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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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allmählich zurückzog und schließlich ganz verschwand. Der Abend brach herein, und die Scheibe wurde dunkel. Sie starrte in die Luft über sich und wartete darauf, dass etwas geschah, dass etwas auftauchte.
    Francis saß mit dem schnurlosen Telefon in der Hand da. Das Telefonbuch lag aufgeschlagen auf seinem Schoß. Er fuhr mit dem Finger schnell über die Einträge, als Alice hereinkam.
    Sie war nun ausgehfertig, hatte ihr Haar zurechtgemacht, sich geschminkt und ein tief ausgeschnittenes Oberteil, eine schwarze Strumpfhose und einen Jeansrock angezogen. Francis musterte sie anerkennend, ehe er wieder ins Telefonbuch sah.
    Alice stemmte die Hände auf die Hüften. » Wen rufst du um diese Zeit an?«, fragte sie.
    » Was?«, sagte Francis, ohne aufzublicken.
    » Francis, wen rufst du an?«
    » Ach, ich dachte, ich rufe diese Heidi vom Radiosender an.«
    » Was?«, sagte sie. » Und was genau willst du dieser Heidi vom Radiosender erzählen?«
    » Ich wollte ihr erzählen, was ich über die Musik rausgefunden habe.«
    » Warum?«
    » Warum?«, wiederholte er. Er sah auf und bemerkte endlich ihren verärgerten Gesichtsausdruck. » Also, es ist nur … ich dachte, sie würde es vielleicht interessant finden.«
    » Interessant.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    » Ja, interessant.«
    Sie kam zu ihm, nahm ihm das Telefon aus der Hand und stellte es zurück in das Ladegerät an der Wand.
    » Wo liegt das Problem?«, fragte Francis aufrichtig überrascht.
    » Das weißt du doch selbst, Sherlock – vergessen wir es einfach«, sagte Alice. » Das wird langsam albern. Erst muss ich ungefähr eine Stunde lang immer wieder dieselben paar Töne spielen, und jetzt das?«
    » Echt?«, sagte Francis. » Glaubst du nicht, dass sie es interessant findet?«
    » Nein. Wirklich nicht.«
    Francis seufzte. Er schlug das Telefonbuch zu und ließ es vom Schoß auf das Sofa rutschen. » Also gut.«
    Einen Moment lang stand sie einfach da und blickte auf ihn herab, dann wurde ihr Gesichtsausdruck milder, und sie kam zu ihm. Sie schob das Telefonbuch zur Seite und kuschelte sich auf dem Sofa an ihn.
    » Vielleicht sollten wir heute Abend zusammen ausgehen«, sagte sie.
    » Ich dachte, wir gehen am Freitag zusammen aus.« Er klang ein wenig verletzt, als hätte man ihm eine wichtige Mitteilung vorenthalten.
    » Ja«, sagte sie geduldig, » normalerweise gehen wir freitags aus, aber das heißt nicht, dass wir nicht auch mal an anderen Tagen ausgehen können. Ich hatte gehofft, dass du mich vielleicht heute ausführen würdest.«
    » Hm, klar.« Francis klang noch immer ein wenig zerstreut. » Aber ist es nicht schon ein bisschen spät, um auszugehen?«
    » Tja«, sagte sie, » du könntest mit mir zur Mitternachtsvorstellung von Frankenstein gegen den Hexenjäger gehen.«
    Er versteifte sich. » Bitte sag mir, dass du das nicht ernst meinst.«
    » Doch, ich meine es ernst, mein Freund. Außerdem hast du schließlich Freikarten, oder?«
    Er antwortete nicht, sondern ließ nur den Kopf hängen.
    » Moment.« Sie rückte von ihm ab und verschränkte die Arme vor der Brust. » Du hast die Freikarten nicht abgeholt?«
    » So wie die Dinge gelaufen sind«, sagte er, » konnte ich es einfach nicht. Ich wollte zurückgehen und sie abholen, aber …«
    » Francis«, sagte sie streng. » Du hast es versprochen.«
    » Ich weiß, aber …«
    » Wir gehen trotzdem«, beharrte sie. » Und du bezahlst.«
    Francis dachte kurz nach. » Gut«, sagte er widerwillig. » Dann also Frankenstein gegen den Hexenjäger. «

41
    E ben hatte sie noch auf ihrem Bett gesessen und wie gelähmt zur Decke gestarrt, und nun irrte sie durch die Straßen von Salem, ohne zu wissen, wie sie dort hingelangt war. Es war seltsam. Plötzlich befand sie sich in einem verwahrlosten, industriell geprägten Viertel, das ihr entfernt bekannt vorkam, und ging durch eine Dampfwolke, die aus einer Lüftung drang. Auf der Mauer neben ihr klebte ein Plakat mit demselben Symbol, das sich auch auf der Kiste mit der verdammten Platte befunden hatte. Die Lords kommen , stand auf dem Plakat.
    Sie taumelte weiter, weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, bis sie herausgefunden hatte, wo genau sie war und wie sie nach Hause kommen konnte. Die Fenster auf einer Seite der Gasse waren vernagelt, ein paar Bretter waren abgerissen und die Mauer mit Graffiti besprüht worden. Ein paar Schritte weiter hing ein anderes Plakat. Auf diesem war eine verängstigte Frau in zerrissenen Kleidern

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