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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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ruhte den ganzen Nachmittag lang und schlief dann durch bis zum nächsten Morgen. Obwohl James es nicht wagte, ihr Zimmer zu betreten, warf er ab und an einen Blick hinein, um zu sehen, ob es ihr gut ging.
    Ungeduldig wartete er am Frühstückstisch auf sie. Endlich kam sie aus ihrem Schlafzimmer. James erhob sich höflich und schob die Zeitungen beiseite, die Snively ihm eine halbe Stunde früher gebracht hatte.
    "Es ist schon acht Uhr", meinte er. Und weil das gar so anklagend geklungen hatte, setzte er hastig hinzu: "Ich hatte schon befürchtet, dass du krank geworden bist."
    "Krank? Ich? Wieso? Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Gibt es etwas Neues? Hast du schon von Vater gehört?"
    James schüttelte den Kopf. "Nein." Er ging zur Anrichte und schenkte ihr eine Tasse Kaffee ein und setzte sich wieder.
    "Danke", sagte sie und nippte an dem heißen Getränk. "James – du wirst doch sicher ausgehen?"
    "Nur kurz."
    "Du müsstest ein paar Besorgungen für mich machen. Warte, ich schreibe dir eine Liste", sagte sie, während sie einen Stift suchte.
    "Tut mir Leid, Susanna. Aber Kleider und Hüte musst du dir schon selbst aussuchen. In solchen Dingen bin ich nicht sehr geschickt."
    Sie runzelte die Stirn. "Kleider? Wir brauchen mehr Bauwerkzeug, mehr Leitern in Drevers. Die Reparaturen an den Bauernhäusern gingen dann sicher schneller vonstatten. Neue Pflüge und ein paar Ochsen könnten wir auch gebrauchen. Und Maultiere. Sollten wir nicht mehr Gerste anbauen und das Land kultivieren?"
    "Land kultivieren? Wir brauchen Weideland für die Schafe, nicht für den Getreideanbau", meinte James überrascht.
    "Wenn ich mich nicht irre, lässt sich mit Whisky mehr Geld machen als mit Wolle", erklärte Susanna schnippisch. "Und soweit ich weiß, verkaufen wir nur sehr wenig Whisky."
    "Wegen der Verbrauchssteuern", erklärte James gelassen. "Um die kommt man nicht herum, glaub mir, wir haben es versucht. Mit Wolle hat man weniger Ärger."
    "Wie schade", erwiderte Susanna betrübt. "Ich hielt das für einen guten Gedanken."
    James wurde erst jetzt klar, dass er sie tief beleidigt hatte. Er hatte angenommen, dass Susanna persönliche Dinge einkaufen wollte! Dabei hatte sie, ganz Kaufmannstochter, zuerst ans Geschäft gedacht. Und an ihre Pächter. Das war lobenswert. Und er hatte sie, indirekt zumindest, kritisiert. "Das war ein interessanter Gedanke, meine Liebe", druckste er verlegen. "Und natürlich werde ich mich gerne um deine Leitern kümmern."
    "Ach, weißt du, ein anderes Mal darfst du mich auch gern ausführen, damit ich mir Hüte kaufen kann", erwiderte sie versöhnlich.
    "Danke. Susanna – sperr hinter mir ab und öffne die Tür in der Zwischenzeit für niemand anderen als für Thomas oder deinen Vater", bat er sie. "Snively hat den Aufenthalt von Mr. Durston noch nicht in Erfahrung bringen können."
    "Ich werde sehr vorsichtig sein", versprach sie ihm.
    James erhob sich. "Ich bin gegen Mittag zurück." Dann hielt er inne, bückte sich zu ihr hinunter und küsste sie.
    Obwohl sie spürbar überrascht war, erwiderte sie seinen Kuss. Er strich mit der Hand sanft über ihre Schulter. "Bis später", sagte er.
    "War das die Entschuldigung dafür, dass du mich für ein Spatzenhirn gehalten hast?" spottete sie und warf ihm einen schelmischen Blick zu.
    "Ich habe mich noch nie so sehr für etwas entschuldigt", gab er zurück und tippte mit dem Finger an ihre Nasenspitze. "Und meine Entschuldigung wäre noch größer gewesen, wenn du die Hüte nicht doch noch erwähnt hättest."
    Susanna kicherte.
    James zog die Tür hinter sich ins Schloss und wartete, bis Susanna die Tür von innen versperrte. Er musste zur Bank, Geld abheben. Und er musste auch mit seinem früheren Arbeitgeber sprechen. Schließlich würde er in Zukunft nicht mehr verfügbar sein. Außerdem hatte er sich vorgenommen, Unterrichtsmaterial für Susannas Aufklärungsunterricht zu besorgen. Voller Vorfreude auf den gemeinsamen Abend verließ er das Hotel.
     
    Susanna schenkte Tee ein, während Snively neben ihr stand, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. "Wie nett von Ihnen, dass Sie kommen konnten und die Skulptur gleich mitgebracht haben, Monsieur Aubert. Sie ist erstaunlich schwer, nicht wahr?"
    Der französische Galerist lächelte und nahm die Tasse entgegen, die sie ihm hinhielt. " Oui, Madame . Aber ich hätte nicht gewagt, sie einem Boten anzuvertrauen. Ein bemerkenswertes Stück – Sie sind sich sicher, dass Sie es nicht verkaufen

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