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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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als er zu blättern begann, stieß er sofort darauf. Er las einen Moment, nickte und ging mit dem Buch aus dem Zimmer.
    » Alice!«, rief er. » Alice?«
    Wo war sie? Warum fand er sie nie, wenn er ihr etwas zeigen wollte? Nein, nicht wollte – musste. Es war wichtig.
    Er sah im Wohnzimmer nach ihr, aber dort war sie nicht. In der Küche auch nicht. War sie ausgegangen, als er nicht aufgepasst hatte? Vielleicht hatte sie es ihm gesagt, aber er hatte nichts mitbekommen, weil er in seinen Büchern gelesen hatte. Ja, das war möglich. Er konnte sich schlecht auf andere Dinge konzentrieren, wenn er in seine Recherchen versunken war.
    » Alice?«, rief er ein wenig lauter, und dieses Mal hörte er ihre Stimme aus dem Schlafzimmer. » Was ist?«, fragte sie. Doch als er ins Schlafzimmer ging, war sie nicht dort. Hatte er sich verhört? Was trieb sie für ein Spiel mit ihm?
    » Alice!«, brüllte er. » Kannst du kommen und mir helfen?«
    » Was?«, rief sie zurück. Sie war im Bad. Das hätte er sich denken können. Er ging zur Tür und drückte das Gesicht dagegen.
    » Du musst etwas für mich spielen«, sagte er. » Auf dem Klavier.«
    » Ich bin in der Wanne!«, rief sie.
    Was hatte das damit zu tun?, fragte er sich. Er drehte versuchsweise den Türknauf, stellte fest, dass sie nicht abgeschlossen hatte, und ging hinein.
    Der Raum war durch das heiße Wasser voller Dampf. Alice badete gern so heiß, dass ein oder zwei Schichten Haut verbrüht wurden. Seine Brille beschlug sofort. Er schloss die Tür hinter sich und schlurfte über das Wabenmuster des Fliesenbodens zu der Badewanne mit Klauenfüßen.
    » Francis!« Sie bedeckte ihre Brüste mit den Armen. Warum machte sie sich die Mühe? Er hatte sie schon unzählige Male nackt gesehen, und sie sah gut aus. Sie hatte keinen Grund, sich zu schämen.
    » Sieh dir mal diese Seiten aus Hawthornes Tagebuch an.« Er streckte ihr das Buch entgegen.
    » Kann das nicht fünf Minuten warten?«
    » Warum?«, fragte er überrascht. Er bemerkte, dass er das Buch an der falschen Stelle aufgeschlagen hatte, und blätterte zur richtigen. » In den meisten Büchern wird nur der Inhalt wiedergegeben«, sagte er. » Aber in diesem ist ein Faksimile.«
    Er setzte sich auf die Toilette und hielt das Buch so, dass sie es lesen konnte.
    » Sieh mal hier«, sagte er. » Das ist ein Nachdruck einiger erhaltener Seiten aus Reverend Hawthornes Tagebuch. Eine hervorragende Kopie, übrigens.«
    » Ich dachte, das Tagebuch gilt als das Werk eines Verrückten«, sagte Alice. » Das hast du mir selbst erzählt, oder?«
    » Ja«, sagte er geduldig und straffte sich ein wenig. » Es stimmt, dass viele es für das Geschreibsel eines Mannes mit fortgeschrittener Demenz halten, aber das spielt im Moment keine Rolle. Es geht darum, dass er diesen Hexenzirkel als die Lords of Salem bezeichnet … und dass diese Heidi vom Radiosender mir erzählt hat, die Musik von The Lords, die sie nach meinem Interview gespielt haben, sei ihr persönlich zugeschickt worden.«
    Alice kicherte aufgebracht. » Na und?«
    » Lass mich ausreden«, sagte Francis. » Es wird dich vielleicht überraschen, dass Heidis vollständiger Name Adelheid Elizabeth Hawthorne lautet. Sie ist eine direkte Nachfahrin von Jonathan Hawthorne.« Er sah ihr an, dass er ihr Interesse geweckt hatte. » Außerdem gab es diesen Mord, bei dem Maisie Mather ihren Freund abgeschlachtet hat. Maisie Mather ist eine direkte Nachfahrin von Richter Mather, der laut Hawthornes Tagebuch gemeinsam mit ihm an der Hinrichtung des Hexenzirkels beteiligt war.«
    Einen Augenblick lang sahen sie sich einfach nur an.
    » Seltsam, oder?«, sagte Francis.
    Alice nickte. » Und worauf willst du hinaus?«
    Francis atmete tief durch. » Also«, musste er zugegeben, » ich weiß selbst nicht so genau, worauf ich hinauswill. Deshalb musst du etwas für mich spielen.«
    » Das ist albern«, sagte Alice, » aber wenn du darauf bestehst, komme ich zu dir ans Klavier, wenn ich hier fertig bin.«
    » Das wäre schön.« Zufrieden stand Francis auf und ging aus dem Bad, während er weiter in dem Buch blätterte. Einen Augenblick später kehrte er zurück. » Wie lange bleibst du denn noch in der Wanne?«
    » Ich habe mich gerade erst reingelegt.«
    » Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    Alice seufzte. » Ich bin bald fertig.«
    » Bald«, sagte Francis. » Ja, das klingt gut. Bald. Okay, ich warte auf dich.«
    Heidi fühlte sich völlig ausgelaugt, fast als würde sie

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