" rief er wieder.
    Plötzlich blinzelte sie, bevor sie sich erhob. "Ja? Oh!" Hastig griff sie nach der Wasserschüssel neben dem Bett.
    James bemerkte, wie sie hektisch ein großes Tuch nass machte und auswrang. Sie klatschte es auf seinen nackten Oberkörper und wischte grob über ihn.
    "Verdammt!" schrie er, als der kalte Lappen ihn traf. "Ich bin doch kein Fußboden, den du scheuern musst!"
    Susanna trat einen Schritt zurück und ließ den Lappen fallen. Tränen quollen aus ihren geröteten Augen. Sie schlug die Hände vor den Mund, dann ließ sie sie sinken und wühlte nach einem Taschentuch. "Du bist ja wach!" murmelte sie, während sie ihr Weinen zu unterdrücken versuchte.
    "Und mir ist kalt. Danke schön!" Eine

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