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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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sich darüber zu freuen, Minerva hingegen nicht.
      Dann verfolgte Maria nicht weiter, wer welchen Namen zog, denn Oliver beugte sich zu ihr, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. »Wie ich sehe, amüsieren Sie sich heute Abend ganz prächtig.«
      »Wie kommen Sie darauf?«, gab sie leise zurück.
      »Sie lächeln jeden jungen Dummkopf an, der Ihre Hand ergreift«, knurrte er.
      »Und Sie starren die Herren bitterböse an«, gab sie zurück. »Heißt das, dass Sie sich überhaupt nicht amüsieren?«
      »Ich würde mehr tun, als sie nur anzustarren, wenn ich könnte. Haben Sie vergessen, dass Sie einen Verlobten haben?«
      »Einen vorgeblichen.«
      »Ich meinte Hyatt.«
      Sie bekam vor lauter Schuldgefühlen einen Kloß im Hals und schluckte. Doch dann stutzte sie und sah Oliver neugierig an. »Seit wann liegt Ihnen daran, die Interessen meines Verlobten zu wahren?«
      Er verzog mürrisch das Gesicht. »Ich bin lediglich der Ansicht, dass eine Frau, die verlobt ist, jungen Spunden keine schönen Augen machen sollte.«
      Na, das war ja nun wirklich die Höhe! »Und ich bin der Ansicht, dass ein Mann, der vorgibt, verlobt zu sein, nicht vor der Nase seiner vorgeblichen Verlobten ins Bordell gehen sollte«, fauchte Maria ihn an.
      Er schien etwas sagen zu wollen, doch in diesem Moment war die Verlosung beendet, und die Paare wurden auf die Tanzfläche gebeten.
      Nachdem Oliver Maria aufs Parkett geführt hatte, sagte er: »Sie haben völlig recht.« Er sah sie reumütig an. »Ich habe mich furchtbar schlecht benommen. Es wird nie wieder vorkommen.«
      »Soll das eine Entschuldigung sein?«, entgegnete sie schnippisch.
      »Nein«, sagte er. »Die kommt jetzt: Es tut mir leid, dass ich Sie vor meinen Dienern in Verlegenheit gebracht habe. Es tut mir leid, dass ich so rücksichtslos mit Ihren Gefühlen umgegangen bin. Und am allermeisten bedaure ich, Ihnen das Gefühl gegeben zu haben, sie würden mir nichts bedeuten. Denn so ist es nicht.«
      Maria senkte den Blick, damit er nicht sah, wie sehr sie seine Worte bewegten. »Es spielt keine Rolle.«
      Oliver ergriff ihre Hand, packte sie an der Taille und zog sie unerhört eng an sich. »Es spielt sehr wohl eine Rolle«, sagte er und wiederholte damit, was sie in Mr Pinters Büro zu ihm gesagt hatte.
      Die Musik setzte ein, und schon schwebte Oliver mit ihr über die Tanzfläche. Er bewegte sich mit der Gewandtheit eines Mannes, der schon unzählige Walzer getanzt hatte. Doch in seinen Armen hatte Maria nicht das Gefühl, eine von vielen zu sein. Er sah sie unverwandt an und hielt sie so fest, als wollte er sie nie wieder loslassen.
      »Die letzte Nacht war grauenvoll«, murmelte er, »wenn es ein Trost für Sie ist.«
      »Gut. Geschieht Ihnen recht!« Sie lächelte. »Auch wenn es mir im Grunde völlig egal ist.«
      »Hören Sie auf, so zu tun, als wäre ich Ihnen nicht wichtig«, sagte er mit rauer Stimme. »Wir empfinden etwas füreinander, und das wissen Sie ganz genau. Sie bedeuten mir mehr, als Sie sich vorstellen können.«
      Maria hätte ihm gern geglaubt, aber wie sollte sie? »Das sagen Sie nur, um mich in Ihr Bett zu locken.«
      Er lächelte grimmig. »Ich muss Frauen nicht in mein Bett locken, meine Liebe. Sie springen im Allgemeinen ganz von selbst hinein.« Sein Lächeln schwand. »Ich habe mich gerade zum ersten Mal bei einer Frau entschuldigt. Es hat mich nie gekümmert, was Frauen von mir denken, obwohl schon viele von ihnen versucht haben, mich zu ändern. Bitte verzeihen Sie mir also, wenn ich diese Situation nicht zu Ihrer Zufriedenheit bewältige. Ich bin es einfach nicht gewohnt.«
      Er hielt sie so liebevoll in seinen Armen, dass sie am liebsten geweint hätte. Der ganze Tanz glich einer Verführung: die gegengleichen Schritte, Olivers Hand an ihrer Taille, der Walzerrhythmus, der in ihr den Wunsch weckte, sich bis in alle Ewigkeit mit ihm auf der Tanzfläche zu drehen. Ihr Verstand mahnte sie, ihm zu widerstehen, aber ihr törichtes Herz wollte nicht darauf hören.
      »Mein Vater ist früher ins Bordell gegangen«, begann sie zu erzählen und blickte dabei starr über seine Schulter. »Weil er nie wieder geheiratet hat, hat er da … äh … seine Bedürfnisse befriedigt. Ich musste ihn hin und wieder dort herausholen, wenn meine Vettern bei der Arbeit waren und meine Tante sich um meine Großmutter kümmerte, die in der Nähe wohnte.« Maria wusste nicht, warum sie ihm das erzählte, aber es war eine

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