Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
ausräumten.«
    »Ich habe auch jetzt noch nichts dagegen. Doch wir müssen mit ihm darüber reden. Wir müssen ihm erklären, was wir vorhaben.«
    »Ich kann nicht behaupten, daß ich mich auf das Gespräch freue.«
    Nolan schüttelte sich. »Ich gebe zu, ich fürchte mich ein wenig vor ihm«
    »Trotzdem dürfen wir nicht länger warten.«
    »Nein, du hast recht.«
    »Du bist also bereit?«
    »Ich glaube schon. Das Schlimmste, was uns zustoßen könnte, ist, daß er uns als Meuterer hängt. Und dieses Gefühl ist mir bekannt, ich habe dem Tod schon einmal in der Todeszelle ins Auge gesehen.«
    »Also warten wir nicht länger.«
    »In Ordnung.«
    Trotzdem erhoben sie sich nicht sofort. Eine Zeitlang saßen beide Männer unbewegt und stumm und hingen ihren Gedanken nach. Dann erhoben sie sich plötzlich wie auf ein vereinbartes Signal. Tedric nahm die Laterne vom Tisch, Nolan öffnete die Tür. Sie traten auf den zugigen Korridor hinaus.
    Am Ende des Ganges erwartete sie eine Steintreppe, die Tedric, ohne zu zögern, emporstieg. Die Burg besaß mehr als hundert Räume, von denen kaum ein Dutzend zur Zeit bewohnt wurden. Die beiden Männer kamen an einer Tür vorbei, unter der gelber Lichtschein hervorschimmerte: Hier wohnte Keller. Einen Treppenabsatz höher befand sich eine weitere Tür.
    »Hier habe ich sie eingesperrt«, erklärte Nolan.
    »Hoffentlich hat sie es bequem.«
    »An einem solchen Ort?« Nolan lachte.
    »Mir gefällts hier«, entgegnete Tedric.
    Am Ende des Treppenaufganges befand sich eine weitere Tür, unter der ebenfalls ein Streifen Licht hervorschimmerte. Tedric blieb stehen und klopfte fest dagegen.
    »Kommt rein, Männer«, rief eine Stimme von drinnen.
    Tedric und Nolan betraten den Raum. Er war etwa doppelt so groß wie Tedrics Zimmer, doch bei weitem nicht so geräumig. Überall standen Kisten und Truhen mit Geld, Schmuck und Juwelen herum.
    Wilson saß im Schneidersitz inmitten all dieser Reichtümer. Er deutete auf Nolan und fragte: »Was hast du mit deinem Gesicht angestellt, mein Freund?«
    »Lady Alycs Unterfrau hat mir die Krallen gezeigt.«
    Wilson lachte. »Wenn mir das passiert wäre, könnte ich mir jetzt ein neues Gesicht anlegen.«
    »Nun, ich bin nicht du.«
    »Setzt euch, Männer.«
    Kopfschüttelnd schaute sich Tedric nach einem freien Platz um und hockte sich schließlich auf die Ecke einer verschlossenen Kiste. Nolan setzte sich neben ihn.
    »Wir sind gekommen, um dir einen Vorschlag zu machen«, begann Tedric.
    »Wir haben einen Plan«, ergänzte Nolan.
    »Und darüber wollen wir mit dir sprechen.«
    Mit einer Handbewegung deutete Tedric auf all die Kisten und Truhen um sie herum. Sofort verengten sich Wilson’s Augen zu mißtrauischen Schlitzen.
    »Ihr wollt euren Anteil. Ihr habt kein Vertrauen zu einem alten Roboter!«
    »Nein, das ist es nicht.«
    Tedric hatte die Situation im Geiste bestimmt schon ein dutzendmal durchgespielt, fühlte sich aber trotzdem jetzt unter Wilsons kalten unmenschlichen Blicken unbehaglich. Wilson mochte zwar aussehen wie ein Mensch, doch es gelang ihm nie, seinen mechanischen Ursprung vollständig zu verbergen.
    »Wollt ihr es ausgeben?«, fragte Wilson jetzt.
    Tedric nickte. »In gewisser Weise ja.«
    »Und wie?«
    Tedric sah keine andere Möglichkeit als seinen Plan, den er vor langer Zeit gefaßt hatte, preiszugeben:
    »Ich will es – und uns – dafür einsetzen, die Kontrolle über die Regierung des Imperiums zu erlangen.«
    Wilson lachte weder, noch winkte er verächtlich ab, worüber Tedric äußerst verwundert war. Statt dessen zog er ein trauriges Gesicht. Sorge spiegelte sich darin wieder. »Ich glaube, das mußt du mir näher erklären.«
    Tedric nickte, gleichermaßen erfreut wie amüsiert über Wilsons Reaktion.
    »Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, doch ich habe es auf jeder Randwelt, die wir besucht haben, bemerkt. Hier draußen gibt es kein Empire, es ist nur ein Name, dem die Bewohner der Randwelten aus Tradition und Loyalität verbunden sind. Es gibt eben im Moment keine andere Alternative, die das Imperium ersetzen könnte. Sicher, es gibt die Flotte des Empires und das Korps der Einhundert, doch wir alle wissen, wie schwach diese Machtinstrumente in Wirklichkeit sind. Haben sie uns daran hindern können, unsere Raubzüge und Piratenstücke durchzuführen?«
    »Kaum«, antwortete Wilson, »nein, überhaupt nicht.«
    Tedric nickte. »Die wirklichen Herren hier in den Außenbezirken sind die Careys und die anderen

Weitere Kostenlose Bücher