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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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Gänsehaut lief über seine Arme. Mit einem Arm griff er nach dem nassen Lappen und warf ihn aus dem Bett. Dann zog er das Laken hoch, das bis zu seiner Taille heruntergerutscht war. Der Lappen landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden. "Wo ist dein Vater?"
    "Fort", sagte sie müde.
    James kniff die Augen zusammen und musterte sie. Sie sah bemitleidenswert aus. Ihr Rock und ihr Hemd waren mit dunklen Spritzern übersät. Es sah aus, als hätte sie ihre Kleidung tagelang nicht gewechselt, während ihr Gesicht totenblass war. Er hatte Marmorstatuen mit mehr Farbe im Gesicht gesehen. "Armes Mädchen. Was ist passiert?" Er streckte eine Hand nach ihr aus.
    Sie starrte auf seine Hand, kam aber nicht näher. "Du … Ich dachte, du würdest sterben!" flüsterte sie und starrte auf das Fußende des Bettes.
    James lächelte. "Du hast dir Sorgen um mich gemacht?"
    Sie nickte schwach, während sie mühsam ihr Gleichgewicht zu halten versuchte.
    Vorsichtig bewegte James seinen Kopf. "Nun, mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich platzen, und mein Bein schmerzt. Aber ich lebe. Hilf mir auf!"
    "Nein! Bleib liegen!" rief sie.
    Diese Warnung wäre nicht nötig gewesen. James hatte im selben Moment festgestellt, dass er seine Beine nicht bewegen konnte. Als er bemerkte, dass seine Atmung unregelmäßig wurde, versuchte er, die aufsteigende Panik zu verdrängen. In diesem Moment fühlte er sich unglaublich krank.
    "Ich … ich kann meine Beine nicht bewegen", flüsterte er. Er musste sich zusammennehmen, um nicht zu schreien, denn er konnte nicht einmal sehen, ob er überhaupt noch Beine hatte. Waren sie amputiert worden?
    Susanna erhob sich langsam und sah ihn an. "Bitte, bleib ruhig liegen, damit du dir nicht noch weitere Verletzungen zufügst."
    Er biss sich auf die trockenen Lippen. Seine trockene Haut prickelte überall, wo sie ihn berührt hatte. "Ich verspreche dir, dass ich ruhig liegen bleibe. Aber meine Beine …" Angstvoll blickte er ihr in die Augen und betete, dass er die Kraft hatte, die Wahrheit zu verkraften.
    "Oh. Ich vergaß … Nein, du kannst nicht aufstehen. Nicht einmal, wenn du es versuchen würdest." Mittlerweile wirkte sie etwas gefasster. Sie strich ihm mit der Hand über die Stirn wie einem Kind und lächelte ihn spöttisch an.
    "Guter Gott, Frau – wie herzlos bist du eigentlich?" Fassungslos starrte er sie an. Meine Beine sind amputiert, und sie lacht darüber!
    "Oh, bitte, keine dramatischen Ausbrüche, ja?" meinte Susanna. "Ich werde deine Fußgelenke losbinden, wenn du mir versprichst …"
    "Du hast mich an die verdammte Pritsche gefesselt?" entgegnete James fassungslos. Seine Arme gaben nach, als er sich aufrichten wollte. Gott im Himmel, hätte er doch nicht versprochen, sie nicht zu schlagen!
    Sie stand mit vor dem Brustkorb verschränkten Armen da. "Halten Sie Ihre Zunge im Zaum, Sir! Sonst werde ich einen Diener anweisen, auch Ihre Arme zu fesseln. Und Sie zu knebeln!" warnte Susanna ihn und warf ihm einen wütenden Blick zu. "Jetzt, wo du wieder bei Bewusstsein bist, gibt es keine Entschuldigung mehr fürs Fluchen, Garrow!"
    Die Schimpfworte, die er in diesem Moment auf der Zunge hatte, hätten ihr die Haare zu Berge stehen lassen, aber er presste die Lippen aufeinander.
    Stumm betrachtete sie ihn, dann nickte sie zufrieden. "Und jetzt", sagte sie, "werde ich dich losbinden." Mit wenigen Handgriffen löste sie die Leinenbänder, die seine Knöchel an den Bettpfosten festgehalten hatten.
    James atmete wieder gleichmäßiger. Er war sehr erleichtert, dass er seine Beine unter der Bettdecke sehen konnte – in dieser Sekunde hätte er sich keinen willkommeneren Anblick vorstellen können. Ein Oberschenkel fühlte sich an, als wäre er in irgendetwas eingepackt. Bandagen vermutlich. Vorsichtig prüfte er, ob er das Bein bewegen konnte. Gott sei Dank war das möglich. Es tat zwar weh, aber wenn er stillhielt, war der Schmerz erträglich.
    Sein Kopf schmerzte ihn viel, viel schlimmer. Noch immer hatte er das Gefühl, er würde gleich zerplatzen. Er tastete mit der Hand über seine Stirn. Ein Verband war um die Stirn drapiert.
    "Entweder hat dich eine Kugel gestreift oder ein niedrig hängender Ast hat dich erwischt", erklärte Susanna ihm. "Ich habe die Wunde eigenhändig genäht."
    Er konnte hören, dass sie stolz auf ihre Leistung war. "Glückwunsch", erwiderte er kurz und hob erneut das Laken, um einen Blick auf seine Beine zu werfen. Alles schien in Ordnung zu sein bis auf die

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