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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Verschleiß unterworfen. Das ist ein Naturgesetz!«
    »Das für die Biomenschen anscheinend nicht gilt.«
    »Das ist absurd.«
    »Nicht für sie.« Wilson schüttelte den Kopf. »Wenn du einmal unter ihnen gelebt hast, so wie ich, wirst du das vielleicht besser verstehen.«
    Tedric blieb nichts anderes übrig, als Wilsons Worte zu akzeptieren. Von den Billionen Bürgern des Empire war er der einzige, der authentische Fakten über die Biomenschen liefern konnte. Tedric entging dabei die strategische Bedeutung eines solchen Schiffes nicht. Gelang es dem Empire, hinter das Geheimnis dieses Antriebs zu kommen, bedeutete das einen unglaublichen Schritt vorwärts zum Sieg über die Wykzl, einem Konflikt, dem Tedric für unausweichlich hielt. Ky-shan schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben, wie Tedric bemerkte, doch es lohnte sich nicht, jetzt darüber nachzudenken. Im Augenblick befand sich das Empire in der Gewalt von Melor Carey und seiner Familie, und Tedric würde seine ganze Kraft einsetzen, um diese Familie am Ausbau ihrer Macht zu hindern.
    Während die Vishnu durch den N-Raum ihrem geheimnisvollem Zielplaneten Quicksilver entgegenraste, fand Wilson endlich Zeit, seinen Freunden seine Zukunftspläne zu erläutern.
    »Da ich jetzt endlich eine Mannschaft zusammen habe, auf die ich mich verlassen kann, möchte ich auch so schnell wie möglich an die Arbeit gehen. Ich habe eine Liste mit den Namen von Planeten zusammengestellt, die wir überfallen werden. Es wird dich sicher freuen, Nolan, zu hören, daß ich mir als erste Ziele ausschließlich die Planeten ausgesucht habe, die sich im Besitz der Careys befinden. Da die Carey-Sippe ohnehin die reichste Familie im Empire ist, kann sie es sich auch leisten, am meisten zu verlieren.«
    Trotzdem bereitete die Ethik der Raumpiraterie Tedric Kopfzerbrechen, doch er hatte sich nun einmal mit Rücksicht auf sein Fernziel entschieden, bei Wilson mitzumachen. Der Roboter schien nur den einen Gedanken zu haben, seinen Geldbeutel zu füllen. Tedric verfolgte ein viel höheres Ziel, und er hoffte, daß Wilson, dem es sicher nicht an Phantasie fehlte, ihm dabei behilflich sein würde. Doch das hatte noch Zeit. Zuerst wollte Tedric einen Blick auf Quicksilver, das geheimnisvolle Reich Wilsons, werfen, bevor er weiter seine eigenen Ziele verfolgte.
    Doch er sah Quicksilver nie. Weil man Quicksilver nicht sehen konnte.
    Die Vishnu tauchte aus dem N-Raum auf und näherte sich einem leuchtenden kleinen Stern. Außer ihm zeigten die Instrumente noch einen Planeten von der Größenordnung E an, und die Vishnu hielt genau darauf zu. Tedric schaltete den Panoramaschirm im Kontrollraum des Schiffes ein, um einen Blick auf den Planeten, der in Zukunft seine neue Heimat sein würde, zu werfen. Doch er sah nichts außer der Schwärze des leeren Raumes. Verwundert überprüfte er nochmals die Instrumente. Der Planet war nur wenige hunderttausend Kilometer entfernt. Wieder schaute er auf den Schirm: nichts. Die Instrumente zeigten etwas an, der Schirm zeigte  nichts.
    Die Vishnu begann den Landeanflug, und Tedric sah, wie an den Bullaugen weiße Wolken vorbeihuschten.
    »Wo kommen die her?«, rief er.
    Wilson lachte laut auf. Nolan, Keller und Ky-shan waren nicht weniger erstaunt und verwirrt als Tedric.
    »Das ist mein Geheimnis«, sagte Wilson schließlich.
    »Habt ihr jemals ein besseres Piratenversteck gesehen? Ein unsichtbarer Planet, eine Welt, so groß und rund wie die Erde. Man wird uns hier niemals finden, weil man uns nicht sieht.«
    »Aber die Instrumente zeigen den Planeten doch an«, entgegnete Tedric.
    Die Vishnu verlangsamte ihren Flug. Tedric erhaschte einen Blick auf eine grün und braun gesprenkelte Welt.
    »Unsere ja«, sagte Wilson, »doch andere werden nichts anzeigen.«
    »Ist dies auch eine Entwicklung der Biomenschen?«
    Wilson nickte. »Das Geheimnis der Unsichtbarkeit. Ich habe es ihnen gestohlen.«
    »Aber das ist doch unmöglich ...«
    Wilson legte den Zeigefinger an die Lippen. »Ich habe euch schon einmal gesagt, mit diesem Wort vorsichtig zu sein, wenn ihr von unseren entfernten Verwandten sprecht. Bei ihnen ist alles möglich. Das beste Beispiel habt ihr hier vor Augen. Der Planet Quicksilver liegt vor euch, doch ihr könnt ihn nicht sehen. Welche anderen Beweise braucht ihr noch außer denen, die euch eure eigenen Augen liefern?«
    Tedric schüttelte den Kopf. Wieder einmal fehlten ihm die Worte, er wußte nicht, was er darauf antworten sollte.
    Die

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