Lost in Ireland - Verschollen in Irland
“I couldn’t believe it myself, but Paddy’s colleague faxed him the → file . He’s seen it in black and white.”
Das war nicht möglich! Ruth war sich sicher, dass Ians Freund einen Fehler gemacht hatte. Aber Ians nächste Worte machten diese Hoffnung zunichte.
“The investigation lasted several months, but the police couldn’t → prove anything. → Apparently the three of them told the same story over and over again.”
Ruth drehte den Kopf zu Conny, deren Arme allmählich schwächer wurden. Nur mit Mühe konnte sie die Waffe ausgestreckt vor sich halten. Terry grinste. Für einen Moment konnte Ruth die Beweggründe ihrer Freundin nachvollziehen – diesen Typen konnte man nur hassen. Aber das war kein Grund, ihn umzubringen, schon gar nicht, wenn sie der Ansicht war, er sei Matthews Mörder. Dann gehörte er vor Gericht und ins Gefängnis.
“They all → stated that Matthew often had → fits of depression because he was → unsuccessful as a painter”, fuhr Ian fort. “It seemed clear that he woke up in the middle of the night, still drunk, and decided to kill himself.”
Das also war Connys großes Geheimnis. Hatte sie jemals mit irgendjemandem darüber geredet? Ruth gegenüber hatte sie so gut wie nichts erzählt. Es hatte einen Unfall gegeben, das war alles, was sie erfahren hatte. Aber Selbstmord oder gar Mord?
“It makes sense”, sagte Ruth.
“I mean, if he was → depressed he might have killed himself.”
Vermutlich war die Polizei nur besonders gründlich gewesen und hatte jeden Verdacht ausschließen wollen.
“That’s what they thought, too”, stimmte Ian zu. “But the → coroner’s inquest showed that there were → injuries that couldn’t have come from → suicide . So they → assumed that one of them must have killed him. I wonder what happened over the last two days. Somehow Conny must → have received new information.”
“Even if he killed Matthew”, sagte Ruth und deutete auf Terry, “we can’t let them kill each other now.”
Conny und Terry standen sich unverändert gegenüber.
“You’re right”, sagte Ian. “Can’t you talk to your friend?”
“I tried, but she won’t listen to me”, sagte Ruth.
“I’ll try”, sagte Ian entschlossen. “Keep behind me.”
“She won’t kill me”, sagte Ruth im Brustton der Überzeugung. Aber konnte sie sich da sicher sein? Wer war diese Frau, die da breitbeinig auf einer Klippe stand und einen anderen Menschen mit einer Waffe bedrohte?
Ian war nur noch einen Meter von Conny entfernt und redete auf sie ein. Conny hielt die Waffe immer noch erhoben, aber sie wirkte unsicher und verwirrt.
“... not worth it, is it?”
“But he killed him!”, gab Conny zurück und drückte die Arme wieder durch.
Terry, der einen Schritt auf sie zu gemacht hatte, wich zurück.
“You’d better keep your → distance ”, rief Ian ihm zu.
Terry machte eine abfällige Handbewegung, hielt aber Abstand.
“Do you want to go to jail because of him?”, fragte Ian.
Conny lachte kurz und hart. “I don’t care. I’ll go to jail anyway so I might as well kill him.” Sie schaute kurz zu Ian und Ruth, wandte sich aber sofort wieder Terry zu. “I could kill him and then myself”, sagte sie ruhig.
“Why should you kill yourself?”, wollte Ian wissen.
“Matthew is dead”, sagte Conny.
“So what?” Ians Stimme klang ganz ruhig. “He’s been dead for five years now. Why didn’t you kill yourself before now then?”
Entsetzt starrte Ruth Ian an. War er komplett übergeschnappt? Sie wollte dazwischenfahren, doch zu ihrem großen Erstaunen sah sie, dass Conny Ian unsicher anschaute. Sie schwieg.
“I ... I don’t know”, sagte sie kläglich.
“But I know”, sagte Ian und schob sich kaum merklich auf sie zu. “I know that you want to be alive and be together with your friends. See, Ruth came all the way from Dublin to look for you. She is your friend, isn’t she?”
Conny schaute Ruth an, als sehe sie sie zum ersten Mal.
“But I’m not a good friend to Ruth”, sagte sie dann und wich einen Schritt zurück.
Ohne nachzudenken rief Ruth: “Aber du bist meine Freundin. Ich brauche dich doch!” Sie hielt den Atem an. Wie würde Conny reagieren?
“Ich bin keine gute Freundin”, sagte Conny und ließ für einen Moment die Pistole sinken.
Sowohl Ian als auch Terry machten einen Satz nach vorne, doch Ian stand näher bei Conny und griff als Erster nach der Waffe. Conny leistete nur kurz Widerstand. Sie
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