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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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er mir auf Knien ewige Liebe gelobt hat.«
      Gabriel und Jarret konnten sich das Lachen kaum verkneifen, und Oliver fluchte innerlich. Auf Knien, natürlich. Sie war entschlossen, seinen Stolz bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu verletzen. Wahrscheinlich fand sie, dass er es verdient hatte. Er konnte nur beten, dass seine Großmutter einen Rückzieher machte, bevor er Maria seinen Freunden vorstellen musste, denn sonst sorgte sie garantiert dafür, dass sie ihn die nächsten zehn Jahre lang gnadenlos verspotteten.
      »Meine Liebste«, sagte er, »ich fürchte, meine Brüder können sich nicht vorstellen, dass ich vor irgendjemandem das Knie beuge.«
      Sie gab sich erstaunt und sah ihn mit großen Augen an. »Wissen sie denn nicht, was für ein Romantiker du bist? Ich muss ihnen die Lobgedichte auf meine Schönheit zeigen, die du geschrieben hast. Ich glaube, ich habe sie in meiner Manteltasche.« Das Biest wendete sich tatsächlich zum Gehen. »Ich hole sie gern, wenn du möchtest.«
      »Jetzt nicht«, sagte er, hin- und hergerissen zwischen dem heftigen Drang zu lachen und dem ebenso starken Verlangen, ihr den Hals umzudrehen. »Es ist höchste Zeit fürs Abendessen. Ich sterbe vor Hunger.«
      »Ich auch!«, rief Freddy. Als Maria ihn missbilligend ansah, murmelte er: »Nicht dass es von Belang wäre.«
      »Natürlich ist es von Belang«, sagte die Großmutter liebenswürdig. »Wir wollen doch, dass sich unsere Gäste wohlfühlen. Kommen Sie, Mr Dunse. Sie dürfen mich an den Tisch geleiten, da mein Enkelsohn anderweitig beschäftigt ist.«
      Auf dem Weg in den Speisesaal raunte Oliver Maria zu: »Wie ich sehe, haben Sie Freude daran, mich völlig lächerlich zu machen.«
      Ein boshaftes Lächeln erschien auf ihren bezaubernden Lippen. »Oh ja. Es macht furchtbar viel Spaß.«
      »Dann sind Sie also mit meiner Erklärung zufrieden, wie Sie im Bordell gelandet sind?«
      »Vorläufig ja.« Sie sah ihm in die Augen. »Doch Sie sind noch längst nicht aus dem Schneider, Sir.«
      Aber morgen früh werde ich es sein , dachte Oliver. Was es auch kostete, er würde sie dazu bringen, zu bleiben und ihre Rolle zu spielen, so wahr ihm Gott helfe.
     

 
     
  7
     
        Kaum hatte Maria den königlichen Speisesaal mit seiner kunstvollen Stuckatur und den herrlichen Statuen an den Nischenwänden betreten, geriet sie von Neuem in Panik. Der lange Tisch war mit ziselierten goldenen Kelchen und feinstem Porzellan eingedeckt. Die Damastservietten mochten am Rand etwas ausgefranst sein und die Fingerschalen aus Kristallglas angeschlagen, doch es lagen Besteckteile aus Silber auf dem Tisch, die Maria noch nie zuvor gesehen hatte, geschweige denn zu benutzen wusste. Mehrere Diener standen in Erwartung der Anordnungen ihres Herrn bereit.
      Auch Freddy machte ein Gesicht, als stünde er vor einer unlösbaren Aufgabe. Wie sollten sie es nur schaffen, mit derart kultivierten Leuten zu speisen?
      Vor allem in Anbetracht dessen, was sie von ihr halten mussten. Maria dachte immer noch mit Schrecken an die entsetzten Mienen von Olivers Schwestern, als er gesagt hatte, sie hätten sich in einem Bordell kennengelernt. Das konnte sie ihm nicht verzeihen. Sie verabscheute es, lächerlich gemacht zu werden – vor allem von einem Mann, der zu glauben schien, dass Frauen allein zu seinem Vergnügen existierten.
      Plötzlich wurde ihr glühend heiß. Er hatte sie geküsst, um Himmels willen! Und einen Augenblick lang, einen winzigen Augenblick lang, war das passiert, was ihrer Vorstellung nach bei einem Kuss passieren sollte: Ihr Herz hatte sehr heftig geschlagen, und ihr Puls war geradezu gerast. Das war die größte Demütigung überhaupt gewesen.
      Es musste daran gelegen haben, wie Oliver sie geküsst hatte. Vielleicht kannte sich Nathan einfach nicht so gut mit Küssen aus. Sie hatte angenommen, es wäre ihre Schuld gewesen, dass sie nichts empfunden hatte, als Nathan sie geküsst hatte, aber vielleicht hatte es ja doch an ihm gelegen.
      Vielleicht hatte aber auch ihre maßlose Verärgerung über Oliver bewirkt, dass sie etwas empfunden hatte, das sie normalerweise nicht empfinden würde. Ja, das musste es sein. Ihr Zorn hatte lediglich weitere leidenschaftliche Gefühle hervorgerufen.
      Oliver schien in diesem Moment ebenfalls verärgert zu sein, jedoch eindeutig nicht über sie. Mit mürrischer Miene geleitete er sie an ihren Platz, der glücklicherweise gleich neben Freddys war, und ging ans

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