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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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die anderen Mädchen betrifft: Du hast ihnen den Wind aus den Segeln genommen.« Nanny Ogg warf den abgenagten Lammknochen in einen leeren Burggraben. »Und sonst käme sicher niemand auf den Gedanken, sie zu rufen.«
    »Einer von ihnen befindet sich im Kerker.«
    »Willst du ihn loswerden?« fragte Nanny. »Ich könnte unseren Shawn zu König Eisengießersohn nach Kupferkopf schicken, wenn du möchtest. Oder ich schwinge mich auf den Besen und gebe dem Bergkönig selbst Bescheid. Anschließend kümmern sich die Zwerge und Trolle darum, kein Problem.«
    Oma ignorierte den Vorschlag.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte sie nach einer Weile. »Es gibt da eine Sache, die wir bisher übersehen haben. Sie wird weiter nach einem Weg suchen.«
    Sie erreichten nun den Stadtplatz, und Oma Wetterwachs sah sich um. Verence war der König, und daran gab’s nichts auszusetzen; es gebührte ihm, über das Königreich zu herrschen. Doch in gewisser Weise – in einem anderen, tieferen Sinn – gehörte das Königreich Oma. Und natürlich auch Gytha Ogg. Verence’ Autorität bezog sich nur auf die Angelegenheiten der Menschen – die Zwerge und Trolle hielten ihn nicht für ihren König, vermieden es jedoch taktvoll, in aller Deutlichkeit darauf hinzuweisen. Nun, wenn es um Bäume, Felsen und den Boden ging, so fühlte sich Oma Wetterwachs zuständig. Sie nahm die Stimmung des Königreichs wahr.
    Es wurde noch immer beobachtet. Oma spürte… Wachsamkeit. Wenn die Aufmerksamkeit eine gewisse Intensität erreicht, so kommt es beim beobachteten Objekt zu Veränderungen. In diesem Fall galt sie dem ganzen Land. Während sich Omas Selbst entfaltete, fand ein Angriff statt…
    »Komisch«, sagte Nanny Ogg wie im Selbstgespräch. »Als ich heute morgen bei den Tänzern saß, dachte ich: Komische Sache…«
    »Wovon redest du da?«
    »Als ich jung war, gab es ein Mädchen wie Diamanda. Unbeherrscht, ungeduldig und talentiert, eine Nervensäge für die älteren Hexen. Weißt du vielleicht, wen ich meine, hm?«
    Sie kamen an Jasons Schmiede vorbei und hörten laute Hammerschläge.
    »Die werd’ ich nie vergessen«, entgegnete Oma Wetterwachs leise.
    »Es ist wirklich sonderbar: Manche Dinge scheinen sich immerzu im Kreis zu bewegen…«
    »Nein«, widersprach Oma mit fester Stimme. »Ich bin nie wie sie gewesen. Du weißt ja, was es mit den damaligen Hexen auf sich hatte. Sie waren in ihren Gewohnheiten festgefahren. Beschränkten sich darauf, mit Beschwörungen Warzen zu entfernen und so. Und ich bin nicht wirklich unhöflich zu ihnen gewesen. Ich habe nur einen… festen Standpunkt vertreten und mich zu meiner Meinung bekannt. Das gehört dazu, wenn man eine Hexe ist. Warum grinst du so?«
    »Liegt am Wind.«
    »Bei diesem Mädchen sieht die Sache ganz anders aus. Niemand kann behaupten, ich sei nicht für neue Ideen offen gewesen.«
    »Du bist allgemein für deine Aufgeschlossenheit bekannt«, kommentierte Nanny Ogg. »Ich weise praktisch bei jeder Gelegenheit darauf hin. ›Esme Wetterwachs ist ein gutes Beispiel für Offenheit neuen Ideen gegenüber‹, sage ich immer.«
    »Genau.« Oma blickte über die bewaldeten Hänge jenseits der Stadt und runzelte die Stirn.
    »Das Problem besteht darin, daß die Mädchen von heute nicht mehr klar denken können. Darauf kommt’s an: Man muß klar denken und darf sich nicht ablenken lassen. Nehmen wir zum Beispiel Magrat: Sie ist immer abgelenkt. Deswegen kriegt sie nichts zustande.« Oma schwieg einen Augenblick lang. »Ich fühle sie, Gytha. Die Feenkönigin. Sie schiebt ihr Selbst an den Steinen vorbei. Verflixt! Sie hat einen Weg gefunden, zumindest geistig in unsere Welt zu gelangen. Sie ist überall. Ganz gleich, wohin ich den Blick meines inneren Auges richte: An jedem Ort sehe ich ihre Präsenz.«
    »Es wird alles gut.« Nanny klopfte ihr auf die Schulter. »Wart’s nur ab.«
    »Sie wartet auf ihre Chance«, sagte Oma Wetterwachs leise.
     
    »Einen schönen guten Morgen, Brüder, lasset uns freuen über diesen herrlichen Tag«, sagte Fuhrmann, der Bäcker.
    Die anderen Moriskentänzer musterten ihn skeptisch.
    »Hast du irgendwelche Tabletten genommen oder so?« fragte Weber, der Dachdecker.
    »Ich versuche nur, für die richtige Stimmung zu sorgen«, antwortete Fuhrmann. »Einfache Mechaniker reden so.«
    »Einfache Mechaniker?« wiederholte Bäcker, der Weber, verwirrt.
    »Ich glaube, sie gehören zu den komischen Handwerkern«, meinte Fuhrmann, der Bäcker.
    »Ich habe meine

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