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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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dieses engelhafte Kleid schürte seine Begierde derart, dass er sich vorkam wie vom Teufel besessen.
      Und wie er sie begehrte! Er wollte ihre vollen, betörenden Lippen küssen, während er ihre Frisur Locke für Locke löste. Dann wollte er ihr das knappe cremefarbene Mieder von den Schultern streifen, ihre üppigen Brüste liebkosen und die Brustwarzen mit der Zunge reizen, bis sie ganz hart wurden. Er wollte sie lächeln sehen, wenn er ihre Röcke hob und den Mund zwischen ihren Beinen vergrub, um ihren aromatischen Nektar zu kosten.
      Er wollte sie lächeln sehen. Punkt. Das wollte er fast noch mehr als ihr beiwohnen.
      Herrgott, was war nur mit ihm los? Wie konnte er ein Lächeln mit einem ordentlichen Schäferstündchen vergleichen?
      Nichtsdestotrotz begann sein Puls zu rasen, wenn er nur daran dachte, wie sie ihn am Vortag in seinem Arbeitszimmer angelächelt hatte. Er wollte, dass sie wieder so mit ihm sprach, dass sie ihn neckte, ja sogar tadelte. Alles war besser als diese schreckliche Reserviertheit und die Beharrlichkeit, mit der sie ihn mied. Doch nach dem heutigen Abend …
      Es traf ihn wie ein Blitz: Wenn er den Kampf gegen seine Großmutter an diesem Abend gewann, hatte Maria keinen Grund mehr zu bleiben. Dann hatte sie ihren Teil der Vereinbarung erfüllt.
      Ihn überlief ein kalter Schauer. Er durfte nicht zulassen, dass sie Halstead Hall verließ. Er würde sein Angebot, sie zu seiner Mätresse zu machen, noch einmal erneuern, und diesmal würde er sie auch überzeugen. Er würde sie dazu verleiten, es anzunehmen. Sie durfte nicht gehen – noch nicht. Schon die Vorstellung war unerträglich.
      »Findest du nicht auch?«, hörte er Foxmoor fragen.
      Oliver zuckte zusammen. »Doch, sicher«, sagte er und hoffte, dass es die richtige Antwort war.
      »Komisch, du machst keine abfällige Bemerkung über die Ehe?«, wunderte sich Foxmoor. »Du sagst doch sonst immer, dass sie der Untergang eines jeden Mannes sei.«
      »Mir steht heute nicht der Sinn nach abfälligen Bemerkungen.«
      »Du hast mir gar nicht zugehört, nicht wahr?«
      Oliver verzog das Gesicht. Foxmoor war ein schlauer Fuchs.
      Sein Freund grinste ihn an. »Ich habe gerade von Kirkwood gesprochen und bemerkt, dass er ohne Lady Kirkwood an seiner Seite richtig verloren wirkt.«
      »Ist die Rose so schell verblüht?«, fragte Oliver und stellte verwundert fest, dass er enttäuscht darüber war.
      »Ah, das ist der Stoneville, den ich kenne! Aber nein – hast du es denn noch nicht gehört? Sie steht kurz vor der Niederkunft. Es kann jeden Tag so weit sein.«
      Oliver blieb vor Überraschung die Luft weg. Kirkwood wurde Vater? Er hätte nie gedacht, dass er diesen Tag erleben würde. Nun hatten bald alle seine Freunde Kinder, nur er nicht.
      Er runzelte die Stirn. Und wenn schon! Er wollte keine Kinder. Er wäre der schlechteste Vater, den man sich nur vorstellen konnte.
      Warum tauchte dann plötzlich ein Bild von Maria in schwangerem Zustand vor seinem geistigen Auge auf? Und warum stellte er sich auf einmal vor, wie er mit einem blauäugigen Jungen in einem alten Ruderboot saß und ihm die besten Fischgründe im Teich von Halstead Hall zeigte? Oder wie er einem dunkelhaarigen Mädchen eine Geschichte vorlas, während es am Daumen lutschte, wie Celia es früher immer getan hatte?
      Zum Teufel damit! Minervas Gerede über seine Jugendstreiche hatte seinen Verstand vergiftet und in ihm die Sehnsucht nach der idyllischen Kindheit geweckt, die er nach ihrer Vorstellung gehabt hatte. Nun wünschte er sogar, er könnte einem Kind eine so schöne Erfahrung bescheren.
      Aber das konnte er nicht.
      »Wie ich hörte, wollte Kirkwood heute Abend eigentlich gar nicht kommen«, sagte Foxmoor, »aber seine Frau hat darauf bestanden. Sie hat gesagt, sie wolle unbedingt den neuesten Klatsch hören, und er müsse alles Wichtige für sie in Erfahrung bringen.« Der Herzog schnaubte. »Als hätte Kirkwood eine Ahnung davon, wie man Gerüchte aufschnappt! Seine Frau ist offensichtlich blind vor Liebe.«
      Und genau da lag das Problem: Die Liebe machte einen nur so lange blind, bis man ihr in die Falle gegangen war. Und dann sah man plötzlich alles so klar und deutlich, dass man nur noch in seinem Leid versinken konnte.
      Dazu war er zu schlau.
      Doch während der Abend seinen Lauf nahm und er zusehen musste, wie Maria mit einer Reihe junger, gut aussehender Gentlemen tanzte, begann er sich zu fragen, ob er

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