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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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lassen.
      »Ja, aber ich fürchte, das war ein Fehler. Als ich ihm vorgeschlagen habe, er solle sie ihres Geldes wegen heiraten, ist er unglaublich wütend geworden.«
      Natürlich ist er wütend geworden, du Narr, dachte Hetty und verdrehte die Augen. Wusste der Junge denn gar nichts über seinen großen Bruder?
      »Um Himmels willen, Jarret, das hättest du doch auch nicht sagen dürfen! Du solltest die Sorge in ihm wecken, dass sie einem Mitgiftjäger zum Opfer fallen könnte.«
      Zum Glück hatte wenigstens Minerva etwas im Kopf.
      »Verdammt«, stieß Jarret hervor. »Dann hätte ich wohl auch bei der Summe nicht übertreiben sollen.«
      »Großer Gott.« Minerva seufzte. »Was hast du gesagt?«
      »Na ja, ich habe sie … in etwa verdreifacht.«
      Minerva fluchte ziemlich undamenhaft. »Warum hast du das getan? Jetzt wird er sicherlich Abstand von ihr halten. Ist dir noch nie aufgefallen, wie angewidert er reagiert, wenn jemand das Thema Geldheirat anschneidet?«
      »Ach, Männer erzählen eine ganze Menge, aber letzten Endes denken sie praktisch.«
      »Oliver nicht! Du hast alles verdorben!«
      »Nun mach nicht so ein Drama daraus«, sagte Jarret. »Ich habe nämlich einen Plan. Die Saat habe ich schon gelegt, bevor ich Olivers Arbeitszimmer verlassen habe. Komm, sprechen wir mit den anderen. Wir müssen alle zusammenarbeiten.« Seine Stimme wurde leiser, denn die beiden verließen offenbar die Bibliothek. »Wenn wir nur …«
      Hetty spitzte die Ohren, konnte das Gespräch aber nicht mehr weiter verfolgen. Es war auch nicht so wichtig.
      Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Offensichtlich musste sie diese Schlacht nicht allein schlagen. Sie konnte sich bequem zurücklehnen und zusehen, wie Jarret Oliver bearbeitete. Und Minerva würde sie derweil einfach in dem Glauben lassen, dass mit Olivers Heirat alle Probleme gelöst wären. Das spornte sie gewiss dazu an, sich noch mehr Mühe zu geben.
      Es spielte im Grunde keine Rolle, wie oder aus welchem Grund sie Oliver dazu brachten, sich zu verehelichen, wenn es ihnen nur gelang. Gott sei Dank hatten ihre Enkel ihre Raffinesse geerbt, was Hetty mit großem Stolz erfüllte.
      Oliver dachte also, er könnte ihr ein Schnippchen schlagen. Nun, er würde sein blaues Wunder erleben. Diesmal bekam er es nicht nur mit ihr zu tun, sondern auch seine Geschwister waren alle auf ihrer Seite. Sie musste lachen.
      Der arme Junge hatte nicht die geringste Chance.
     

 
     
  14
     
        Als Maria ihr Zimmer verließ, um zum Dinner zu gehen, vernahm sie hinter sich eine tiefe Stimme. »Wie ich sehe, haben Sie sich von unserem Ausflug in die Stadt erholt.«
      Sie drehte sich ruckartig um. Oliver saß neben ihrer Tür in einem Sessel. Hatte er etwa auf sie gewartet?
      »Guten Abend, Lord Stoneville«, sagte sie, als er sich erhob. »Sie sehen gut aus.«
      In Wahrheit sah er umwerfend aus in seinem Frack. Er stand ihm besser als jedem anderen Mann, den sie kannte. Das weiße Hemd mit der weißen Schleife bildete einen hübschen Kontrast zu seinem dunklen Teint, und die schwarze Jacke mit den Schwalbenschwänzen und dem hohen Samtkragen betonte das samtige Schwarz seiner Augen. Unglücklicherweise rief ihr seine edle Weste aus goldener Seide in Erinnerung, dass er ungeachtet seiner finanziellen Lage von weit höherem Stand war als sie, und seine eng anliegende schwarze Kaschmirhose ließ sie daran denken, wie …
      Nein, sie durfte keinen Gedanken mehr an den Vorfall am Nachmittag in der Kutsche verschwenden! Das lag hinter ihr.
      »Sie sehen aus wie eine Göttin«, murmelte er und musterte sie von Kopf bis Fuß.
      Sie schmolz dahin.
      »Danke.« Sie bemühte sich, ruhig und besonnen zu bleiben. »Ich fühle mich viel wohler in einem Kleid, das nicht zu eng sitzt.«
      »Außer da, wo es so sitzen sollte.« Er warf einen vielsagenden Blick auf ihre Brüste.
      Als sie die aufrichtige Bewunderung in seinen Augen sah, war sie froh, dass sie sich bei der Wahl ihres Kleides für den Abend von Betty hatte beraten lassen. Nachdem sie jenes andere sehr skandalöse Kleid hatte tragen müssen, hatte sie sich gesträubt, noch einmal irgendetwas tief Ausgeschnittenes anzuziehen, aber dieses Kleid stand ihr wirklich sehr gut, auch wenn es dekolletiert war. Lachsrot war schon immer ihre Farbe gewesen, und die Kräuselborte aus Satin sah einfach hübsch und elegant aus.
      »Dann ist es also ansehnlich genug für das Dinner mit

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