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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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sicherlich nicht.
    Auch die Anwesenheit der zweiten Person hätte Matthew nicht in Erstaunen versetzt. Es handelte sich um einen Submann, der unter dem Namen Keller bekannt war. Er hatte früher als Matrose in der Kaiserlichen Marine gedient, war inzwischen jedoch, ebenso wie Nolan, wegen Meuterei zum Tode verurteilt. Keller war ein kleines Wesen mit buschigem Fell und einer zischenden, knurrenden Stimme. Er redete nur, wenn man ihn ansprach, doch dann hörte ihm jeder zu.
    Als nächste kamen die beiden Individuen, die Matthew Carey möglicherweise nicht kannte. Das erste ähnelte in keiner Weise einem Menschen. Das Wesen war groß, überragte Phillip Nolan um das Doppelte, sein Schädel war mit dichtem blauen Pelz bedeckt und aus seiner Stirn wuchsen zwei schwankende Ranken. Bei dieser Kreatur handelte es sich um einen Wykzl, einem Mitglied der ersten – und bis dahin einzigen – kriegerischen Rasse, der die Menschen auf ihrer Reise zu den Sternen begegnet waren. Der Name des Wesens war Ky-shan. Da allgemein bekannt war, daß Nolan und Keller einen Wykzl gefangengenommen hatten, hätte die Anwesenheit dieser Kreatur Matthew Carey ebenfalls wohl kaum in Erstaunen versetzt.
    Die wirklich erstaunliche Figur in diesem Quintett war der Mann, der am Kontrollbord saß und das Schiff steuerte. Er war eine bekannte Persönlichkeit. Während Matthew Careys Kindheit hatte es keinen berühmteren Mann im ganzen Imperium gegeben. Allgemein nannte man ihn Wilson, doch sein offizieller Name lautete KT 294.578. Er war ein Roboter. Und ein Gesetzloser. 30 Jahre lang war Wilson (oder besser gesagt KT 294.578), der abtrünnige Roboter, als Geißel der Raumfahrt verschrien. Er galt als Pirat, Dieb, Schmuggler, Mörder, Plünderer und Kidnapper. Einiges davon traf zu. Vor sieben Normaljahren, als ihm eine Spezialtruppe des Kaiserlichen Korps dicht auf den Fersen saß, war er plötzlich verschwunden. Allgemein hielt man ihn für tot, doch jetzt saß er hier und steuerte das Schiff der Raumpiraten von Quicksilver. (Wilson war tatsächlich der Eigentümer der Vishnu).
    Den fünften und letzten Mann dagegen hätte Matthew Carey mit Sicherheit wiedererkannt. Er war groß, muskulös, hatte blondes Haar und wirkte so kraftvoll wie die Faust eines Riesen. Wie Nolan trug er die silberne Uniform des Korpsleutnants, auch er war der Meuterei angeklagt. Alyc Carey hätte ihn sicherlich an der Stimme erkannt, denn er war der zweite Mann aus der Halle der Oceania. Sein Name war Tedric. Kaum jemand, Carey nicht ausgenommen, kannte viel mehr von ihm als seinen Namen. Und Tedric zog es vor, anonym zu bleiben. Er war ein geheimnisumwobener Mann.
    Jetzt ergriff er das Wort.
    »Wenn wir Quicksilver in ein oder zwei Stunden erreichen, wird man uns nicht mehr entdecken.«
    »Ich bringe euch schneller nach Hause«, antwortete Wilson am Kontrollbord. Wie alle modernen Robotermodelle besaß KT 294.578 (Wilson) das Äußere eines Menschen. Man hätte ihn schon genauer untersuchen müssen, um festzustellen, daß sein Körper aus Draht und Plastik, nicht aus Fleisch und Knochen bestand. Er atmete, lachte und sprach wie ein Mensch, doch er war keiner.
    »Wir werden wohlbehalten zu Hause ankommen, das verspreche ich euch.«
    Keller, der wegen Meuterei verurteilte Matrose, verließ die Gruppe und begann in den auf der Oceania erbeuteten Schätzen zu wühlen.
    »Schaut euch das an. Geld, Geld, Geld. Diamanten, Rubine und Smaragde. Das war bisher unser größter Fang.«
    »Wenn wir den Schmuck in Geld umtauschen können«, bemerkte Phillip Nolan. »Was nicht gerade einfach sein dürfte.«
    »Für uns sicher nicht, doch Wilson schafft es bestimmt. Nicht wahr, Wilson?«
    Der Roboter nickte. »Natürlich, ich habe da schon bestimmte Vorstellungen. Verlaßt euch nur auf einen alten Roboter. Bis jetzt habe ich euch noch nicht im Stich gelassen, oder?«
    »Was sagen deine Vorstellungen zu Lady Alyc Carey?«
    Wilson grinste und wandte sich um.
    »Für sie werden wir leicht eine Million herausschlagen.«
    »Mindestens«, warf Keller ein.
    Nolan schüttelte den Kopf.
    »Das sollte mich wundern. Keiner von euch ist ihr früher schon einmal über den Weg gelaufen. Doch ich kenne sie. Wenn sie ihrem Vater ebensoviel wert ist wie der übrigen Welt, werden wir wahrscheinlich noch draufzahlen müssen, damit er sie wieder zurücknimmt.«
    »Ich bin überzeugt, daß ihr Vater sehr an ihr hängt«, erklärte Tedric bestimmt.
    »Hast du einen besonderen Grund für diese Annahme?«,

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