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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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weniger Glück hatten.«
    Nolan grinste verlegen. »Ich bezweifle, daß das Glück etwas damit zu tun hat. Sehen Sie, das ist auch ein Grund, warum ich hier bin. Es handelt sich um Ihren Kampf – Ihr Finale morgen gegen Matthew Carey. Ich wollte Sie warnen. Carey arbeitet mit faulen Tricks. Er trägt eine Spezialrüstung, die leichter ist als Stahl, in der er sich wie eine Schlange bewegen kann. Doch das Material ist hart, er hat mir beinahe mit einem Schlag den Kopf zertrümmert.«
    »Und Sie kamen nur her, um mich darüber aufzuklären?« Tedric konnte sein Mißtrauen nicht verbergen. Er traute niemandem auf dieser Welt, besonders keinem Mann, dessen Name so berühmt war wie der Nolans. »Warum?«
    »Weil ... weil ... nun, offen gesagt, weil ich Carey verabscheue. Nichts würde mich glücklicher machen, als ihn am Boden zu sehen.«
    »Und ich soll das für Sie bewerkstelligen. Ich soll vollenden, wozu Sie selbst nicht in der Lage waren, stimmt’s?«
    Wieder erschien auf Nolans Gesicht ein verlegenes Lächeln. »Ganz so einfach liegt die Sache nicht«, sagte er, »doch die Richtung stimmt. Ich wollte nur sicherstellen, daß die Chancen gleich verteilt sind. Da Sie jetzt wissen, wie Carey arbeitet, können Sie sich etwas dazu einfallen lassen.«
    »Haben Sie schon einen Vorschlag?« Tedric hockte sich auf die Tischkante. Er wollte Zeit gewinnen. Irgend etwas war mit dem Namen – Phillip Nolan. Ganz plötzlich war ihm bewußt geworden, daß ihm dieser Name schon früher begegnet war, nicht erst in einem Geschichtsbuch.
    »Nun, ich bin kein Stratege«, sagte Nolan, »doch wenn ich an Ihrer Stelle wäre, wüßte ich, was ich zu tun hätte. Ich würde meinen Gegner täuschen, mich plump und schwerfällig geben. Ich würde Carey dazu verleiten, mich in eine Ecke zu drängen, nur gerade genug Schläge abblocken, um mich auf den Füßen zu halten. Er soll denken, daß er den Sieg schon in der Tasche hat. Carey ist anmaßend, er glaubt, nichts auf der Welt kann ihm widerstehen. Ich würde ihn in diesem Glauben bestärken – und ihm dann den ersten Schlag versetzen. Ich habe Ihre Hände gesehen, ein kräftiger Hieb würde ihn nicht gleich außer Gefecht setzen, ihn aber so verwirren, daß er in Panik gerät. Auf diese Weise könnten Sie ihn schlagen, das steht für mich fest!«
    »Ich teile Ihre Meinung«, sagte Tedric langsam. Inzwischen war ihm eingefallen, wo er den Namen Nolan schon einmal gehört hatte. Nur ein einziger Ort kam dafür in Frage: auf Prime war ihm dieser Name zum ersten Mal begegnet. Die Wissenden hatten ihm von Nolan erzählt, doch mit vielen anderen Informationen, die sie ihm gegeben hatten, hatte er auch den Namen wieder vergessen. »Ich danke Ihnen für Ihren Rat, doch ich werde ihn nicht befolgen.«
    Nolans Gesicht zeigte zuerst Verblüffung, dann Ärger, schließlich Bitterkeit. Er sah aus wie ein Mensch, der von seinen Freunden verraten worden war. Kraftlos erhob er sich und sagte: »Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie also morgen den Endkampf absichtlich verlieren?«
    »Ja, das stimmt.« Mit einer Kopfbewegung deutete Tedric auf das Bett. »Wenn Sie sich noch einen Moment setzen, werde ich ...«
    »Nein!«, zischte Nolan wütend. »Sparen Sie sich Ihre Erklärungen. Ich bin nicht dumm, kann immer noch vier und vier zusammenzählen und weiß, daß acht dabei herauskommt. Matthew Carey ist der Sproß der mächtigsten Familie des Reichs. Wird er im Kampf geschlagen, demütigt man ihn vor den Augen seiner Gefolgsleute, und man riskiert seine eigene Karriere. In Ordnung, es tut mir leid. Ich habe Sie falsch eingeschätzt, habe geglaubt, jemand, der keinen berühmten Namen zu verteidigen hat, brauchte einen Carey nicht zu fürchten. Ich sehe, daß ich mich getäuscht habe, und dafür entschuldige ich mich. Verzeihen Sie mir.«
    »Warten Sie!« Wie ein Peitschenhieb schallten Tedrics scharfe Worte durch den Raum. Nolan erstarrte mitten in der Bewegung, wandte sich schließlich unsicher zu Tedric um. Der herrische Ton in Tedrics Stimme irritierte ihn.
    »Warum ... warum sollte ich?«
    »Weil Sie mir nicht gestattet haben, Ihnen die Beweggründe für mein Handeln zu erläutern. Im Grunde ist es nicht meine Idee gewesen, den Endkampf morgen zu verlieren, Nolan. Ich verliere ebenso ungern wie jedermann. Doch die Wissenden haben mir befohlen, den Kampf zu verlieren, und ihren Anweisungen werde ich gehorchen.«
    Verwundert schüttelte Nolan den Kopf. »Das ist das Absurdeste, das ich je gehört

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