Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine verführerisch unnahbare Lady
Vom Netzwerk:
Herzschlag bevor seine Zunge
herausgefahren wäre, um ... sie sauber zu lecken?
    Sie trat
ihm kräftig auf den Stiefel und stieß mit den Ellbogen.
    Er ließ sie
los. »Wenn Sie damit nicht aufhören, könnte ich mich genötigt sehen, den
Konstabier zu verständigen«, sagte er.
    Scharf fuhr
sie zu ihm herum. »Den Konstabier?«
    »Ich könnte
Anklage gegen Sie erheben, wegen Landfriedensbruchs«, sagte er. »Und tätlichen
Übergriffs.«
    »Landfrie...
tätlichen Übergriffs? Sie haben meine ... meine ...« Sie deutete auf ihre Brust, die
sehr ansehnlich war und der seine Hand während des Gerangeis vielleicht nicht ganz
zufällig begegnet war. »Sie sind zudringlich geworden.« Mittlerweile
strahlten ihren Wangen sehr rosig.
    »Ich könnte
es wieder werden«, meinte er, »wenn Sie weiterhin hier herumtrampeln und die
Tiere aufschrecken.«
    Er hätte es
nicht für möglich gehalten, dass ihre blauen Augen noch größer werden konnten.
»Herumtrampeln?«
    »Ich
fürchte, Sie haben zwei Libellen während eines höchst delikaten Vorgangs gestört«,
sagte er. »Die beiden waren gerade dabei, sich zu paaren, und Sie haben den armen
Tierchen einen Heidenschreck eingejagt. Es mag sich Ihrer Kenntnis entziehen,
aber wenn das Männchen unter Schock steht, zieht dies seine Fortpflanzungsfähigkeit
erheblich in Mitleidenschaft.«
    Sie starrte
ihn an. Ihr Mund öffnete sich, doch kein Wort kam heraus.
    »Jetzt
verstehe ich auch, warum die Art so dezimiert ist«, sagte er. »Sie haben
sie alle vergrault
oder ihrer Fortpflanzungsfähigkeit bleibenden Schaden zugefügt.«
    »Ihrer ...
nein, habe ich nicht. Ich ...« Ihr Blick fiel auf den Hut, den er noch
immer in der Hand
hielt. »Geben Sie mir meinen Hut.«
    Er drehte
den Hut in den Händen und betrachtete ihn. »Das ist der frivolste Hut, den ich jemals
gesehen habe.« Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Er wusste es nicht.
    Frauenkleider
waren für ihn allenfalls Hindernisse, die es so schnell wie möglich aus dem Wege zu
räumen galt.
    Doch er
sah, dass dieses Ding, das er in den Händen hielt, ein drolliges Nichts aus ein bisschen
Strohgeflecht, Spitze und ein paar Bändern war. »Wozu soll es nütze sein?
    Es kann
weder Sonne noch Regen abhalten.«
    »Es ist ein
Hut«, erwiderte sie. »Ein Hut muss zu nichts nütze sein.«
    »Warum
tragen Sie ihn dann?«
    »Warum?«,
wiederholte sie. »Warum? Weil ... weil ...« Ihre Stirn legte sich in nachdenkliche
Falten.
    Er wartete
geduldig.
    Nach
reiflicher Überlegung meinte sie: »Zur Zierde. Und jetzt geben Sie ihn mir. Ich muss
gehen.«
    »Wie – kein
,bitte'?«
    Die blauen
Augen blitzen ihn an. »Nein«, sagte sie.
    »Dann muss
ich wohl mit gutem Beispiel vorangehen«, fand er.
    »Geben Sie
mir meinen Hut.« Sie streckte die Hand danach aus.
    Er ließ den
unnützen Kopfputz hinter seinem Rücken verschwinden. »Ich bin Darius Carsington«,
sagte er und verbeugte sich.
    »Von mir
aus«, sagte sie.
    »Beechwood
ist mir übertragen worden.«
    Sie drehte
sich um. »Behalten Sie den Hut, wenn Sie sich nicht davon trennen können. Ich
habe noch andere.«
    Damit ging
sie davon.
    Das durfte
er nicht zulassen. Sie war ausgesprochen hübsch. Und die Brust, die ihm mehr
oder minder zufällig in die Hand gefallen war, schien angenehm gerundet. Er
lief ihr nach. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie in der Nähe
wohnen?« »Anscheinend zu nah«, erwiderte sie.
    »Das
Anwesen war die letzten Jahre unbewohnt«, sagte er. »Vielleicht waren Sie
sich der neuen Besitzverhältnisse nicht bewusst.«
    »Doch. Papa
hat es mir erzählt. Ich ... hatte es vergessen.«
    »Papa«,
wiederholte er, und seine gute Laune begann zu schwinden. »Das wäre ...?«
»Lord Lithby«, beschied sie. »Wir sind gestern aus London gekommen. Der
Bach begrenzt unsere Ländereien im Westen. Ich bin die letzten Jahre immer
hierhergekommen und ... Aber das tut jetzt auch nichts mehr zur Sache.«
    In der Tat,
jetzt nicht mehr.
    Ihre Art zu
sprechen, sich zu kleiden, ihre Manieren – all das ließ Darius wissen, dass er
es mit einer Dame zu tun hatte. Er hatte nichts gegen Damen. Anders als manch
andere fühlte er sich nicht ausschließlich zu Frauen der unteren Stände
hingezogen. Sie schien zwar ein bisschen begriffsstutzig und schien keinerlei
Sinn für Humor zu haben, aber das sollte ihn nicht stören. Ob es einer Frau an
Intelligenz gebrach oder nicht, hatte ihn noch nie interessiert. Was er von
einer Frau wollte,
hatte wenig mit ihren Geistesgaben oder ihrem Sinn

Weitere Kostenlose Bücher