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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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gerade noch einmal davongekommen ist.«
      »Das glauben Sie doch selbst nicht, oder?«
      »Ich weiß nur, dass er mich, wenn ich hierbleibe, notgedrungen ehelichen wird. Aber ich will nicht aus Not geheiratet werden.« Und schon gar nicht, dachte sie, solange die Leidenschaft noch sein Urteilsvermögen trübt – wie auch meins.
      Mrs Plumtree bedachte sie nur mit einem skeptischen Blick und verließ das Zimmer.
      Maria wünschte, sie könnte ebenso fest an Oliver glauben wie seine Großmutter, aber sie befürchtete, dass er sich wie jeder andere Mann verhalten würde, dessen Pläne durchkreuzt worden waren. Sein Stolz war zwar verletzt, aber wenn er erst einmal verstanden hatte, dass sie weg war und er nichts daran ändern konnte, würde er sich anderen Spielchen zuwenden, anderen Plänen … und einer anderen Frau, die ihn wegen seines Titels und wegen des Vermögens seiner Großmutter heiraten würde.
      Maria versuchte, den Schmerz zu verdrängen, der ihr zusetzte. Dann rief sie sich in Erinnerung, wie viel schlimmer es wäre, wenn Oliver während ihrer Ehe sein Treuegelöbnis ein ums andere Mal brach. Es war besser, die Sache jetzt zu beenden, als ein Leben lang leiden zu müssen.
      Auch wenn es ihr das Herz brach, ihn zu verlassen.
      Oliver traf erst gegen neun Uhr abends auf Halstead Hall ein. Es hatte unglaublich viel Zeit gekostet, den Erzbischof von Canterbury ausfindig zu machen und ihn zu überreden, ihm eine Sondergenehmigung auszustellen. Er konnte nur hoffen, dass Maria noch nicht zu Bett gegangen war. Er sehnte sich mit einer Heftigkeit nach ihr, die ihn überraschte.
      Minerva kam ihm im Innenhof entgegen, als er mit großen Schritten auf die Eingangshalle zusteuerte. Sie sah sehr wütend aus. »Wie lange dauert es eigentlich, so eine Sondergenehmigung zu bekommen?«, fuhr sie ihn an.
      »Warum? Was ist denn los?«
      »Maria hat ihre Sachen gepackt und ist mit Freddy abgereist.«
      »Was?«, rief er erschüttert. »Wohin?«
      »Das hat sie nicht gesagt. Ich weiß nur, dass Mr Pinter heute Nachmittag mit Neuigkeiten über ihren Verlobten hier erschienen ist. Kurz darauf sind sie und Freddy weggefahren, um sich mit dem Mann zu treffen.«
      »Zum Teufel!« Er raufte sich die Haare. »Ohne mir ein Wort davon zu sagen?«
      »Sie meinte, sie habe keinen Grund zu bleiben, da dein Plan, Großmutter zu täuschen, nicht aufgegangen sei. Ich dachte, ihr wärt euch wegen der Heirat einig, wenn du dich um eine Sondergenehmigung bemühst, aber das hat sie abgestritten.«
      Oliver gefror das Blut in den Adern. Sie hatte es abgestritten . Also war es ihr wirklich ernst gewesen, als sie seinen Heiratsantrag abgelehnt hatte. Maria war nicht dumm – sie erkannte einen ungeeigneten Heiratskandidaten auf den ersten Blick. Der Dummkopf war er: Er hatte sich benommen wie ein Jungspund, der zum ersten Mal verliebt war.
      Den ganzen Tag hatte er damit zugebracht, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, sie zu heiraten! Auf dem Rückweg hatte er an nichts anderes denken können, als sie in den Armen zu halten, sie zu küssen und sie davon zu überzeugen, dass sie es schaffen konnten, eine gute Ehe zu führen, obwohl er sich dessen keineswegs sicher war. Und Maria war offenbar noch viel weniger davon überzeugt.
      Er biss die Zähne zusammen. Was war er nur für ein Idiot! Kaum hörte sie etwas von ihrem Verlobten, machte sie sich auch schon aus dem Staub, um diesen amerikanischen Dreckskerl zu heiraten, der sich nur für ihr Geld interessierte. Ganz offensichtlich war ihr ein Mitgiftjäger lieber als ein stadtbekannter Wüstling, auch wenn sie sich von Letzterem hatte verführen lassen.
      Aber sie hatte kein Geld – wie konnte sie da reisen?
      In diesem Moment fiel ihm die Perlenkette ein. Die konnte sie problemlos in Ealing verkaufen, und sie war so viel wert, dass sie mit dem Geld an jeden beliebigen Ort in England fahren konnte.
      »Und sie hat mir wirklich keine Nachricht hinterlassen?«, fragte er, obwohl er sich äußerst lächerlich dabei vorkam. »Keinen Brief mit einer Erklärung?«
      »Nein. Irgendetwas hat sie aus der Fassung gebracht, aber sie wollte partout nicht darüber reden.« Minerva sah ihn prüfend an. »Du hast ihr doch nichts angetan?«
      »Nichts, das sie in die Flucht schlagen würde.« Abgesehen davon, dass er sie entjungfert hatte, ihr eine Ehe angetragen hatte, wie sie sie um keinen Preis führen wollte, und sie so leidenschaftlich begehrte, dass es ihm bei

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