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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ausgegraben.«
    »Aber Elfen schießen nicht auf Leute! Elfen sind gute Wesen!«
    »Wahrscheinlich haben sie Esme und dem Mädchen nur aus Spaß Pfeile hinterhergeschickt, nicht wahr?«
    »Aber…«
    »Jetzt hör mal: Bald bist du Königin. Dann mußt du wichtige Aufgaben wahrnehmen. Kümmere dich um den König. Überlaß die anderen Dinge Esme und mir.«
    »Wichtige Aufgaben? Königinnen planen neue Tapisserien und laufen in unbequemen Kleidern durch die Gegend! Ich kenne Oma. Sie kann es nicht ausstehen, wenn etwas Stil und Eleganz hat. Sie ist so verdrießlich.«
    »Wahrscheinlich aus gutem Grund«, erwiderte Nanny freundlich. »Nun, ich habe die Wunde verbunden. Was stellen wir jetzt mit dem Mädchen an?«
    »Hier gibt es genug Gästezimmer«, sagte Magrat. »Und alle sind vorbereitet. Wir legen Diamanda in eins der Betten. Äh. Nanny?«
    »Ja?«
    »Was hältst du davon, meine Brautjungfer zu sein?«
    »Nun, eigentlich nicht viel. Bin ein wenig zu alt dafür.« Nanny Ogg zögerte. »Möchtest du mich vielleicht etwas fragen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Deine Mutter ist tot, und du hast keine weiblichen Verwandten…«
    Magrat wirkte verwirrt.
    »Ich meine das, was nach der Vermählung kommt«, fügte Nanny hinzu.
    »Oh, das meinst du. Es wird alles von Gastronomen erledigt. Mit Appetithappen und so kommt unsere Köchin nicht besonders gut zurecht.«
    Nanny sah zur Decke.
    »Und danach? Du weißt schon…«
    »Oh, beim Aufräumen helfen mir einige Mädchen. Sei unbesorgt. Ich habe an alles gedacht. Du und Oma… Ihr solltet aufhören mich so zu behandeln, als wäre ich ein dummes Ding.«
    Nanny hüstelte. »Dein Mann«, sagte sie. »Ist viel herumgekommen, nehme ich an. Ist vermutlich mit Dutzenden von jungen Frauen ausgegangen, wie?«
    »Nein, ich glaube nicht. Wie kommst du darauf? Narren haben kein großes Privatleben, und als König ist er bisher immer sehr beschäftigt gewesen. Er neigt zu einer gewissen Zurückhaltung, was Frauen betrifft.«
    Nanny gab auf.
    »Ach, was soll’s«, seufzte sie. »Bestimmt findet ihr alles ganz allein heraus…«
    Oma Wetterwachs und der König trafen ein.
    »Wie geht es dem Mädchen?« fragte Oma.
    »Wir haben die Pfeilspitze aus der Schulter entfernt und alles verbunden«, erwiderte Magrat. »Aber die Verletzte wacht nicht auf. Sie sollte hierbleiben.«
    »Glaubst du? Wir müssen sie im Auge behalten. Ich könnte sie in meiner Hütte unterbringen.«
    »Sie darf nicht bewegt werden«, wandte Magrat ein.
    »Sie haben das Kind gezeichnet«, sagte Oma Wetterwachs. »Ich meine, es wurde von ihnen berührt. Das bedeutet…«
    »Ich weiß, worauf es bei der Behandlung von Kranken ankommt«, stellte Magrat fest. »Ich bin nicht so dumm.«
    »Jemand muß die ganze Zeit über bei ihr sein. Um jedes Risiko zu vermeiden«, beharrte Oma.
    »Bald wird es hier von Leuten wimmeln«, sagte Verence. »Morgen treffen die ersten Gäste ein.«
    »Allein zu sein bedeutet nicht unbedingt, daß keine Leute in der Nähe sind«, verkündete Oma Wetterwachs.
    »Dies ist ein Schloß, Oma.«
    »Na schön. In Ordnung. Wir wollen nicht länger stören. Komm, Gytha.«
    Nanny Ogg hob einen silbernen Terrinendeckel, griff nach einem nicht mehr ganz frischen Lammkotelett und winkte damit dem königlichen Paar zu.
    »Vergnügt euch«, sagte sie. »Sofern ihr dazu imstande seid.«
    »Gytha!«
    »Komme schon.«
     
    Elfen sind wundervoll. Sie bewirken Wunder.
    Elfen sind erstaunlich. Sie geben Grund zum Staunen.
    Elfen sind phantastisch. Sie schaffen Phantasien.
    Elfen sind glamourös. Sie projizieren Glamour.
    Elfen sind bezaubernd. Sie weben ein Netz aus Zauber.
    Elfen sind toll. Sie bringen einen um den Verstand.
    Die Bedeutung von Worten windet sich wie eine Schlange hin und her. Wenn man nach Schlangen Ausschau hält, so findet man sie hinter Worten, deren Aussage sich geändert hat.
    Niemand hat jemals gesagt, daß Elfen nett sind.
    Sie sind gemein.
     
    »Nun, das wär’s«, meinte Nanny Ogg, als die beiden Hexen über die Zugbrücke des Schlosses gingen. »Gut gemacht, Esme.«
    »Es ist noch nicht vorbei«, erwiderte Oma Wetterwachs.
    »Du hast selbst gesagt, daß sie jetzt nicht mehr in unsere Welt gelangen können. Eins steht fest: Wir brauchen nicht mehr zu befürchten, daß jemand versucht, am Steinkreis Magie zu beschwören.«
    »Ja, aber die Kreis-Zeit dauert noch ein oder zwei Tage. Da sind unangenehme Zwischenfälle also nicht ausgeschlossen.«
    »Diamanda stellt keinen Unsinn mehr an, und was

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