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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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folgende Worte als Leitidee mit auf den Weg geben: handeln Sie immer korrekt, tun Sie Gutes, seien Sie mutig, tapfer und stark. Wenn Sie nach diesen Vorsätzen leben, müssen Sie am Ende ganz einfach Erfolg haben. Durch Ihren Erfolg bleibt das Reich, unser Empire, die Blüte der Zivilisation, zu der es die Vorfahren vor langer Zeit durch ihre ersten zögernden Schritte aus dem Bereich ihrer alten Heimat gemacht haben.«
    Bescheidener Applaus klang auf, auch Tedric applaudierte. Doch der Beifall verstummte sofort, als die meisten Anwesenden merkten, daß Matthew Carey sich nicht daran beteiligte. Dagegen klatschte Phillip Nolan, der in der Reihe hinter Tedric saß, noch lange, nachdem alle anderen aufgehört hatten.
    Kommandant Marson schien die ungleiche Reaktion seiner Zuhörer aus der Fassung gebracht zu haben. Hastig fuhr er fort: »Ich werde nun der Reihe nach die Namen derjenigen vorlesen, die von unserem Imperator, Kane IV, zu Offizieren des imperialen Korps ernannt worden sind. Alle zum aktiven Dienst einberufenen werden gleichzeitig über ihre Verwendung informiert. Treten Sie bitte vor, sobald Ihr Name aufgerufen worden ist, und   empfangen   Sie   Ihre   Ernennungsurkunde.   Matthew Carey.« Marson sprach diesen Namen mit unverhohlenem Abscheu.
    Carey erhob sich gleichzeitig und ging nach vorne. Er nahm seine Ernennungsurkunde in Empfang, verbeugte sich vor der Versammlung, kniff ein Auge zu und grinste. Kommandant Marson rief den nächsten: »Tedric.«
    Während Tedric nach vorne ging, spürte er deutlich die Blicke seiner Kameraden im Rücken und wußte, was sie dachten. ›Wer ist dieser Mann?‹, fragten sie sich sicherlich. ›Wie hat er es geschafft, als Klassenzweiter die Prüfung zu bestehen?‹
    Gleichzeitig mit dem gelben Pergament seiner Ernennungsurkunde empfing Tedric von dem Kommandanten einen weißen Zettel – seine Verwendung im aktiven Dienst. Er schüttelte Marson die Hand, dann wandte er sich bedachtsam den anderen Anwesenden zu.
    »Niemand von Ihnen kennt mich«, sagte er, wobei er die Worte sorgfältig auswählte und deutlich betonte, »und nur wenige von Ihnen werden mich jemals näher kennenlernen. Sie wissen nicht, wer ich bin, woher ich komme und was ich hier mache. Doch hier an dieser Stelle möchte ich ein Versprechen ablegen: auch wenn ich ein Fremder bin, ist diese Ernennung für mich sehr wichtig.« Er hob die gelbe Urkunde und wedelte damit durch die Luft. »Ich werde niemals den Offiziersstand und das, wofür er steht, in den Schmutz ziehen, das ist mein Versprechen an Sie. Und wenn ich ein Versprechen gebe, halte ich mit aller Kraft daran fest.«
    Alle Anwesenden im Saal schwiegen verblüfft, während Tedric zu seinem Platz zurückging. Er hatte sich kaum gesetzt, als Matthew Carey sich zu ihm hinüberbeugte und leise flüsterte: »Ich hätte das nicht besser machen können.« In seiner Stimme war keine Spur von Verachtung oder Spott.
    »Warum haben Sie es nicht getan?« Das waren die ersten Worte, die Tedric und Carey miteinander wechselten. Sogar beim Kampf hatten sie kein einziges Wort miteinander gesprochen.
    »Ich bin kein Mann von großen Worten«, erklärte Carey und streckte seine Hand aus. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich einen Blick auf Ihre Einberufung werfe?«
    Tedric zuckte die Schultern und übergab Carey den gefalteten Zettel. In der Zwischenzeit rief Kommandant Marson in alphabetischer Reihenfolge die anderen Kadetten auf.
    Carey lachte vergnügt und gab Tedric die Einberufung zurück.
    »Werfen Sie einen Blick darauf«, schlug er vor. »Es ist genau so, wie ich vermutet habe. Sie sind, ebenso wie ich, zur Adlerauge abkommandiert, dem größten Kreuzer der kaiserlichen Flotte.«
    »Sie gehen in den aktiven Dienst?«, fragte Tedric, wobei er sein Erstaunen nicht verbergen konnte.
    »Natürlich«, antwortete Carey, »warum nicht? Ich bin doch nicht der Sohn irgendeines Fettsacks, der für viel Geld ein Offizierspatent kauft und es zu Hause an die Wand hängt.«
    »Das habe ich Ihnen auch niemals unterstellt.«
    »Ich weiß.« Diesmal rückte Carey noch näher heran und fragte in fast verschwörerischem Ton: »Was wissen Sie über die Adlerauge? «
    Tedric schüttelte den Kopf. Inzwischen hatte Phillip Nolan seine Ernennung erhalten und war zu seinem Platz zurückgekehrt. Tedric spürte förmlich, wie er versuchte, ihr Gespräch zu belauschen.
    »Nicht mehr, als Sie mir gerade erzählten.«
    »Mein Vater hat das Schiff gebaut«, erläuterte Carey.

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