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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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hoch. Auf dem Bildschirm war nun ein glatzköpfiger Mann mit Augenklappe zu sehen, dessen eine Gesichtshälfte von schrecklichen Brandnarben entstellt war. Sein absurd muskulöser Oberkörper war nackt, und Tätowierungen von ineinanderverschlungenen Dämonen wanden sich über Brust und Arme. In einer Hand hielt er einen Fleischerhaken mit Holzgriff. Mit der anderen Hand strich er über das gebogene Metall. An der Innenseite des Hakens befanden sich kleine Widerhaken.
    » Bei den meisten Fleischerhaken besteht die Gefahr, dass sie herausrutschen, wenn man ein schönes Stück Fleisch aufgespießt hat und ein wenig damit herumwedelt«, sagte der Mann. Seine Stimme schien kaum merklich langsamer und schneller zu werden, als hörte man sich eine ausgeleierte Kassette an. » Aber nicht bei diesem kleinen Schmuckstück. Wenn er einmal drin ist, rutscht er garantiert nicht wieder raus.«
    Er ging über die Bühne, und die Kamera folgte ihm zu einer Tür, die die Nummer fünf trug. Er öffnete sie langsam und trat ein. Dahinter befand sich ein schwach beleuchtetes Zimmer, in dem ein Mann mit hinter dem Rücken gefesselten Armen und mit Klebeband umwickelten Beinen auf einem gepolsterten Plastikstuhl saß. Sein Haar war wirr, das Gesicht gerötet, und auch sein Mund war mit einem Streifen Klebeband verschlossen. Es dauerte einen Augenblick, bis sie Chip erkannte. Ihr Chef war berühmt! Er war im Fernsehen!
    Als der tätowierte Mann näher kam, zappelte Chip und versuchte, durch die Knebelung etwas zu sagen, während seine Augen panisch umherhuschten.
    » Stellen Sie sich nur einmal eine Situation wie diese vor«, sagte der Tätowierte. » Das haben wir alle schon erlebt. Sie haben einen an einen Stuhl gefesselten Mann. Sie sind noch nicht ganz bereit, ihn zu zerstückeln, und er befindet sich auf der einen Seite Ihrer verlassenen Fabrikhalle, Sie jedoch wollen ihn zur anderen Seite schleppen, wo Ihre Werkzeuge zum Zerstückeln und Foltern liegen und auch schon die Videokamera aufgestellt ist. Es ist einfach praktischer, ihn dort zu haben.«
    Er beugte sich ein wenig vor und legte sich die Hand aufs Kreuz. » Aber ausgerechnet jetzt macht Ihr Rücken Zicken«, verkündete er mit einem Blick direkt in die Kamera. » Nicht allzu schlimm, nicht so sehr, dass sie den Mann ein paar Tage dort sitzen lassen, aber schlimm genug, um sich nicht bücken und ihn schleppen zu wollen.«
    Er hob den Fleischerhaken in die Luft, und die Kamera zoomte heran, bis er das Bild füllte.
    » Bei gewöhnlichen Fleischerhaken und einem Mann, der so strampelt wie dieser kleine Mistkerl, kann es passieren, dass sie auf dem Weg fünf- oder zehnmal rausrutschen«, sagte er im Off. » Dann müssen Sie so viele Löcher in den Mann bohren, bis er endlich auf der anderen Seite ist, dass es sich kaum noch lohnt – er könnte sogar schon tot sein. Und Sie hätten nichts davon aufgezeichnet. Das macht doch keinen Spaß, oder?«
    Er legte eine Hand auf Chips Trizeps, streichelte und begutachtete ihn.
    » Aber ein Fleischerhaken wie dieser«, sagte er, » also, das ist etwas Besonderes.« Er holte aus und bohrte ihn mit einer schnellen kraftvollen Bewegung durch Chips Oberarm. Chip schrie unter dem Klebeband und verdrehte die Augen. Meine Fresse , dachte Heidi. » Das ist ein Fleischerhaken«, sagte er, während er an dem Griff zog, » der sicher sitzt.«
    Sie schreckte aus dem Schlaf hoch. Scheiße , dachte sie. Schon wieder ein Albtraum.
    Ohne nachzudenken, griff sie nach dem Feuerzeug.

43
    E s war schon fast Mittag, als Francis aufstand. Er fuhrwerkte eine Weile im Haus herum. Dann sah er nach Alice, doch sie hatte eine Nachricht auf der Küchenablage hinterlassen, dass sie einen Termin bei ihrem Friseur habe.
    Friseur , dachte er amüsiert. Wie kann sich eine Frau abends an einem billigen Horrorfilm ergötzen und tagsüber zum Friseur gehen? Vielleicht mochte er sie gerade deswegen.
    Er suchte die Zeitung, aber sie lag weder in der Küche noch im Wohnzimmer. Vielleicht hatte Alice sie mitgenommen, obwohl das eigentlich nicht zu ihr passte. Nein, sie wusste, dass er morgens gern Zeitung las. Zugegeben, es war eigentlich nicht mehr morgens, aber für ihn schon. Irgendwie.
    Er schüttete sich Cornflakes in eine Schüssel und setzte sich zum Essen an den Tisch, dann sah er noch einmal nach der Zeitung. Vielleicht hatte Alice vergessen, sie reinzuholen? Er öffnete die Tür. Sie lag nicht auf der Fußmatte. Seufzend ging er wieder hinein, zog sich Hemd und Hose

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