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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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wollen?"
    "Die Skulptur gehört mir nicht. Sie können sich natürlich bei Lord Garrow erkundigen, ob sie zum Verkauf steht, auch wenn ich …" Sie hielt mitten im Satz inne. Die Tür sprang auf.
    "Thomas! Warum war nicht abgeschlossen?"
    "Mylady empfängt gerade, Sir." Betreten machte Snively einen Schritt zur Seite und deutete ins Empfangszimmer.
    "Ich hatte doch ausdrücklich …", sagte er und brach ab, als er sah, dass seine Frau nicht alleine war.
    "Schon zurück, Garrow?" fragte Susanna überrascht. "Willst du uns nicht Gesellschaft leisten?"
    Monsieur Aubert, der geschäftstüchtige kleine Franzose, erhob sich. "Lord Garrow, das ist Monsieur Aubert. Ihm gehört die Galerie Le Cœur d'Ecosse ", stellte Susanna ihren Besucher vor.
    "Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Mylord." Der Galerist verneigte sich.
    "Guten Tag, Monsieur Aubert." Als er sah, was auf dem Teetisch stand, verzog er ärgerlich das Gesicht.
    Merkwürdig, dachte Susanna. "Ich bat Monsieur Aubert, deine Skulptur einzuschätzen, als wir das letzte Mal in Edinburgh waren. Ich hatte leider keine Gelegenheit, sie wieder abzuholen, bevor wir damals abreisten", erklärte sie.
    Monsieur Aubert hob die Hände. "Ah, Mylord, wenn ich Ihnen nur schildern könnte, wie begeistert alle von Désespoir waren. Dass ich die Skulptur ausstellen durfte, hat mir in den letzten Wochen viele neue Kunden beschert. Ich bin Ihnen zutiefst zu Dank verpflichtet."
    " Désespoir ?" wiederholte James mit Zorn und Unglauben in der Stimme. Er warf einen Blick auf die Statue. " Verzweiflung ?"
    " Mais oui !" rief Monsieur Aubert aus, der James wachsenden Zorn nicht zu bemerken schien. "Jeder, der sie sieht, begreift sofort, was Sie ausdrücken wollten! Sagen Sie mir, was Sie für Ihr Meisterwerk haben wollen."
    Susanna griff nach der Skulptur und strich mit den Fingerspitzen andächtig über die verschiedenen Oberflächenstrukturen, die James herausgearbeitet hatte, als er sie aus einem sechzig Zentimeter großen Marmorquader gehauen hatte. Die Frau in antikem Gewand, die James geschaffen hatte, wirkte entschlossen und wild zugleich. Ihr Körper befand sich in einer leichten Drehung, denn sie mühte sich, ihren Fuß aus dem grob gehauenen Marmor zu befreien, der die Basis der Skulptur bildete. Es ist wirklich nicht zu übersehen, was James damit sagen will. Mit Blicken versuchte Susanna ihrem Mann zu bedeuten, dass sie die Skulptur gerne behalten würde, aber James starrte sie nur düster an.
    Monsieur Aubert redete sich mittlerweile in Rage. "Den Titel für die Figur habe ich gewählt, weil mir Lady Garrow keinen genannt hat, Mylord, und ich musste ja etwas auf die Karte schreiben. Glücklicherweise ist die Botschaft, die Ihre Figur verkörpert, ja so eindeutig, dass man sie schwer anders nennen könnte. Eine wunderbare Allegorie auf Schottland, das schon viel zu lange im Würgegriff Englands gefangen ist, haben Sie geschaffen." Er seufzte. "Es ist ein verzweifelter, ewiger Kampf, fürchte ich. Ein Kampf, darauf möchte ich hinweisen, in dem mein Vaterland immer versucht hat, Schottland zu helfen."
    "Ohne jedes Resultat", entgegnete James trocken.
    Monsieur Aubert war nicht im Geringsten eingeschüchtert durch sein kühles Betragen. "Nein, nein, missverstehen Sie mich nicht, Lord Garrow: Ich will damit nicht den Preis drücken. Lord Abercrombie hätte die Skulptur gerne gekauft. Er hat mir viertausend Pfund Sterling für dieses Kunstwerk geboten." Er zuckte mit den Schultern. "Nun ja. Das ist auch das Mindeste, was man bieten kann."
    "Viertaus… Ich verkaufe", erklärte James überrascht.
    "Nicht, James!" rief Susanna. Er darf die Skulptur nicht verkaufen . "Bitte!"
    Erstaunt sah James sie an. "Was? Du willst sie behalten? Aber bedenke doch – viertausend Pfund!"
    "Bitte!" wiederholte Susanna flehentlich.
    Monsieur Aubert unterbrach sie. "Lord Abercrombie hat übrigens siebentausend Pfund geboten, wenn Sie die Skulptur in Lebensgröße ausführen."
    Mit großen Augen starrte James ihn an. "Siebentausend Pfund?"
    Monsieur Aubert lächelte verschmitzt. "Nun, ich könnte wenigstens neuntausend aus ihm herausholen. Aber dafür würde ich auch eine gute Kommission erwarten. Fünfzehn Prozent?"
    "Zehn Prozent", erwiderte James rasch.
    "Und zweitausend Pfund auf die Hand", erklärte Susanna. "Wir müssen den Marmor bestellen und liefern lassen."
    "Einverstanden." Monsieur Aubert erhob sich und schüttelte James die Hand, um den Handel zu besiegeln. "Es ist ein Vergnügen, mit

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